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Baumgartner: "Eine One-Man-Show"

So denkt der Mattersburg-Coach über Maierhofer, Zuschauer und die Neuen:

Baumgartner: Foto: © GEPA

Für Mattersburger Verhältnisse war es ein unheimlich geschäftiger Sommer.

Sechs Neuzugänge haben die Burgenländer vor Saisonstart präsentiert. So viele wie seit zwölf Jahren nicht mehr. Im Sommer 2005 kamen ebenfalls sechs Spieler neu ins Burgenland – unter anderem Ilco Naumoski vom GAK und Krzysztof Ratajczyk von der Austria.

Ganz so prominent sind die Namen diesmal nicht. Eine Verstärkung für den SVM sollten sie aber allemal sein.

Florian Hart (Ried), Andreas Gruber (Sturm) und Smail Prevljak (Salzburg/Leihe) haben schon Bundesliga-Erfahrung gesammelt, Rene Renner (BW Linz), Florian Sittsam (Wr. Neustadt) und Masaya Okugawa (Liefering/Leihe) zählten in der Vorsaison zu den besseren Spielern in der Ersten Liga.

"Manchmal sieht man schon, dass noch nicht alles so funktioniert, wie wir uns das vielleicht wünschen"

Gerald Baumgartner

„Ich bin sehr zufrieden mit den Neuen. Das sind alles junge, ehrgeizige Spieler, die charakterlich gut ins Team passen“, sagt Trainer Gerald Baumgartner.

Doch es wartet noch ein wenig Arbeit auf den Coach: „Manchmal sieht man schon, dass noch nicht alles so funktioniert, wie wir uns das vielleicht wünschen und auch schon in der Frühjahrssaison umgesetzt hatten, doch das ist in dieser Phase mit einigen personellen Veränderungen nun einmal so. Im Frühjahr war der Großteil der Mannschaft schon lange zusammen und daher eingespielt, jetzt müssen wir die Parameter, wie etwa gemeinsam gegen den Ball zu arbeiten, Spielaufbau und auch Angriffsmuster, wieder in die Mannschaft hineinbringen.“

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(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Der Salzburger übernahm das Traineramt im Pappelstadion in der Winterpause. Mit nur 14 Punkten lag der SVM vier Punkte hinter St. Pölten und sechs hinter dem späteren Absteiger Ried am Tabellenende. 16 Spiele später hatten die Burgenländer 43 Zähler auf dem Konto, waren Siebenter und hatten acht Punkte Vorsprung auf Ried.

"Maierhofer war ein bisschen ein Risiko"

„Das Frühjahr war ein Verdienst des ganzen Vereins. Wir haben wirklich alle an einem Strang gezogen. Wir sind sehr stolz auf das Erreichte“, sagt Baumgartner. Nur Salzburg hat in der ersten Jahreshälfte 2017 mehr Zähler geholt als Mattersburg. „Man kann viel aus dem vergangenen Frühjahr mitnehmen, allen voran sicherlich die Euphorie“, so der Coach.

Dafür, dass im Burgenland das richtige Mindset herrscht, soll auch Stefan Maierhofer sorgen. Der „Major“ ist im Winter gekommen und hat ein klein wenig des Glanzes der großen weiten Fußballwelt zum sonst so bieder wirkenden Klub mitgebracht. „Er hat uns weitergebracht“, ist sich Baumgartner sicher.

Es wären aber auch kleine Zweifel vor der Verpflichtung dagewesen, verrät er: „Nicht alle Vereine wollten ihn. Wir haben uns dieses Projekt zugetraut, hatten vorher sehr viel Kontakt mit ihm, haben ihn eingeladen, damit er bei uns mal vorbeischaut. Wir wussten, dass er fit war, aber nicht, wie fit er als Spieler war, weil er länger nicht mit einer Mannschaft trainiert hatte. Deswegen war das ein bisschen ein Risiko.“

14 Spiele hat der „Major“ im Frühjahr für den Verein bestritten – zwei Tore und fünf Assists standen letztendlich zu Buche. „Er hat immer noch die Qualität, in Österreich ein sehr guter Mittelstürmer zu sein“, versichert sein Trainer.

Ziel: Heimmacht

Die Fans sollen wieder in Scharen kommen
Foto: © GEPA

Was im Frühjahr auch auffällig war – sechs der acht Heimspiele konnten gewonnen werden. Nur die Austria und Rapid konnten den SVM im Pappelstadion biegen. „Eines der Ziele für das Frühjahr war, dass wir wieder heimstark werden, was uns ja auch gelungen ist. Wenn wir das fortsetzen können, unsere Heimspiele gewinnen, werden mehr Zuschauer kommen. Das ist eines unserer großen Ziele“, so Baumgartner.

Der 52-Jährige ist wieder in der Bundesliga angekommen. Nachdem das verpatzte Engagement bei der Wiener Austria in der Saison 2014/15 für eine Delle in der Karrierekurve des Salzburger Trainers gesorgt hat, hat er seine zweite Chance in der höchsten Spielklasse genutzt.

Austria lehrreicher als Pasching

Er resümmiert: „Fußball ist kein Wunschkonzert, da gibt es natürlich auch Rückschläge. Aus diesen Rückschlägen lernt man mehr, als wenn man mit Pasching überraschend Cupsieger wird. Man muss sich selber reflektieren, am Ball bleiben und sich fortbilden – da bin ich sehr ehrgeizig. Ich freue mich, in Mattersburg die Chance bekommen zu haben, wieder in der Bundesliga Trainer zu sein. Für mich ist das eine tolle Sache.“

Und wer der wahre Star im Burgenland ist, daran liegt laut dem Trainer trotz Maierhofer, Baumgartner und sechs Neuzugängen sowieso kein Zweifel: „Das ist eine One-Man-Show, der SV Mattersburg ist Martin Pucher, er ist der wichtigste Mann im Verein.“

Der Klub-Boss musste zuletzt aufgrund gesundheitlicher Probleme deutlich kürzer treten. „Er ist auf einem sehr guten Weg, wir sind sehr froh, dass es ihm im Moment so gut geht. Wenn wir am Wochenende unsere Spiele gewinnen, können wir einen Beitrag dazu leisten, dass es ihm ein paar Prozent besser geht“, meint der Coach.

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