news

Rapid: Kitagawa "taucht in ganz neue Welt ein"

Salzburger riet Koya Kitagawa zu Rapid. Das hat er vor, das erwartet Rapid:

Rapid: Kitagawa Foto: © GEPA

"Konnichi wa" in Wien-Hütteldorf!

Die Überraschung war groß, als Rapids erster Japaner in der Vereingeschichte, Koya Kitagawa, bei seiner Präsentation bereits einstudierte Sätze auf Deutsch wiedergeben konnte.

"Guten Tag! Ich bin Koya Kitagawa, ich komme aus Japan. Mein Ziel ist es Tore und Assists für Rapid zu erzielen. Ich gebe alles für das Team. Dankeschön!", waren die ersten Worte des 23-jährigen Stürmers, bevor ein Dolmetscher die Überetzung übernahm.

Seine neue Aufgabe stellt ihn sowohl sprachlich als auch sportlich vor neue Herausforderungen. Sein Lernwille zeigt jedoch die Bereitschaft, auch die Begleitumstände meistern zu wollen.

Der Abschied aus seiner Heimat Japan wurde viel dokumentiert, Tränen floßen - trotz aller Überzeugung fiel Kitagawa der Wechsel nach Österreich schwer.

"Es ist das erste Mal, dass ich meine Heimat aus Suzuka verlasse, und dann ist auch dieser Transfer für mich das erste Mal. Auch wenn ich traurig bin, Japan zu verlassen, aber hier in Wien ist es mein Ziel, meinen Beitrag für Rapid zu leisten und ich möchte gerne große Freude mit unseren Fans haben."

Die RB-Salzburg-Profis Takumi Minamino und Masaya Okugawa haben ihren Beitrag zum Wechsel nach Wien geleistet, ansonsten war es für ihn der nächste logische Schritt.

Salzburger riet Kitagawa zu Rapid

"Rapid Wien ist sehr traditionsreich und eine starke Mannschaft. Ich denke, dass Österreich für mich genau der richtige Schritt ist, zum ersten Mal in Europa zu spielen und etwas Neues zu sehen. Ich habe gehört, dass Wien eine sehr schöne Stadt und es hier ganz fein zu keben ist. Ich hoffe, ich kann meine Stärken hier zeigen", hat sich Kitagawa viel vorgenommen.

Ausgerechnet mit den Salzburg-Japanern Minamino und Okugawa, die beide am Freitag zum Bundesliga-Start beim 2:0 gegen Rapid trafen, gibt es Verbindungen.

Mit Minamino spielte der achtfache Internationale im A-Nationalteam zusammen, Okugawa kennt er noch aus dem U18-Nationalteam. Mit dem gleichaltigen Okugawa hat er sich vor seinem Wechsel auch über Rapid und Österreich erkundigt.

"Ich habe mit Okugawa gesprochen, dass ich nach Österreich komme. Er hat mir bestätigt, dass Rapid eine ausgezeichnete Mannschaft ist und dass wir gut gegeneinander kämpfen werden in Zukunft."

Kitagawa weiß schon über Rapid Bescheid

Auch die eigenen Recherchen überzeugten Kitagawa schnell vom neuen Arbeitgeber.

"Ich weiß, dass Rapid der beliebteste Verein mit einer großen Tradition in Österreich ist. Ich habe auch gehört, dass Rapid bereits zwei Mal im Finale des Europacups gestanden ist und in den letzten Jahren auch gegen Teams wie Ajax Amsterdam oder Villarreal Siege gefeiert hat. Ich freue mich, jetzt ein Mitglied der Rapid-Familie sein zu dürfen", gibt Kitagawa sein Rapid-Wissen preis.

Über seine Stärken verrät der neue Offensivmann nicht allzu viel. In Japan gibt es Videos, wo er jedoch auch ein gutes Kopfballspiel zeigt. Dieses zählt Kitagawa nicht unbedingt zu seinen Stärken, allerdings ist er immer bemüht, Tore zu machen, egal wie.

"Ich strebe immer nach Toren und würde gerne einen Beitrag für die Mannschaft leisten. Ich gebe alles für die Mannschaft", verspricht der sechste Japaner in der Bundesliga-Geschichte.

Barisic von Kitagawas Stärken überzeugt

Geschäftsführer Sport Zoran Barisic, der verantwortlich für den Transfer zeichnet, kann schon mehr über die Stärken des Rapid-Neuzugangs verraten.

"Er kann in der Offensive alle Position bekleiden. Er ist ein Spieler, der technisch stark, beidbeinig, sehr beweglich ist und auch einen Zug zum gegnerischen Tor hat. Er ist auch laufstark. Er ist ein Spieler, von dem man sehr viel erwarten kann. Aber ich will ihm schon den Druck nehmen, dass auch er seine Eingewöhnungsphase brauchen wird. Aber wir werden uns alle freuen können, wenn er sich dann auf dem Platz präsentiert. Wir können uns dann alle von seinen Stärken ein Bild machen", weiß der Sportchef.

Da Kitagawa erst am Montag in Wien angekommen ist, den Medizin-Check absolvierte und der Transfer am Dienstag um 7 Uhr offiziell bekanntgegeben wurde, wollte man dem Neuen eigentlich einen freien Tag gönnen, ehe er seine Arbeit antritt.

Das lehnte dieser jedoch ab und wollte sofort zur Tat schreiten. So absolviert er noch Trainings mit Individualtrainer Alex Steinbichler, ehe er dann am Freitag erstmals am Mannschaftstraining teilnehmen wird.

Kommunikationsprobleme? "Reden ja nicht über Raumschifffahrt"

Eine Herausforderung für alle Seiten, auch für Barisic und Trainer Didi Kühbauer. Trotz Dolmetscher und Vertrauten, die in Wien mit sind, wird man Geduld benötigen, um Kitagawa bestmöglich zu integrieren.

"Er taucht in eine komplett neue Welt ein", ist sich "Zoki" bewusst, dass es für den Angreifer eine große Umstellung bedeutet, nun in Wien zu sein.

Die Kommunikation ist entscheidend, aber auf dem Fußballplatz wird man sich verstehen - davon geht der sportliche Leiter aus. "Wir reden ja nicht über die Raumschifffahrt, es soll ein einfacher Sport bleiben. Er wird Befehle der Trainer entgegennehmen können."

Debüt schon im nächsten Heimspiel?

Im Alltag wird er jedoch eine Rundumbetreuung benötigen, um sich ohne Deutsch- und Englischkenntnisse durchschlagen zu können. Rapid will ihm jedoch so gut es geht, das Leben erleichtern und ihn integrieren.

Der erste Eindruck ist sehr positiv. "Er ist ein sehr offener Typ, und auch lustig in der Kabine, wie man aus Japan hört. Und er ist lernwillig", so Barisic.

Wann Kitagawa erstmals für Rapid auflaufen wird, ist noch ein Rätsel. Die Spielgenehmigung und Arbeitsbewilligung steht noch aus und dauert bei Nicht-EU-Ausländern bekanntlich länger. Barisic hofft jedoch im besten Fall mit dem Debüt im nächsten Heimspiel am 10. August gegen Altach.

Kommentare