Im fünften Anlauf hat es geklappt! Der TSV Hartberg gewinnt zum ersten Mal in diesem Kalenderjahr ein Bundesliga-Spiel.
Mit 2:1 setzt sich die Elf von Manfred Schmid am 21. Spieltag der ADMIRAL Bundesliga zu Hause gegen den SK Rapid durch. Spielbericht >>>
Dabei waren die Umstände - vor allem vor Anpfiff - kurios. Es kam zu Ausschreitungen zwischen der Polizei und den Gäste-Fans, weswegen der Anpfiff erst mit 45-minütiger Verspätung erfolgte. Mehr dazu hier >>> oder hier >>>
Letztendlich ging das Spiel aber über die Bühne - zum Glück aus Sicht der Hartberger. Der TSV konnte nach vier sieglosen Spielen (drei Remis, eine Niederlage) zum ersten Mal in 2025 gewinnen.
Der Ertrag nach wochenlangem "Leiden"
Einer der Väter des Sieges ist Elias Havel. Nachdem er bei der 0:3-Niederlage gegen den WAC über 90 Minuten von der Bank aus zusahen musste, traf der 21-Jährige bei seinem Startelf-Comeback zur Führung (49.)
Abgezockt nutzte Havel einen Patzer von Niklas Hedl aus, verwertete den Abpraller zum wichtigen 1:0, bevor mit Muharem Huskovic der zweite junge Kicker zum 2:0 nachlegte. Der Anschlusstreffer von Isak Janssen änderte schlussendlich nichts mehr am Ausgang.
Der Führungs-Torschütze sprach am "Sky"-Mikro von einem "unglaublich wichtigen" Sieg: "Wir haben die letzten Spiele und Wochen so leiden müssen. Deshalb bin ich überglücklich – natürlich für mich, dass ich ein Tor gemacht hab – aber auch für die ganze Mannschaft und den Staff."
Was gegen die Hütteldorfer den Ausschlag gab? "Wir waren heute richtig giftig, haben alle an einem Strang gezogen, wollten es Rapid schwermachen und dann unsere Konterchancen nutzen. Das ist auch gut gelungen, wie man sieht", resümierte Havel.
"Ein richtiges Team auf dem Platz"
Auch für Cheftrainer Manfred Schmid lag einiges am Zusammenhalt: "Man hat gesehen, dass da ein richtiges Team auf dem Platz gestanden ist."
Der Matchplan des Coaches sei aufgegangen, die Steigerung nach Seitenwechsel hätte natürlich geholfen: "Wir wussten, dass wir sehr stabil stehen müssen, dass uns Rapid unter Druck setzen wird am Anfang. Da haben wir kaum etwas zugelassen. In der zweiten Hälfte waren wir dann immer gefährlich."
Speziell nach dem Führungstor durch Havel sah Schmid einen Leistungsanstieg, der nach seiner Einschätzung insbesondere mit dem Kopf zu tun hatte: "Nach dem Führungstreffer ist die Mannschaft sicherer geworden. Das ist auch klar, wenn du längere Zeit kein Spiel gewinnst."
"Wusste immer, was er kann"
Dass dann auch noch zwei Youngsters netzten, die nicht immer den leichtesten Stand in Hartberg hatten, stellte den Übungsleiter nur noch mehr zufrieden:
"Es freut mich natürlich sehr, wenn man Elias sieht, der ein halbes Jahr raus war und der Vorbereitung erst zurückgekommen ist. Bei Huskovic wusste ich immer, was er kann, weiß, was der Junge drauf hat. Er ist noch immer nicht bei 100 Prozent. Aber ich freue mich, dass wir heute die richtigen Entscheidungen getroffen haben."
Einen Wermutstropfen gab es trotz des ersten Bundesliga-Siegs in diesem Jahr aber doch. Der schon vorher unrealistische Einzug in die Meistergruppe ist nach den Siegen vom LASK und Blau-Weiß Linz für Hartberg nicht mehr möglich.
Schmid hatte die Top-Sechs vor einiger Zeit durchaus als Ziel angegeben: "Natürlich sind wir nicht glücklich darüber, dass wir es nicht geschafft haben."
Der Grund für das Nicht-Erreichen dieses Ziels liege aber in der Vergangenheit, wie der Trainer erläuterte: "Ich hab‘ immer gesagt, dass sehr, sehr viel zusammenpassen muss. Und zu Beginn der Saison waren wir nicht bei 100 Prozent, kaum an der Leistungsgrenze."
"Aber die Mannschaft haut sich jede Woche hinein und ist eine tolle Truppe", wirkte der 54-Jährige mit der momentanen Situation dennoch sehr zufrieden.
Potentielles Cupfinale WAC vs. Hartberg