So schwer sich die SV Ried in der aktuellen Saison der Fußball-Bundesliga auch tut, am Dienstag präsentieren die Innviertler vergleichsweise glänzende Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22. Club-Präsident und Finanzvorstand Roland Daxl bejubelt dabei das "zweitbeste" Ergebnis der Vereinshistorie.
Die "Wikinger" vermelden einen Gewinn nach Steuern von 858.000 Euro, beim Umsatz habe man mit 10,519 Mio. Euro sogar einen historischen Bestwert erreicht.
Das Eigenkapital hat sich laut des Rieder Berichts auf 1,095 Mio. Euro erhöht, 3,49 Mio. Euro davon stammen aus den Zuwendungen der 151 Sponsoren. "Wenn wir das Stadion miteinrechnen würden, wären es sogar acht Millionen", betont Daxl. Die Personalkosten lagen inklusive Akademie und Infrastruktur unter 50 Prozent. "Wir haben ein sehr solides und stabiles Fundament", folgert Daxl.
Zuschauerplus im Innviertel
Auch in puncto Zuschauer konnte man ein Plus verzeichnen. In der Herbstsaison kamen im Schnitt 4.700 Zuschauerinnen und Zuschauer zu den Heimspielen. Das sei der höchste Wert seit der Saison 2011/12, als über die gesamte Saison betrachtet 4.916 Besucherinnen und Besucher gezählt wurden.
Eine im Oktober 2021 gestartete Mitgliederoffensive habe zu einer Steigerung um 55 Prozent auf 500 geführt, bis zur nächsten Jahreshauptversammlung will man die Tausendermarke knacken.
Dass auch die Profis von den genannten Zahlen profitieren, will Daxl nicht abstreiten. "Es gibt zwar etwas mehr Geld für den Sportdirektor, aber wir werden uns unser Gehaltsgefüge nicht für ein, zwei Zauberer zerstören", fügt er freilich hinzu.
"Brauchen mehr Dynamik"
Der angesprochene Thomas Reifeltshammer, dessen Team nur einen Punkt vor Schlusslicht Hartberg überwintert, will sich transfertechnisch nicht in die Karten blicken lassen. "Es kann Zu-, aber auch Abgänge geben. Qualität kostet Geld, wir müssen kreativ sein", sagte das Rieder Urgestein.
Die Herbstsaison unter Trainer Christian Heinle sei eingehend analysiert worden. "Wir schießen zu wenige Tore. Die Frage war, liegt es am Personal oder an der Art, wie wir spielen. Unser Schluss war: Wir brauchen mehr Dynamik im Kader, und jetzt haben wir drei Monate Zeit, um gewissen Dinge zu ändern", stellt Reifeltshammer fest.
Langfristige Verträge dürften die Rieder präsumtiven Neuzugängen aber nicht bieten können. "Die gefährden die Wirtschaftlichkeit", betont Daxl im Hinblick auf die Gefahr eines Abstiegs.