Der (Korruptions-) Freie Gemeinderatsklub in Graz, der mit Stadträtin Claudia Schönbacher als Liste Korruptionsfreies Graz (KFG) bei der Landtagswahl am 24. November antritt, will die Fußball-Stadiondebatte noch nicht zu den Akten legen.
Ab Mittwoch sollen Unterschriften für eine Volksbefragung in Graz gesammelt werden - 10.000 sind notwendig. Schönbacher will diese auch während des Wahlkampfes der kommenden knapp fünf Wochen sammeln, hieß es am Dienstag.
Bundesligataugliches Stadion für den GAK?
Der Wortlaut der Fragestellung sei zwar noch nicht fix, aber soll neutral gehalten sein und dürfte wohl wie folgt lauten: "Soll die Stadt Graz, mit eigenen finanziellen Mitteln, ein bundesligataugliches Fußballstadion errichten, das dem Grazer Athletiksport Klub (GAK) zur Ausübung des Spielbetriebes zur Verfügung gestellt wird?"
Laut Klubobmann Alexis Pascuttini wolle sich der KFG weder "pro noch contra" zweites Stadion positionieren, "es geht darum, was die Bevölkerung dazu sagt", meinte er bei der Pressekonferenz im Grazer Rathaus.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Pascuttini wundere sich, warum die KPÖ-geführte Stadtkoalition nicht selbst eine Volksbefragung initiiert hat, denn in den Jahren in der Opposition hätten die Kommunisten oftmals Unterschriften etwa gegen eine Austragung der Olympischen Winterspiele gesammelt.
Schönbacher wolle "Fakten am Tisch haben", diese der Bevölkerung aufzeigen und das Ergebnis einer Volksbefragung sei dann auch zur Kenntnis zu nehmen.
Klar sei, dass aufgrund des Schuldenstands der Stadt beim Ausgeben von Geldern Prioritäten gesetzt werden müssten, um das Stadion zu finanzieren. So seien ja auch beträchtliche Summen für die neue Neutorgasse ausgegeben worden, meinte Pascuttini.
Stadiondebatte als leidiges Thema
Seit Jahren wird in Graz darüber diskutiert, ob das bestehende Stadion in Liebenau exklusive Heimstätte des SK Sturm sein und der GAK ein eigenes Stadion erhalten soll. Jahre hinweg wurde nach Standorten gesucht und mehrere Optionen durchgedacht. Noch im Vorjahr schien eine Zwei-Stadien-Lösung als möglich.
Vor wenigen Wochen allerdings räumte die Stadtregierung ein, dass die Kosten zu hoch seien und nun das Stadion in Liebenau ausgebaut und modernisiert werden soll (mehr dazu >>>). Eine entsprechende Machbarkeitsstudie ist allerdings noch ausständig.