Was war das für ein wilder Auftakt! Im ersten Bundesliga-Spiel der Saison trennen sich Aufsteiger GAK und Red Bull Salzburg mit 2:3 (zum Spielbericht >>>).
Bereits nach sechs Minuten schien alles entschieden zu sein. Ein Eigentor von Benjamin Rosenberger und ein schöner Treffer von Dorgeles Nene brachten den großen Favoriten mit 2:0 in Führung.
"Der Start war katastrophal, da haben wir bei zwei kleinen Stellungsfehlern gleich die Geschwindigkeit von Salzburg gesehen", meinte GAK-Coach Gernot Messner im "Sky"-Interview nach dem Spiel.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Vier Minuten später sah die Welt schon wieder anders aus. Da fasste sich Michael Lang nämlich aus gut 20 Metern ein Herz, versenkte den Ball per Außenrist im Tor. "Ich habe kurz überlegt, was ich mit dem Ball machen soll. Dann hab ich mir gedacht: Hilft eh nichts, so oft komme ich nicht zum Schießen", sagte er. Und wusste ob der Schönheit seines Tors Bescheid: "So oft treffe ich den nicht, der bleibt mir sicher länger in Erinnerung."
Trotz seines ersten Bundesliga-Treffers im ersten Bundesliga-Spiel (Lang: "Ein Traum geht in Erfüllung.") war er nicht ganz zufrieden: "Im Moment überwiegt noch das Negative. Wir hätten gerne heute etwas mitgenommen, gerade mit der Atmosphäre in der ersten Partie ist es extrem schade, dass wir nichts mitgenommen haben."
Denn vor über 9.000 Fans verkaufte sich der GAK teuer. "Es war ein katastrophaler Start, wir sind aber unglaublich zurückgekommen", beschrieb Kapitän Marco Perchtold den Auftritt. In Minute 18 glich der GAK durch den starken Romeo Vucic aus, trug dadurch seinen Teil zu einem unterhaltsamen Auftaktspiel bei.
Gebrauchter Tag für Rosenberger
Noch vor der Halbzeit ging Salzburg nach einem Handelfmeter aber wieder in Führung. Der Unglücksrabe? Erneut Rosenberger, der bereits das Eigentor erzielt hatte. "Es war ein gebrauchter Tag", bilanzierte dieser nach dem Spiel bei "Sky".
Er konnte das Erlebnis Bundesliga dennoch genießen: "Es war überragend. Das Spiel hat gezeigt, was wir für eine Truppe sind, was in uns steckt. Wir kommen so zurück, brauchen uns nicht zu verstecken. Wir haben genug Chancen gehabt, das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Wenn man zwei so Sachen herschenkt, ist es halt schwer, wenn der Gegner so eine Qualität hat."
Man sei heute dennoch stolz, wisse, wo man herkomme. "Es werden Gegner kommen, denen wir zeigen, wo es langgeht", kündigte Rosenberger an. Perchtold sah es ähnlich: "Wir sind schon enttäuscht, heute wäre mehr drinnen gewesen. Aber wir können zufrieden sein mit der Leistung, darauf können wir aufbauen."
Und auch Lang sagte: "Wir sind jetzt in der Bundesliga angekommen, werden nächstes Spiel auf drei Punkte spielen."
"Hätte ich gerne gesehen"
Unter dem Strich sprach auch Trainer Messner seinem Team "ein großes Kompliment" aus: "Umso länger das Spiel gedauert hat, umso mehr Selbstvertrauen hat die Mannschaft gekriegt."
Salzburg hatte zwar in Hälfte zwei noch die Möglichkeiten, den Sieg klarer zu gestalten, auch der GAK wurde aber noch gefährlich, erzielte einen aberkannten Treffer nach einer Ecke.
Und als Dominik Frieser im Zweikampf mit Amar Dedic zu Boden ging, sorgte das für ordentlich Aufregung. "Er wird ihn im Gnack ein bissl gschupft haben", meinte Messer nach Sichtung der Videobilder. Einen Elfmeter hätte er gerne gesehen.
Zufriedener Lijnders
Zufriedenheit strahlte nach dem Sieg nicht nur die GAK-Fraktion aus, auch Neo-Salzburg-Coach Pep Lijnders war happy. "Wir haben gewusst, dass sie immer noch auf der Welle des Aufstiegs sind, dass es schwierig wird", sagte er nach dem Spiel. Lijnders meinte: "Es wird viele Spiele wie diese in der Liga geben, wo du bis ans Ende kämpfen musst, wo die Einwechselspieler den Unterschied machen werden."
Die erste Halbzeit sei bis auf die beiden Tore exzellent gewesen, Lijnders lobte das Aufbauspiel und das Gegenpressing. "Was mir sehr gefallen hat, war das Commitment, alle haben gekämpft, alle haben verteidigt", meinte er. Seine Kurzbilanz nach den ersten drei Punkten: "Ich bin zufrieden."