Der TSV Hartberg erreichte gegen den SK Sturm ein 1:1 und entführte einen Punkt aus der steirischen Landeshauptstadt (Spielbericht>>>). Trotz dem Remis gegen den Tabellenführer könnte die Stimmung bei den Oststeirern besser sein.
Grund für den Unmut ist, dass es Hartberg trotz Überzahl und einer Führung zur Pause nicht schaffte, das "Steirerderby" zu gewinnen. Auch wenn Hartberg zu Beginn Glück hatte, nicht in Rückstand zu geraten, ging man selbst mit der ersten Chance in Führung und agierte mehr als 80 Minuten mit einem Mann mehr. Warum hat es trotzdem nicht zum Sieg gereicht?
Hartberg und die fehlende Effizienz
Trainer Markus Schopp hat eine einfache Antwort: "Wir haben verabsäumt, den Sack zuzumachen." Ein Umstand, der für den 50-jährigen Grazer alles andere als neu ist: "Das sind Dinge, die uns schon über die gesamte Saison begleiten. Da fehlt uns die Entschlossenheit."
Auch Donis Avdijaj ist nach dem Schlusspfiff "nicht ganz zufrieden": "Nach der Führung kann man es viel besser zu Ende spielen und die Chancen besser nützen. Man muss sich nicht anlügen und sagen: 'Super, wir haben einen Punkt geholt!' Es wäre heute mehr drinnen gewesen."
Der Deutsche mit Sturm-Vergangenheit spricht von einer "Wohlfühloase", auf die sich einige Spieler nach einer Führung zurückziehen würden: "Wir haben den Ball zu langsam nach vorne gebracht, sind zu viel getrabt, viel zu oft die Momente verpasst, wann wir nach vorne spielen. Das sind halt die Kleinigkeiten, die am Ende entscheiden. Heute waren wir da phasenweise gut, aber das Spieltempo war viel zu langsam."
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Schopp kritisiert Avdijaj: "Sollte jeder auf sich schauen"
Dem kann sein Coach nichts abzugewinnen: "Erstens habe ich ein Problem damit, wenn ein Spieler sagt, dass ein paar in der Wohlfühloase sind", so Schopp, der nachlegt: "Es sollte jeder auf sich selbst schauen. Jeder sollte schauen, dass er seine Aufgaben macht."
Das sei heute zu einem Großteil gut gelungen, lobt Schopp seine Mannschaft. Der 50-Jährige weiß aber auch um die Klasse des Gegners Bescheids weiß. Umso wichtiger sei es in den entscheidenden Momenten nachzulegen, was diese Saison nicht immer geklappt hat.
"Wir haben in dieser Saison schon einiges liegen gelassen und könnten uns in einer weitaus besseren Situation befinden. Wir müssen permanent die Gefahr ausstrahlen, Tore machen zu können. Davon sind wir momentan noch zu weit weg."
Zusammengefasst könnte man sagen: Hartberg spielt eine super Saison mit einem einzigen Kritikpunkt: Die Kaltschnäuzigkeit.
Aktuell liegen die Oststeirer auf Tabellenrang vier - punktegleich mit Rapid und drei Zähler vor Austria Klagenfurt. Es wird also ein Fotofinish um die internationalen Startplätze. Nächsten Sonntag bekommt es Hartberg mit Red Bull Salzburg zu tun (ab 17 Uhr im LIVE-TICKER>>>).