Seit fast drei Jahren ist Dietmar Kühbauer Cheftrainer des SK Rapid Wien.
Während seiner Amtszeit wurden die Hütteldorfer zuletzt zweimal in Folge Vizemeister. In dieser Saison tun sich die Grün-Weißen allerdings noch etwas schwer, in die Gänge zu kommen. Acht Punkte nach sieben Runden entspricht nicht den Erwartungen Rapids.
Natürlich prasselt da auch Kritik auf den Cheftrainer ein, dieser zeigt sich allerdings guter Dinge, das Ruder im Laufe der Saison noch rumreißen zu können. Die Freude am Coaching ist ihm auf alle Fälle nicht verloren gegangen.
"Ich mache den Trainer-Job wirklich sehr gerne. Ich stehe jeden Tag gerne am Platz, ganz gleich, ob ich 50 oder 60 Jahre alt bin", erklärt Dietmar Kühbauer am Montag bei "Talk und Tore" auf "Sky".
Ewig will er sich das Trainer-Geschäft aber nicht antun. "Zu 100 Prozent kann ich sagen, mit 65 stehe ich nicht mehr am Platz. Da hoffe ich, dass meine Kinder auch schon Kinder haben und ich mit den Enkerln Fußball spiele. Wenn ich das dann noch kann." Eine Entscheidung, die selbst 15 Jahre vor der Deadline unumstößlich ist: "Das ist fix."
Rapid-Krise? Präsident gibt Kühbauer Rückendeckung
Angst um seinen Job braucht Kühbauer aufgrund der zuletzt eher durchwachsenen Leistungen aber ohnehin nicht haben. Wie der Burgenländer berichtet, habe er den Rückhalt von Präsident Martin Bruckner. "Er hat mich heute angerufen und gesagt, Didi, wir werden die gute Arbeit der letzten zwei Jahre jetzt nicht infrage stellen."
"Wenn wir ruhig und klar bleiben, mache ich mir keine Sorgen, dass es bald wieder in die richtige Richtung geht." Man sei mit der Situation natürlich nicht zufrieden, aber: "Ich weiß, dass die Mannschaft gut spielen kann. Wenn alle wieder mit an Bord sind und die Neuen gut integriert sind, mache ich mir keine Sorgen."
Kühbauer: "Auszucker werden bei mir länger besprochen"
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Mit schlechten Ergebnissen steigt natürlich auch die Gefahr, nach Spielende nicht so gut drauf zu sein, wie der ein oder andere Reporter in dieser Spielzeit miterleben musste. Kühbauer versuche allerdings darauf zu achten, sich vor laufender Kamera vermehrt zurückzunehmen.
"Ich bin eigentlich weitaus ruhiger geworden. Aber es ist halt so: Wenn ich mal einen Auszucker habe, wird der bei mir länger besprochen als bei anderen. Ich glaube aber, dass ich mittlerweile schon in geordneten Bahnen bin", so der Rapid-Trainer.
"Aber ich muss mit den Medien arbeiten und ich bin ja auch kein Gegner von den Medien. Im Gegenteil, ich versuche, das so professionell wie möglich zu machen. Dass mich die eine oder andere Frage mal stört, ist auch ganz klar. Ich habe mich als Mensch aber nicht großartig verändert. Wenn ich eine Meinung habe, werde ich die äußern", so Kühbauer.
ÖFB-Teamchef? "Werde mich da nie ins Spiel bringen"
Seine Meinung äußerte Kühbauer auch auf die Frage, ob es ihn denn störe, dass sein Name im Kreis der möglichen ÖFB-Teamchef-Anwärter nicht so oft falle, wie beispielsweise der von Andreas Herzog.
Warum das so ist? Kühbauer hat eine Erklärung: "Weil ich polarisiere. Ich bin jetzt seit 12 Jahren Profi-Trainer und ich denke schon, dass ich eine gute Leistung abgeliefert habe. Trotzdem ist es so, dass ich für den einen oder anderen nicht passe." Aktiv jagt er dem Posten aber nicht nach. "Ich werde mich da nie ins Spiel bringen."
Das heißt aber nicht, dass ihn andere Aufgaben außerhalb Hütteldorfs nicht reizen würden. "Ich hätte keine Ängste, irgendwo anders zu trainieren, egal ob das jetzt eine bessere Liga wäre. Ich denke, dass viele österreichische Trainer eine gute Leistung abliefern, da zähle ich mich dazu."