Endstand
3:0
2:0, 1:0
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Hedl: "Und dann werden wir 3:0 abgeschlachtet"

Blau-Weiß schockt Grün-Weiß. Dafür finden Niki Hedl und Robert Klauß auf ihre ganz eigenen Weisen klare Worte.

Hedl: Foto: © GEPA

"Was gibt's? Leberkas?"

Robert Klauß' erste Worte kurz vor dem offiziellen Beginn der Pressekonferenz nach dem 0:3 bei Blau-Weiß Linz (Spielbericht>>>), ausgesprochen mit dem bekannten, wohlmeinenden Lächeln. Gemeint war mit seiner Aussage die für die Journalisten vorbereitete Verpflegung, die nicht Leberkas, sondern Frankfurter waren.

Ein Auftreten, wie man es vom Rapid-Coach nach einer solchen Niederlage nicht zwingend erwarten würde. Auch die anwesende Journaille war sichtlich überrascht. Was der Deutsche auch gleich als Ansatzpunkt für seine Analyse nahm.

Nicht bei 100 Prozent

"Alle sind natürlich überrascht, niemand rechnet damit, dass man hier 0:3 verliert, nach der Saison, die wir bis jetzt gespielt haben. Trotzdem, das haben wir immer wieder betont, müssen wir immer an die Leistungsgrenze herankommen. Wenn wir das nicht tun, sind wir auch nicht so gut, wie wir gemacht wurden", zieht er ein ganz klares Fazit.

"Wenn wir nicht bei 100 Prozent sind, dann bekommen wir den Arsch versohlt. So wie heute"

Robert Klauß

Klauß' Verhalten bedeutet natürlich keineswegs, dass der Deutsche der Niederlage nicht den nötigen Ernst beimisst. Aber er versteht es, auch negativen Ereignissen stets das Positive abzugewinnen. Und so schmerzlich die Pleite gegen Blau-Weiß Linz auch war, daraus zu lernen gibt's für die Hütteldorfer so einiges. "Wenn wir nicht bei 100 Prozent sind, dann bekommen wir den Arsch versohlt. So wie heute", streicht er den wichtigsten Lerneffekt hervor.

"Der Sieg für Blau-Weiß Linz war völlig verdient, sie haben uns heute unsere Schwächen aufgezeigt. Heute war ein klarer Beweis dafür, dass wir einfach an die Grenzen gehen müssen, um etwas mitzunehmen, weil es sonst einfach nicht reicht", unterstreicht er.

Verständnis für "ärmste Sau" Hedl

Auch gefasst wie sein Coach, aber auf andere Art, ging Keeper Niklas Hedl mit der Pleite um. "Wir sind hierher gekommen, um zu gewinnen und dann werden wir 3:0 abgeschlachtet", zeigt er sich ebenso ernüchtert wie in seiner Wortwahl unverblümt.

Darauf angesprochen, ob Hedl bei seinem Statement, zumindest in der ersten Emotion, ein wenig über die Stränge geschlagen habe, meinte Klauß: "Ich kann seine Wortwahl total verstehen. Es hat sich richtig beschissen angefühlt nach dem 0:3" zeigte er Verständnis für Hedls klare Worte. "Außerdem habe ich ja selber gesagt, dass wir den Arsch versohlt bekommen haben", fügte er an. Insofern passe das also schon.

"Wenn man sich die Situationen anschaut: Jedes Mal steht ein Gegenspieler völlig blank allein vor ihm. Und das geht nicht"

Klauß über Niki Hedl und die Gegentore

Überhaupt sei Hedl in Linz "die ärmste Sau" gewesen. "Wenn man sich die Situationen anschaut: Jedes Mal steht ein Gegenspieler völlig blank allein vor ihm. Und das geht nicht", stellte er den Vorderleuten seines Keepers die Rute ins Fenster.

Tatsächlich offenbarte Grün-Weiß an diesem Abend teils unglaubliche Räume, welche die Linzer, angeführt von den Routiniers Ronivaldo und Thomas Goiginger, eiskalt zu nutzen wussten.

"Ich glaube, wir nehmen trotzdem viel mit aus so einem Spiel", resümierte Hedl. "Jetzt sind wir gewarnt, dass die Saison nicht so einfach und kein Selbstläufer wird", pflichtet er seinem Trainer bei.

Doppelbelastung? "Hätten gewinnen können"

"Ja, wir haben bis jetzt gut gespielt. Aber heute hat uns gezeigt, dass das nicht immer so sein wird und dass wir Woche für Woche alles am Platz lassen müssen", fordert er für die anstehenden Aufgaben. Auf die auch Klauß zu sprechen kam.

Der Rapid-Übungsleiter meinte, dass dies "für uns ein wichtiges Spiel gewesen ist für die folgende Zeit, weil wir noch ganz viele Wochen haben werden, wo wir Donnerstag Europacup spielen und am Sonntag darauf dann Spiele haben”, spricht er die Doppelbelastung an.

Diese sei übrigens kein Grund für die Niederlage gewesen. "Wir hätten das Spiel heute gewinnen können", so Klauß, der zusammenfassend meinte: "Wir haben schlichtweg nicht genug Fokus für die entscheidenden Momente und Situationen gehabt".

Sprachs, bedankte sich bei den anwesenden Presse-Vertretern und schritt zum vermeintlichen Leberkas, der sich immer noch als Frankfurter tarnte.


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