Für den regierenden österreichischen Doublegewinner startet die neue Fußball-Bundesliga-Saison mit einem Knüller.
Sturm Graz bekommt es am Sonntag auswärts mit Rapid zu tun (ab 17:00 Uhr im Ticker >>>) und erhält im Duell mit den Hütteldorfern wohl einen ersten Aufschluss, wie es um die aktuelle Verfassung bestellt ist. Die Wiener befinden sich schon länger im Wettkampfmodus - erst am Donnerstag wurde mit einem Heim-6:1 gegen Wisla Krakau der Einzug in die dritte Europa-League-Quali-Runde fixiert.
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Sturm hingegen absolvierte erst ein Pflichtspiel, und das verlief wenig ruhmreich. In der Vorwoche quälte man sich durch ein 4:2 nach Verlängerung beim Kremser SC in die zweite ÖFB-Cup-Runde.
"Da hat die letzte Schärfe und Konzentration gefehlt, wir sind aber auch in schwierigen Phasen ruhig geblieben. Die Prozente, die in Krems gefehlt haben, werden gegen Rapid vonnöten sein", warnte Sturm-Trainer Christian Ilzer.
Ilzer mit Vorfreude und Respekt
Der Steirer freut sich auf das laut seinen Angaben "stimmungsvollste Auswärtsmatch der Saison" und gratulierte Rapid zum "beeindruckenden Auftritt" gegen Wisla. "Wir sind auf eine schwierige Aufgabe vorbereitet."
Der Respekt vor den Grün-Weißen ist bei Ilzer groß. "Sie haben sehr stimmige Transfers getätigt und eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Trainer und dem Sportdirektor. Es ist klar ersichtlich, was sie wollen."
Daher traut Ilzer den Wienern eine starke Spielzeit zu. "Sie werden in dieser Meisterschaft keine unpassende Rolle spielen. Sie haben in allen Formationen die passenden Spieler geholt und stehen gemeinsam für eine sehr klare Idee."
Doch auch von der eigenen Truppe hat Ilzer eine hohe Meinung. "Physisch sind wir auf einem Top-Level", beteuerte der 46-Jährige, schränkte aber auch ein: "Verbesserungsprozesse im Kopf sind noch möglich, um den Prozess des Sieger-Gens weiterzuentwickeln."
Turmbau ohne Kiteishvili
Die Erfolge der vergangenen Spielzeit sollen bestätigt werden. "Wir haben in der letzten Saison einen extrem hohen Turm aus vielen Steinen gebaut. Jetzt wollen wir am Sonntag mit drei Steinen beginnen", sagte Ilzer.
Für Otar Kiteishvili kommt die Partie wohl zu früh, dafür dürften die zuletzt angeschlagenen Tomi Horvat und Alexander Prass beginnen. Letzterer wurde in den vergangenen Wochen immer wieder mit einem Wechsel in eine Top-Liga in Zusammenhang gebracht. "Doch er ist nach wie vor einer von uns", betonte Ilzer.
Rapid geht mit Selbstvertrauen ins Auftaktspiel
Bei Rapid wird Nenad Cvetkovic erstmals in dieser Saison in der Startformation erwartet, für Louis Schaub könnte es nach überstandenem Infekt zu einem Platz im Kader reichen. Sein Trainer Robert Klauß sprach nach drei Siegen aus den ersten drei Bewerbspartien in diesem Sommer von einem "guten Gefühl. Wir nehmen das Selbstvertrauen mit. Wir merken, was wir auf dem Platz tun, ergibt Sinn, ist rund und führt auch zu Ergebnissen."
Dennoch ortete der 39-Jährige noch genügend Verbesserungspotenzial. "Mit der Eröffnung vom Tormann weg bin ich noch nicht ganz so zufrieden, da haben wir zu viel Hektik, finden nicht die Räume, brauchen mehr Überzeugung in unseren Aktionen. Wir haben auch noch Schritte zu machen im Pressing, da sind wir bisher auch noch nicht so gefordert worden", meinte Klauß.
Die beiden Europacup-Partien sieht der Deutsche vor dem Duell mit Sturm nicht als Nachteil. "Wir sind etwas müder, hatten eine hohe Belastung, aber dafür zusätzliche Spiele, wo wir uns als Mannschaft finden konnten. Im Endeffekt wiegt das eine das andere wieder auf."
Kampf gegen die Serie
Die Grazer seien "eine Mannschaft mit Intensität, Wucht, Körperlichkeit. Wir kennen Sturm aus der vergangenen Saison, da wird sich von der Herangehensweise nichts geändert haben."
In der vergangenen Spielzeit blieb Rapid gegen die Steirer sieglos, im Frühjahr setzte es sogar drei Niederlagen binnen 13 Tagen, darunter auch das bittere 1:2 im Cupfinale in Klagenfurt.
Für die Partie im Allianz Stadion waren bis Freitag rund 19.000 Karten abgesetzt, etwa 2.000 Sturm-Fans werden erwartet.