Robert Micheu ist seit diesem Sommer als Akademieleiter des SK Austria Klagenfurt.
Der 48-Jährige ist seit 2018 durchgehed für die Klagenfurter tätig. Nach zwei Jahren als Cheftrainer der ersten Mannschaft ging es für Micheu in den Nachwuchs. Nun tauschte er jedoch die Trainerrolle mit jener des Sportlichen Leiters ein.
Micheu nimmt seine Aufgabe sehr ernst. "Wir als Akademie sind für den gesamten Kärntner Fußball verantwortlich, denn es geht um unseren Nachwuchs und nicht um eigene Befindlichkeiten", erklärt er der "Kleinen Zeitung".
Der Weg zum Profi ist hart, das weiß auch der Nachwuchsleiter: "Es ist immer am leichtesten zu jammern und zu sagen, der Trainer ist schlecht, doch am Ende ist jeder für sich selbst verantwortlich. Nur so kann man letztlich Profi werden und ohne Kritik wird ein Spieler seinen Weg nicht gehen. Manchmal muss man hart sein, aber trotzdem mögen mich die Spieler, da ich ehrlich bin."
Akademie-Zentrum Klagenfurt
In Klagenfurt besteht eine ziemlich große Auswahl an Anlaufstellen für junge Talente. Neben der Akademie von Austria Klagenfurt ist auch jene des Wolfsberger AC in Klagenfurt stationiert. Mit dem SAK Klagenfurt hegt dazu ein weiterer Verein Ambitionen, ein Nachwuchszentrum zu führen.
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Laut Micheu sind zumindest zwei Akademien in Kärnten auch notwendig, "nur ob beide am Standort in Klagenfurt sein müssen, bin ich mir nicht sicher."
Micheu pflichtet Hinteregger bei
Junge Spieler an den Profi-Fußball heranzuführen sei das eine, richtige Typen zu formen sei jedoch eine andere Thematik. Man dürfe sich laut Micheu nicht wundern, wieso keine Persönlichkeiten entstehen.
"Das ist logisch, wenn wir teilweise ohne Tabellen spielen, keinen echten Wettkampf haben und jedem sagen, dass er Potenzial hat, auch wenn vielleicht keines vorhanden ist", erklärt Micheu.
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"Wir forcieren, so hart es klingt, oftmals die nicht so guten Talente. Und da gebe ich Martin Hinteregger vollkommen recht", sagt der Akademieleiter.
Der ÖFB-Teamspieler äußerte sich in der Vergangenheit bereits mehrfach bedenklich über den ÖFB-Nachwuchs. Zuletzt kritisierte er, dass es Österreich an echten Typen fehle, die sich auch vor dem Mikrofon nicht verstecken.
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