Der TSV Hartberg darf nach einem 1:0 gegen Rapid über drei Punkte jubeln (Spielbericht >>>).
Die Oststeirer zeigen sich am Samstag als Meister der Effizienz. Lang verwertet in der sechsten Minute die de facto einzige Hartberg-Chance. Rapid dominiert vor allem im zweiten Durchgang das Spielgeschehen, scheitert aber am Chancenwucher und an Hartberg-Torhüter Sallinger.
Besonders euphorisch gibt man sich beim Underdog nicht. Die Hartberger wissen die Leistung einzuordnen. "Das war heute eines unserer schlechtesten Spiele der Saison. Aber es ist auch eine Qualität, zu gewinnen, wenn man einmal schlecht spielt", so Torschütze Christoph Lang gegenüber "Sky".
Mit der Art und Weise des Auftretens ist er alles andere als zufrieden: "Wir haben wenig bis gar keine Zweikämpfe gewonnen. So haben wir uns das Leben selber schwer gemacht."
"Sehr glücklicher Sieg"
Trainer Markus Schopp bezeichnet den Heimsieg der Hartberger ebenso als "glücklich". "Am Ende kommt für mich ein doch sehr glücklicher Sieg heraus gegen einen Gegner, der uns in sehr vielen Phasen des Spiels sehr viel Aufgaben gegeben hat", so der Trainer.
Der Mann des Spiels ist Hartberg-Schlussmann Raphael Sallinger, der ein ums andere Mal die Rapidler zum Verzweifeln brachte. "Heute hatte ich mehr zu tun wie sonst. Wir haben es aber richtig gut wegverteidigt, der Pauli (Komposch, Anm.) und der Ibsi (Bowat, Anm.) werfen sich in jeden Schuss hinein. Sie geben keinen Ball auf. Das ist nicht nur mein Verdienst", gibt Sallinger sich bodenständig.
Sallinger bis Jänner noch Ersatz
In anderen Aspekten zeigt er sich mit seinen Vorderleuten aber weniger zufrieden. "Wir haben so viele Umschaltmomente gehabt, die wir so schlecht fertig gespielt haben", kreidet er an.
Vor allem mit der Leistung im zweiten Durchgang mit Ball ist er alles andere als zufrieden. "Vielleicht ist es in ein paar Köpfen drinnen, dass es ein großer Verein ist", findet er eine mögliche Erklärung.
"Es ist auch eine Qualität, zu gewinnen, wenn man einmal schlecht spielt."
Dabei war die Karriere von Sallinger bisher alles andere als glänzend. Bis zum Karriereende von Swete im Winter 2023 fungierte er seit 2018 als Ersatzkeeper der Hartberger.
"Er ist ein toller Typ, der auf seine Chance gewartet hat. Mit Jänner diesen Jahres hat sich diese Tür geöffnet. Es gab kurzzeitige Überlegungen, ob dies machbar ist oder nicht. Er hat aber dann doch bewiesen, dass er dieses Vertrauen mehr als gerechtfertigt", freut sich Coach Schopp über die Leistungen des Schlussmannes.
Analysen nach dem Spiel zeigen - der Anspruch in Hartberg ist gestiegen. Mit Platz vier weiß der TSV bisher zu glänzen. Dass man jetzt auch solche Spiele gewinnt, ist ein nächster Schritt in der Entwicklung.
"Es ist auch eine Qualität, zu gewinnen, wenn man einmal schlecht spielt", meint Lang. Trainer Markus Schopp sieht eine enorme Entwicklung seit dem Sommer. "Wenn man solche Spiele gewinnen kann, dann ist Großes im Enstehen", gibt er sich optimistisch.
Hartberg setzt sich "keine Grenzen"
Für ihn und sein Trainerteam gilt es jetzt das Spiel richtig einzuordnen. Über den Europacup möchte er nach 14 Spieltagen noch nicht sprechen, merkt aber an: "Ich habe keine Grenzen im Kopf."
Ob der Tabellensituation, war Schopp sogar bereit gegen Rapid die Favoritenrolle einzunehmen. "Wenn man das Spiel hernimmt, war das nicht der Fall. Wenn man das Resultat hernimmt, ist es der Fall gewesen", meint er.
Es läuft gerade in Hartberg, und für Schopp ist klar: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehr viel Spaß in Hartberg haben werden in den nächsten Monaten."