Die Zeit von Matthias Jaissle als Trainer des FC Red Bull Salzburg dürfte vorbei sein.
Österreichs Serienmeister hat den 35-jährigen Deutschen am Freitag vorerst von seinen Aufgaben freigestellt.
Grund dafür ist der von Jaissle nur etwa 48 Stunden vor dem Start der neuen Bundesliga-Saison vorgebrachte Wunsch nach einem Wechsel zu Al-Ahli SFC. "Die dafür notwendigen und erst seit wenigen Stunden laufenden Verhandlungen mit dem saudischen Klub befinden sich aktuell in der finalen Phase", heißt es von Salzburg.
Jaissle gegen Altach nicht auf der Bank: "Sollte nicht dabei sein"
Aus diesem Grund wird Jaissle beim ersten Saisonspiel der "Bullen" gegen den SCR Altach am Samstag nicht auf der Bank sitzen. An seiner Stelle übernehmen die aktuellen Co-Trainer Florens Koch und Alexander Hauser.
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"Wir sind der Ansicht, dass ein Trainer, der sich nur zwei Tage vor dem Start einer wichtigen Saison derart intensiv mit einem möglichen Klubwechsel beschäftigt, bei diesem Auftakt auch nicht dabei sein sollte. Wir wollen mit voller Energie und Überzeugung in die neue Saison starten. Dafür benötigen wir 100 Prozent Fokus von allen Beteiligten", erklärt Geschäftsführer Stephan Reiter.
Keine Ausstiegsklausel - so viel könnte Salzburg kassieren
Eine Frage bleibt offen: Wie viel Ablösesumme fließt an die Mozartstädter? Einem Bericht der "Salzburger Nachrichten" zufolge müssen beide Klubs noch darüber verhandeln.
Jaissle besitzt für diesen Zeitpunkt laut des Salzburger Mediums keine Ausstiegsklausel, eine zweistellige Millionen-Summe steht im Raum. Der Zeitpunkt des Wechsels kurz vor Saisonbeginn dürfte sich darin widerspiegeln.
Salzburg dürfte damit einen weiteren führenden Kopf der vergangenen Erfolgsjahre verlieren. Sportdirektor Christoph Freund wird ab September für den FC Bayern München arbeiten.
Salzburg-Novum fällt mit Jaissle-Abgang aus
Jaissle stieg im Juni 2021 vom Liefering- zum Salzburg-Coach auf. Als Nachfolger des US-Amerikaners Jesse Marsch verlieh der frühere Verteidiger dem Salzburg-Fußball eine seriösere Note in Sachen Spielanlage.
Was durchaus zulasten der Attraktivität ging, resultierte in respektablen Vorstellungen in der Champions League (Gruppendritter, Achtelfinalteilnahme) und insgesamt nur drei Niederlagen (2x Sturm, Klagenfurt) in der Meisterschaft. In 92 Pflichtspielen unter Jaissle holten die Salzburger im Schnitt 2,28 Punkte.
Mit Jaissles Absprung würde ein vom Klub eigentlich fest eingeplantes Novum ausfallen: Der Deutsche wäre der erste Salzburg-Trainer in der Bullen-Ära (seit 2005), der den Ligakrösus in drei Bundesliga-Saisonen betreut.
Beruhigen wird die Salzburg-Führung, dass der Klub neuerlich fix für die erst im September beginnende Champions League qualifiziert ist.
Jaissle coacht künftig Firmino, Mahrez und Co.
Seit dem aufsehenerregenden Transfer von Cristiano Ronaldo zu Al-Nassr ins Königreich sind dem portugiesischen Superstar viele Kollegen gefolgt.
Jaissle wird wohl künftig Ex-Liverpool-Star Roberto Firmino, mit dem er als Profi in Hoffenheim zusammengespielt hat, trainieren.
Champions-League-Sieger Riyad Mahrez (Manchester City), Goalie Edouard Mendy (Chelsea) oder Nordmazedoniens Ezgjan Alioski stehen ebenso bereits auf der Payroll des frisch in die 1. Liga zurückgekehrten dreifachen Meisters.