"Es ist uns nicht ein Stein, sondern eine ganze Weltkugel vom Herzen gefallen.“
St. Pöltens Tormann Christoph Riegler gab nach dem geschafften Klassenerhalt sehr bildhaft Einblicke in seine und die Gefühlswelt wohl aller SKN-Mitglieder.
Die „Wölfe“ hielten dem Druck der Relegation stand und setzten sich in zwei Spielen gegen den SC Wiener Neustadt mit einem Gesamtscore von 3:1 durch.
„Natürlich sind wir alle sehr happy, dass wir den Klassenerhalt geschafft haben“, meinte Erfolgscoach Dietmar Kühbauer, dem es gelungen ist, ein verunsichertes Team zu stabilisieren und für das wichtige Saisonfinish perfekt einzuschwören.
"Alles falsch gemacht"
Abgesehen vom „Genieblitz von David Atanga“ missfiel dem 47-Jährigen im Relegations-Rückspiel in der NV-Arena jedoch so einiges:
„In den letzten 20 Minuten haben wir alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Der Puls ist bei uns Trainern und den Ersatzspielern in dieser Phase auf 270, 280 geklettert.“
Doch nicht nur an der Seitenlinie begannen vor allem nach dem Ausgleich durch Salihi in Minute 75 die Nerven zu flattern.
„Wir sind nicht so wie gewollt ins Spiel gekommen und haben die Wiener Neustädter vor allem nach der Pause zu viel spielen lassen. Es war dann eine reine Nervenschlacht“, muss auch Christoph Riegler konstatieren, dass es am Platz ebenfalls mental ein wahrer Kraftakt für den SKN war.
Unrühmliches Ende durch Kienast
Immer wieder kam es in der Schlussphase zu mehr oder weniger großen Scharmützeln, die in der Nachspielzeit ihren Höhepunkt erreichten.
Routinier Roman Kienast ließ sich zu einem Ellbogenschlag gegen Michael Huber hinreißen, für den er von Schiedsrichter Harald Lechner vom Platz gestellt wurde.
Auf den Ausgang des Spiels und das Scheitern seiner Wiener Neustädter hatte diese Aktion aber keine Auswirkungen mehr.
Zwei Tore hätten die St. Pöltner, die damit kommende Spielzeit in ihre dritte Bundesliga-Saison nach dem Aufstieg 2015/16 gehen, in der Nachspielzeit wohl ohnehin nicht mehr kassiert.
Ärger bei den Wr. Neustädtern
Die Wr. Neustädter müssen nach ihrem Abstieg 2015 hingegen weiter auf ihre Rückkehr in Österreichs höchste Spielklasse warten.
Sehr zum Unmut von SCWN-Trainer Roman Mählich, der noch immer verärgert über die späte Lizenzvergabe für Hartberg ist, die den Niederösterreichern den direkten Aufstieg vereitelte.
"Unsere Spieler waren extrem enttäuscht über die Entscheidung, dass Hartberg die Lizenz doch noch bekommen hat. Ich finde es unmöglich, dass so knapp vor den Entscheidungsspielen erst die Entscheidung fällt“, verbarg der 46-Jährige nach dem bitteren Scheitern seinen Ärger nicht.
Für die Wr. Neustädter startet die Mission Aufstieg damit in der kommenden Saison in der neuen 2. Liga von vorne. Ob mit Roman Mählich an der Seitenlinie oder nicht, das steht noch in den Sternen.