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Gishamer kontert Kritik: "Mit Emotionen nicht klargekommen"

Der Schiedsrichter verteidigt seine Entscheidungen während dem hitzigen Titelduell in Graz. Ebenso übt er Kritik am Vorgehen der Sturm-Akteure.

Gishamer kontert Kritik: Foto: © GEPA

Der SK Sturm verliert in der 28. Runde der ADMIRAL Bundesliga sein Heimspiel gegen die Wiener Austria (Zum Spielbericht>>>). Nach dem Spiel hadern die Grazer vor allem mit der Leistung von Schiedsrichter Gishamer (alle Infos>>>).

Drei heikle Szenen standen dabei besonders im Vordergrund: die Rote Karte gegen Böving (28.), der Platzverweis gegen Grgic (66.) und der nicht gegebene Ausgleich der Grazer (90.+7.).

Schiedsrichter über ersten Ausschluss: "Unnötige Aktion von Böving"

Bei "Sky" analysiert der Unparteiische alle drei Aktionen und gibt seine Sicht der Dinge wieder. So hat Gishamer während des Spiels gesehen, wie Böving seinem Gegenspieler Ranftl "ein Schenkerl verpasst":

"Es ist eine relativ unnötige Aktion von Böving. Der vierte Offizielle hat meine Entscheidung dann auch noch bestätigt.", so Gishamer.

In der zweiten Hälfte folgte mit dem zweiten Platzverweis gegen Sturm die nächste heikle Situation. Nach einer mit Gelb geahndeten Schwalbe früh in der Partie zeigt Gishamer Leon Grigic nach einem Zweikampf mit Dragovic die Gelbe-Rote Karte. 

Gishamer erklärt seine Entscheidungen

Auch nach Studium der TV-Bilder ist dies für den Unparteiischen die richtige Entscheidung gewesen: "Wenn er (Leon Grgic, Anm.) schon Gelb hat und in Minute 66 so in den Zweikampf geht - die Hände weit über den Schultern und das Risiko in Kauf nimmt, den Spieler im Gesicht zu treffen, dann muss er auch mit der Konsequenz leben."

Und auch für den aberkannten Sturm-Ausgleich hat Gishamer eine Erklärung. Aus Sicht des 36-Jährigen ging dem Treffer ein Foul sowie ein Handspiel von Aiwu voraus:

"Für mich war es ein Stürmerfoul, aber ich habe zugewartet, weil ich hätte mich auch täuschen können. Dann schießt Sturm das Tor und ich gebe dem Videoschiedsrichter die Möglichkeit, sich die Szene noch einmal anzusehen."

In diesem Fall sei das aber nicht notwendig gewesen, weil eine Kamera das Vergehen des Sturm-Verteidigers sofort erkannte, so Gishammer. 

Emotionen kochen über - auf und neben dem Platz

Nach dem Spiel gab es noch eine Rudelbildung, Gishamer zeigte noch Hierländer und Guenouche die Gelbe Karte. Außerdem wurde der Schiedsrichter und sein Team von einem Becher aus dem Zuschauerrang getroffen. Die Aktion zieht eine Anzeige nach sich, so Gishamer.

Abschließend kontert der Schiedsrichter Kritik an seiner Leitung der Begegnung: "Ich verstehe, dass die Spieler und Trainer nach dem Spiel emotional und emotionalisiert sind. Auch an uns geht so ein Spiel nicht spurlos vorüber. Ich kann das in der ersten Emotion auch verstehen, aber wenn man die Szenen einzeln betrachtet, muss man auch die Sturm-Spieler fragen, ob sie mit den Emotionen nicht klargekommen sind vielleicht."

Nach dem Spiel sei Sturms Sportdirektor Michael Parensen noch in die Schiedsrichterkabine gekommen und habe sich die Erklärungen für die Entscheidungen angehört, erzählt Gishamer: "Der Austausch war sehr korrekt und nicht emotional."

Parensen habe die Argumente des Schiedsrichters nachempfinden können, so Gishamer: "Er hat sogar selbst gesagt, dass die erste Rote Karte  für ihn eine unnötige Aktion des Spielers ist. Seiner Meinung nach haben die Austria-Spieler die Aktion auch provoziert. Das gehört auch zu dem Sport dazu, im Rahmen des Möglichen", fügte Gishamer schließlich noch an. 

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