In der Wolfsberger Lavanttal-Arena steigt am Sonntag eine richtungsweisende Partie im Kampf um die Meistergruppen-Tickets in der Fußball-Bundesliga.
Der Siebente WAC empfängt den Sechsten Rapid, der einen Punkt mehr auf dem Konto hat, allerdings auf seinen Goalgetter Guido Burgstaller verzichten muss (alle Infos >>>). Mit einem Sieg wären die Hütteldorfer voll auf Top-sechs-Kurs, bei einer Pleite würde auch angesichts der kommenden Gegner Sturm Graz und Austria Wien wohl das Zittern beginnen.
"Bin absoluter Optimist"
Geschäftsführer Sport Markus Katzer wollte sich im Vorfeld der Partie einem Worst-Case-Szenario aber gar nicht groß beschäftigen. "Ich bin absoluter Optimist und denke immer ans Positive", betonte der Ex-ÖFB-Internationale.
Weniger positiv für Rapid ist die Tatsache, dass Burgstaller gegen den WAC wegen Muskelproblemen im Hüftbereich nicht zur Verfügung steht.
Der Torschützenkönig der Vorsaison dürfte auch in einer Woche gegen Sturm noch nicht einsatzbereit sein. "Wir hoffen, dass wir ihn im Derby wieder an Bord haben", erklärte Trainer Robert Klauß und ergänzte, der Kapitän habe sich "keine strukturelle Verletzung" zugezogen. Die Pause sei vor allem als Vorsichtsmaßnahme zu sehen.
Positive Eindrücke von Neuzugang Jansson
In Abwesenheit von Burgstaller könnte Fally Mayulu an vorderster Front stürmen, Neuzugang Isak Jansson ist ein Thema für einen Platz im Kader. "Er kann uns direkt helfen, kann auf beiden Flügeln spielen und ist stark im Eins gegen Eins", erzählte Klauß.
Die ersten Eindrücke vom 22-Jährigen seien durchwegs zufriedenstellend. "Er ist ein typischer Schwede - sehr konzentriert und fokussiert, aber keiner, der singend in die Kabine kommt. Er ist fleißig und fühlt sich hier sehr wohl", erzählte Klauß.
Während der WAC sein erstes Pflichtspiel in diesem Jahr absolviert, hat Rapid mit dem 3:1 in der Vorwoche im Cup-Viertelfinale gegen den SKN St. Pölten bereits ein Bewerbsmatch in den Beinen, was laut Klauß ein Vorteil sein könnte.
"Wissen, dass es dort schwer wird"
Gegen den Zweitligisten verschlief Rapid die Anfangsphase, nun hofft Klauß auf einen "Lerneffekt".
Der Deutsche weiß, dass für Grün-Weiß viel auf dem Spiel steht. "Dadurch, dass es nur noch fünf Partien bis zum Ende des Grunddurchgangs sind, hat jede Partie eine hohe Bedeutung. Wir haben die große Chance, den WAC zu distanzieren, wissen aber auch, dass es dort schwer wird."
Sein Klub hält im Lavanttal in 20 Liga-Matches bei neun Niederlagen, sieben Unentschieden und nur vier Siegen.
"Druck bei Rapid höher"
WAC-Trainer Manfred Schmid, der bei Rapids Erfolg über St. Pölten im Allianz Stadion saß, sprach mit Blick auf das Duell mit Grün-Weiß von "unserem bisher vielleicht wichtigsten Spiel in dieser Saison. Wir haben einen guten Plan und wollen ihn umsetzen. Jeder weiß, worum es geht. Unser Ziel ist ganz klar, zu gewinnen", sagte der frühere Austria-Coach.
Die psychologische Komponente könnte für den WAC sprechen, vermutete Schmid. "Der Druck ist bei Rapid höher. Wir wollen unbedingt unter die Top sechs, Rapid muss unbedingt unter die Top sechs."