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Herzog: "WSG hat sich vor Andi Leitner gefürchtet"

Bundesliga-Debüt geglückt! "Herzerl" analysiert und scherzt nach Schlusspfiff:

Das Trainer-Debüt in der Fußball-Bundesliga hält für Andi Herzog ein Last-Minute-Remis parat. Gegen eine gut aufgelegte WSG Tirol verhindert Wilhelm Vorsager in den letzten Spielzügen einen Admira-Fehlstart in die neue Saison - Spielbericht >>>.

Als Spieler bestritt Herzog 181 Partien im österreichischen Oberhaus und sammelte für die Vienna und Rapid insgesamt 40 Treffer und sechs Assists. Bei seiner Premiere an der Seitenlinie wollte Österreichs Rekord-Internationaler erfrischenden Fußball sehen, was nur in Ansätzen gelang.

"In den ersten Minuten haben wir nicht so viel umgesetzt, wie vorgenommen. Auch offensiv hätte ich uns stärker erwartet", lautet Herzogs erste Analyse gegenüber "Sky". "Trotzdem muss man als Trainer und Mannschaft überglücklich sein, mit der letzten Aktion in Unterzahl zum Ausgleich zu kommen. Es ist wichtig für die Mannschaft, dass sie nie aufgeben und immer an sich glauben."

Herzog: "Wattens hat sich vor Leitner gefürchtet"

Dabei hat nicht vieles auf einen Punktgewinn der Südstädter hingedeutet. Zumal die Herzog-Truppe ab der 86. Minute nur zu zehnt agierte, da Youngster Luca Kronberger mit der Netzstange kollidierte und nicht mehr mitwirken konnte. Da sämtliche Wechseloptionen bereits gezogen wurden, musste die Admira in Unterzahl die Zähne zusammenbeißen.

Angepeitscht von lautstarken Rufen aus der Coachingzone beorderte Herzog seinen Schützling in den gegnerischen Sechzehner. Sogar Goalie Andreas Leitner wurde in den letzten Spielzügen mit Herzogs Worten: "Andi, geh nach vor, jetzt ist es eh schon wurscht", in die gefährliche Zone geschrien.

"Ich hab' gesagt, wir nehmen das volle Risiko. Ob wir jetzt 0:1 oder 0:2 verlieren, ist egal. Im Endeffekt sind wir belohnt worden. Ich glaub', Wattens hat sich vorm Andi Leitner gefürchtet, deswegen konnte Vorsager das Tor machen", scherzt Herzog.

Kein Trainer, der nur auf der Bank sitzt

(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)

Als Trainer will der 52-Jährige die essenziellsten Tugenden vorleben. Mit seiner Art und Weise gelingt es, den Spielern die letzten Prozente rauszukitzeln. "Ich bin schon einer, der viel rein ruft. Du lebst einfach mit. Ich will kein Trainer sein, der nur auf der Bank sitzt und alles über sich ergehen lässt. Wenn du etwas siehst, willst du der Mannschaft Ideen geben", meint Herzog und scherzt: "Ich weiß nicht, wie es im November und Dezember wird. Da hört mich dann eh keiner, wenn ich heiser bin."

Trotz aller Glücksmomente ist sich Herzog aber auch bewusst, dass viel Arbeit in der Südstadt wartet.

"Einige Aktionen haben recht gut ausgeschaut, aber im Spiel nach vorne müssen wir über 90 Minuten klarer und sauberer werden. In der ersten Halbzeit haben wir ein paar Räume zu leicht aufgegeben, Wattens hat uns ordentlich Probleme gemacht. Wir können alles viel besser, ich hab' eine junge Mannschaft und wir werden noch viele Fehler machen. Umso schöner, dass wir uns heute mit dem Punkt belohnt haben. Die letzte Aktion beschert uns eine schöne lange Heimreise."

Silberberger will kein Trübsal blasen

An Motivation scheint es in Maria Enzersdorf jedenfalls nicht zu fehlen. So kommt von Seiten Dominik Starkls nach Abpfiff eine kleine Kampfansage Richtung Konkurrenz: "Wir haben eine spannende Truppe mit vielen Jungen. Wir wollen so früh wie möglich mit dem Abstieg nichts zu tun haben."

Im Lager der WSG Tirol ist die Enttäuschung über zwei verlorene Zähler groß. "Es ist bitter. Wir haben nicht viel zugelassen und es verabsäumt, die letzten zehn Minuten, wo die Admira durch die Verletzung von Kronberger dezimiert war, Fußball zu spielen."

Silberberger weiter: "Bei einem Standard kann immer was passieren, aber Trübsal blasen wäre jetzt auch das Falsche. Wir werden noch eine Woche brauchen, bis wir uns gefunden haben. Aber ich bin sehr zuversichtlich."


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