Der SCR Altach befindet sich aktuell im Aufwind: nach dem Sieg über den LASK vergangene Woche fahren die Rheindörfer auch gegen den Wolfsberger AC drei Punkte ein (Spielbericht >>>).
Mit dem nächsten Volltreffer halten die Vorarlberger nun bei sechs Punkten und haben die kleine Krise nach dem Cup-Aus und verpatztem Liga-Start offensichtlich überwunden.
Trotz des zweiten Erfolges in Serie zeigt sich Chefcoach Joachim Standfest im Interview bei "Sky" nach dem Spiel selbstkritisch: "Ich glaube nicht, dass es ein allzu gutes Fußballspiel von uns war."
"Haben gearbeitet, als gebe es kein Morgen"
Er merkt aber auch an: "Wir haben schon gute Phasen gehabt, defensiv waren wir wieder sehr gut, das muss man schon sagen. Wir haben dem WAC über die ganze Zeit viel Ballbesitz gelassen, aber dort wo wir attackiert haben, waren wir sehr kompakt und aggressiv. Die letzte Reihe ist perfekt gestanden, auch die vier davor haben gearbeitet, als gebe es kein Morgen."
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Einmal mehr in den Vordergrund gedrängt hat sich der Brasilianer Gustavo Santos. Nach drei Spieltagen hält der Stürmer nun bereits bei fünf Ligatoren, gegen die Kärntner schoss er die Altacher im Alleingang zum Sieg. Fünf Tore sind übrigens bereits mehr, als Santos in der gesamten abgelaufenen Spielzeit erzielt hat.
Der Stellenwert des Offensivmannes ist laut Standfest aber der gleiche: "Man braucht gar nicht auf die vier oder fünf Tore schauen, die er letztes Jahr geschossen hat, weil er hätte letztes Jahr auch viel mehr geschossen. Aber er hatte das Pech, dass er nur bei acht seiner 18 Einsätze fit war. Das macht was aus."
"Jetzt hat er eine gute Vorbereitung hinter sich, ist verletzungsfrei, und dass er ein guter Spieler ist, wissen wir. Der Stellenwert in der Mannschaft ist hoch", stellt der 44-Jährige klar.
"Vor zwei Wochen quasi der Fixabsteiger"
Auch Mitspieler Lukas Fadinger hat lobende Worte für seinen Teamkollegen: "Wahnsinn, der explodiert. Von mir aus kann er weiter treffen." Immer wieder gibt es Abgangsgerüchte um den Brasilianer. "Da werden wir ihn in der Kabine auf die Seite holen müssen", scherzt der Mittelfeldspieler.
Nach dem verpatzten Liga-Auftakt herrschte im Ländle bereits Krisenstimmung, zwei Wochen später scheint zwar nicht die Sonne, den Altachern ist aber trotzdem zum Lachen zumute. Es ist der beste Start seit sechs Jahren.
Fadinger meint: "Vor zwei Wochen waren wir quasi der Fixabsteiger, und jetzt stehen wir richtig gut da. Harte Arbeit wird belohnt." Für Altach ist es zudem der erste Heimsieg seit neun Monaten.
"Sind ja nicht hergefahren, dass wir das Spiel verlieren"
Ganz anders schaut auf der Seite des Wolfsberger AC aus. Nach einem so fulminanten Saisonstart mit einem 4:1-Erfolg im Derby folgten nun zwei Pleiten gegen die Wiener Austria sowie Altach.
Trainer Didi Kühbauer meint nach dem Spiel: "Wir haben uns eigentlich weit mehr vorgenommen. Wir sind ja nicht hergefahren, dass wir das Spiel verlieren, sondern wir wollten hier Punkte machen. Die ersten 30 Minuten haben wir komplett verschlafen." Man habe Altach zu vielen Chancen kommen lassen. Nach der Halbzeit sei es zwar besser gewesen, aber "zu wenig, dass man etwas mitnimmt."
In der kommenden Woche sind die Wolfsberger gegen Aufsteiger GAK gefordert. Kühbauer stellt klar: "Ganz ehrlich, ich will eine weitaus bessere Leistung sehen, ich weiß, dass die Burschen das können, aber ich denke, dass jeder etwas drauflegen muss."
Kapitän Dominik Baumgartner resümiert: "Wir haben uns zwei Tore selber geschossen, und Altach hat sich dann aufs Verteidigen konzentriert, das haben sie sehr gut gemacht. Uns ist nach vorne hin relativ wenig eingefallen, wir haben zwar das Spiel kontrolliert, aber sind zu sehr wenigen Torchancen gekommen."
Für die kommende Aufgabe müsse man konsequenter verteidigen, schneller und zielstrebiger spielen, spricht Baumgartner an, "dann holen wir hoffentlich drei Punkte."