In Altach ist Krisenstimmung angesagt.
Die Vorarlberger kassierten auswärts beim WAC eine 0:2-Niederlage und sind durch den Sieg vom GAK im Parallelspiel neues Tabellenschlusslicht (zum Spielbericht).
Auch im sechsten Spiel unter Neo-Trainer Fabio Ingolitsch kommt der SCR Altach weiter nicht in Fahrt. Vom erhofften Trainereffekt ist keine Spur, nur ein Punkt aus diesen Spielen ist viel zu wenig.
Der GAK hingegen holte unter ihrem neuen Chefcoach in vier Spielen acht Punkte und steht nach der 14. Runde in der ADMIRAL Bundesliga erstmals nicht am Tabellenende - dort rangiert jetzt Altach.
Katastrophale erste Hälfte
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Angesprochen auf die Tabellensituation wollte Ingolitsch am "Sky-Mikro" aber nichts von einer Krise in Altach wissen: "Es ist natürlich nicht cool. Trotzdem wird morgen die Sonne aufgehen und wir werden weiter arbeiten und alles reinhauen. Jetzt haben wir noch zwei schwere Spiele vor uns und dann kommt eine lange Winterpause."
Ähnlich sieht das auch Mittelfeldspieler Vesel Demaku: "Wir sind noch lange nicht am Ende der Saison. Wir Spieler sind zuversichtlich, es war auch viel Pech und Unvermögen dabei in den letzten Spielen."
Gegen den WAC zeigte Altach zwei komplett verschiedene Halbzeiten. In Durchgang eins fanden die Gäste quasi gar nicht statt, wurden tief hinten hineingedrückt und fanden kaum Entlastung. "Wir Spieler müssen uns hinterfragen, warum wir so eine erste Hälfte spielen", fasst Demaku den ersten Abschnitt zusammen.
Systemumstellung fruchtet - Joker stechen
Nach etwas mehr als einer halben Stunde stellte Ingolitsch sein System um, beförderte Gebauer in die Defensive und spiegelte die Fünferkette des WAC. Danach fand Altach besser ins Spiel und zeigte vor allem Mitte der zweiten Hälfte gute Ansätze. Wie so oft wurden die wenigen Chancen aber nicht genutzt und der Gegner zeigte sich in Person von Agyemang und Kojzek (77./86.) effizient.
"Die erste Halbzeit war einfach nicht gut genug. In Halbzeit zwei haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt und phasenweise sogar dominiert. Dann haben wir zwei Chancen, lassen die liegen und bekommen dann wieder spät zwei Gegentore. So ist der Gegner wieder der lachende Sieger", resümiert Ingolitsch die Partie.
Vor allem der Ärger über die erneuten späten Gegentreffer war nach Schlusspfiff groß. "Das tut richtig weh, aber wir wissen, woran es liegt. Dass immer uns einer durchrutscht am Ende ist ein klares Muster und das müssen wir jetzt lösen", so der 32-jährige Cheftrainer.
"Es ist immer die gleiche Leier. Vorne bringen wir den Ball nicht rein und hinten kassieren wir dann ein Gegentor. Da müssen wir durch, aber es werden auch wieder Spiele kommen, die wir gewinnen werden. Die Tabelle ist alles andere als sexy, aber wir lassen uns dadurch nicht den neuen Mut nehmen", fasst Sportdirektor Roland Kirchler die aktuelle Situation bei den Altachern zusammen.
Kühbauer beweist goldenes Händchen
Ganz anders als bei den Altachern ist beim Gegner Jubelstimmung angesagt. Der WAC meldet sich nach zwei Ligapleiten in Folge auf der Siegerstraße zurück und schiebt sich in der Tabelle wieder an Red Bull Salzburg vorbei.
"Wir waren in den ersten 20 Minuten gut im Spiel, dann wurde der Spielfluss durch permanente Fouls von Altach unterbrochen. In der zweiten Hälfte haben uns die jungen Burschen zu einem verdienten Sieg geschossen, aber es war ein hartes Stück Arbeit", so Cheftrainer Didi Kühbauer.
Just in einer Phase in der Altach zunehmend gefährlicher wurde, wechselte Kühbauer mit Agyemang und Kojzek die drei Punkte ein. Zuerst traf der 20-jährige Ghanaer nach herrlicher Vorarbeit von Kojzek, dann netzte der 18-jährige Slowene nach Zuspiel von Agyemang. "Die Einwechslungen waren der Winner, das freut mich sehr für die Mannschaft", freut sich Kühbauer.
Eine doppelte Koproduktion der Joker brachte dem WAC schließlich die verdienten drei Punkte in der Lavanttal-Arena. Der Sieg soll jetzt zum Turnaround werden. Kommende Woche geht es weiter mit dem Auswärtsspiel beim formstarken GAK.
"Wir arbeiten richtig hart. Der Sieg war verdient. Jetzt müssen wir so weitermachen", so Torschütze Kojzek.