Der SK Sturm Graz ist der österreichische Herbstmeister der Saison 2016/17.
Für die Grazer ein gutes Omen! Schließlich führte dieses Etappenziel, das zuletzt in den Saisonen 1997/98 und 1998/99 erreicht wurde, in weiterer Folge zu zwei Meistertiteln.
"Das ist für mich persönlich nicht wichtig. Natürlich ist es eine schöne Momentaufnahme, auch für unsere Fans. Die Mannschaft hat viel investiert, um diesen kleinen Titel zu holen", gibt Trainer Franco Foda, in den 90er-Jahren noch aktiv dabei, zu.
"Das ist schon lange her", gibt Foda zu und konnte deshalb den großen Jubel der nach Wolfsberg mitgereisten Fans verstehen und freute sich für sein Team, das eine sensationelle Hinrunde hingelegt hat.
"Herbstmeistertitel hat nur in Österreich Bedeutung"
Die Grazer träumen somit von ihrem ganz eigenen Märchen so wie vor 18 und 19 Jahren.
Beim Herbstmeister handelt es sich um einen Titel, über dessen Bedeutung diskutiert werden kann. Mental kann der Fakt, nach 18 Runden die Tabelle anzuführen, aber auf jeden Fall zum Vorteil gereichen.
Trotzdem wissen die "Blackies" die Situation richtig einzuordnen. Es bedarf einer sehr starken Rückrunde, um bis zum Schluss ein Wörtchen um die tatsächliche Krönung mitreden zu können.
"Den Herbstmeistertitel müssen wir abhaken, der hat nur hier in Österreich Bedeutung", stellt deshalb Verteidiger Christian Schoissengeyr nach dem 4:0 beim WAC klar. "Wichtig wäre es, am Ende der Saison ganz oben zu stehen. Aber dafür müssen wir noch alles rausholen."
Stolz auf sensationelle Hinrunde
Dieser Meinung schlossen sich auch die anderen Spieler an, die nach dem Schlusspfiff minutenlang mit den zahlreich zum Pack-Derby mitgereisten Fans zu feiern.
"Es ist natürlich schön, wenn man Herbstmeister wird, aber im Endeffekt ist es wichtig wo wir nach 36 Runden stehen und deswegen müssen wir weiter hart arbeiten", ließ sich auch Marc-Andre Schmerböck, der den Torreigen in Kärnten durch ein gegebenes Abseits-Tor einleitete, keine Kampfansage los.
Die Tabellenführung bis zu diesem Tag ist aber durchaus verdient. In den ersten 12 Bundesliga-Runden kassierten die Steirer lediglich eine Niederlage, erst im November kam der Motor der Foda-Truppe ein wenig ins Stottern.
Aus fünf Runden schaute zuletzt nur ein Sieg heraus, doch das 4:0 zum Abschluss der ersten Saison-Hälfte machte den Herbstmeister-Titel dann doch noch perfekt. Deshalb war der Chefbetreuer auch sehr zufrieden:
"Wir haben keine einfachen Fehler in der Defensive begangen, wir hatten mehr Ballsicherheit im Spiel nach vorne und haben die Möglichkeiten, die wir vorgefunden haben, eiskalt ausgenutzt, entscheidend war auf jeden Fall das 3:0 gleich nach der Halbzeit", analysiert Foda den Auswärtssieg im Lavanttal.
12 Herbstmeister wurden in den letzten 20 Jahren Meister
Schenkt man den Ansagen aller Beteiligten Glauben, wird man sich ganz sicher nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Denn der Herbstmeister-Titel ist alles andere als die halbe Miete auf dem Weg zur Meisterschaft.
Trotzdem gibt ein Blick auf die Statistik den Grazern durchaus Hoffnung. In den vergangenen Jahren wurde der Spitzenreiter nach 18 Runden 12 Mal auch Meister. Vier Mal gelang dies dem amtierenden Champion RB Salzburg.
Acht Mal stand demnach ein anderer Klub in der Endabrechnung ganz vorne.
LAOLA1 lässt die Herbstmeister der vergangenen 20 Saisonen und deren Endplatzierungen in folgender Diashow Revue passieren: