Der SK Sturm hat die beiden oft schwierigen Partien gegen die Aufsteiger aus Hartberg und Innsbruck erfolgreich hinter sich gebracht.
Beide Spiele wurden mit 3:2 gewonnen, Sturm glänzte zwei Mal aber nicht gerade mit Souveränität. Beim Gastspiel bei Wacker (Spielbericht) gaben die "Blackies" beinahe noch eine 3:0-Führung aus der Hand, ein Umstand, der Coach Heiko Vogel toben lässt.
"Was wir nach dem 3:0 veranstaltet haben, ist unwürdig", beanstandet der Deutsche bei "Sky".
Vogel: "Das war Slapstick Comedy"
Überhaupt kann Vogel dem zweiten Grazer Saisonsieg wenig Positives entnehmen. Vor allem Sturms Abwehrfehler, die die beiden Treffer von Wacker-Joker Martin Harrer ermöglicht haben, regen den 42-Jährigen auf.
"Das war kein Krimi, kein Thriller - das war zum Teil Slapstick Comedy", meint Vogel.
Sturm hätte die Partie deutlich weniger spannend gestalten können, in die Pause gingen die "Blackies" nach zahlreichen vergebenen Chancen "nur" mit einer 1:0-Führung.
"Ich bin in der Pause explodiert. Wir hätten höher führen können, haben aber immer wieder schlechte Entscheidungen im Angriffsdrittel getroffen. Ich weiß nicht, ob das Überheblichkeit von meiner Mannschaft ist. Wenn es Überheblichkeit ist, dann ist diese nach der Halbzeit-Ansprache komplett fehl am Platz, weil die war sehr laut", gibt Vogel Kabinen-Einblicke.
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Doppelpacker Grozurek ärgert sich
Einer, der sicher nicht überheblich agierte, war Lukas Grozurek. Der Flügelstürmer glänzte bei seinem ersten Bundesliga-Einsatz für Sturm mit zwei Treffern (VIDEO).
"Ich freue mich über meine zwei Tore. Der Trainer hat mir nach dem Spiel gegen Amsterdam schon gesagt, dass ich die Partie entscheiden soll. Ich glaube, ich habe meine Aufgabe ganz gut gelöst, aber wir können noch sehr viel besser machen", findet der 26-Jährige, dem in der Vorsaison bei der Admira ein Doppelpack gelungen ist. Bei Rapid im Übrigen nie.
Dennoch schimpft Grozurek: "Wir haben die Partie noch einmal komplett unnötig spannend gemacht. Wenn du 3:0 führst, musst du das ganz trocken heimspielen. Das darf nicht passieren, es ist eigentlich katastrophal, dass wir da noch so schwimmen."
Grozureks sehenswerter Doppelpack im VIDEO: (Text wird unter Video fortgesetzt)
Daxbacher nimmt Schuld auf sich
Deutlich gelassener und mit viel Routine nimmt Wacker-Trainer Karl Daxbacher den Fehlstart bei der Bundesliga-Rückkehr hin: "Wir haben uns zu viel zugemutet, zu offensiv agiert. Da liegt der Fehler bei mir."
Deutlich sichtbar wurde das beim 1:0 Sturms durch Grozurek, der am Sechzehner unbedrängt abziehen durfte: "Wir haben bei der Ecke drei Spieler vorne gelassen, sind da etwas mehr Risiko gegangen. Das ist etwas in die Hose gegangen. Dann wollten wir unbedingt den Ausgleich machen und haben Sturm viele Räume gegeben."
Nach fünf eingefangenen Gegentoren nach zwei Spielen will Daxbacher die Schuld jedoch nicht auf die Wacker-Defensive schieben: "Nach zwei Spielen machen wir keine Schuldzuweisungen. Die Defensive ist nur dann gut, wen die ganze Mannschaft mitarbeitet."
In den kommenden beiden Runden warten auf die Tiroler nach den schwierigen Spielen gegen Austria Wien und Sturm zu Beginn deutlich machbarere Aufgaben. Zunächst gastiert Wacker beim SCR Altach, dann empfängt der Aufsteiger den SKN St. Pölten.
Für Daxbacher warten nun richtungsweisende Wochen: "Jetzt wird sich zeigen, ob der hochgelobte Teamgesit vom Vorjahr noch Bestand hat."