Rapids Ausgangslage wird schwieriger.
Vor den restlichen Spielen des Wochenendes in der Meistergruppe könnte der Rückstand auf den vierten Platz schon auf fünf Punkte anwachsen. Auf die Top drei sind es diese fünf Zähler schon jetzt.
Dazu wird die Ausgangslage in Sachen Europacup-Plätze durch das Überraschungsfinale im ÖFB-Cup schwieriger. Auch deswegen sind die Hütteldorfer nun darauf angewiesen, in der ADMIRAL Bundesliga einen schnellen Turnaround zu schaffen.
Einen Trainerwechsel wird es dafür aber nicht geben. "Zur Rückendeckung gibt es absolut keine Diskussion. Ganz ehrlich, wir haben jetzt ein Spiel nach dem anderen. Da ist es wichtig, dass er (Robert Klauß, Anm.) die Rückendeckung hat und das zurecht. Er hat bewiesen, wie er die Mannschaft hinstellen kann, somit ist das überhaupt keine Diskussion", bekräftigt Markus Katzer nach der Niederlage bei Sturm erneut.
Glaube, dass es in der Mannschaft steckt
Der Sport-Geschäftsführer ist nach wie vor überzeugt, dass "viel in der Mannschaft steckt. Das sieht man phasenweise auch in den Spielen. Wir sind nicht so weit weg, aber gerade sind wir nicht so weit, dass wir die Spiele herumreißen oder gewinnen können."
(Text wird unterhalb fortgesetzt)
Auch in Graz habe er "eine Mannschaft gesehen, die sich nicht aufgegeben hat, die versucht hat, noch den Ausgleich zu machen. Es sei daher "auch wenn es blöd klingt, nicht unsere schlechteste Leistung" gewesen. "Es war kein richtig schlechtes Spiel von uns, aber auch kein richtig gutes."
Red Bull Salzburg und Sturm seien auch "mit die stärksten Gegner" in den Top sechs. "Und wenn du gegen Salzburg das erste Spiel nicht gut spielst, ist auch klar, dass du nicht mit dem größten Selbstvertrauen herkommst."
Die alte Spirale
Aus Katzers Sicht sei der Vorteil, dass es jetzt in englische Wochen geht, nicht viel Zeit zum Nachdenken bleibt.
Dass es Änderungen benötigt, werde aber nicht ignoriert: "Wir sehen, dass wir gewisse Themen haben. Wir reden darüber, versuchen auch viel zu machen. Das Trainerteam versucht jeden Tag im Trainingsbetrieb viel zu machen, damit wir in die alte Stärke reinkommen."
Es sei aber nicht leicht, wenn sich die Abwärtsspirale einmal drehe. Der Sportverantwortliche bleibt überzeugt: "Da können wir auch wieder rauskommen."
Klauß hält externe Kritik von sich fern
Klauß selbst "ging es schonmal besser, logisch - in der Phase, wo wir mehr gewonnen haben, ist klar."
"Wir haben etwas Historisches erreicht. Das muss man herausheben. Sicher kann man über die schlechten Dinge sprechen, da sind wir auch ganz offen."
Und trotzdem "gehe ich jeden Tag mit Freude in die Arbeit, weil ich weiß, dass ich einen extrem tollen Beruf in einem super Verein habe, in einem tollen Umfeld. Mir macht es extrem viel Spaß."
Aber natürlich mache es mehr Spaß, im "Flow" zu sein und nur Korrekturen vornehmen zu müssen, statt sich auf die Suche nach den nun gefragten, größeren Lösungsansätzen zu begeben.
Der Deutsche versuche, die Kritik von außen - die merklich lauter wird - "so viel wie möglich von mir wegzuhalten, was extern kommt, weil ich das eh nicht beeinflussen kann und es mich nicht beeinflussen sollte."
Rede und Antwort stehen zu müssen, sei Teil seines Jobs: "Ich will aber gar nicht immer zu viel erklären. Es geht darum, dass wir auf dem Platz Taten folgen lassen."
Er merke schon, dass es noch Hebel gebe, "bei denen wir ansetzen können. Das haben wir in der Saison schon häufig gezeigt und genau darum wird es jetzt auch wieder gehen. Damit wir das, was gerade fehlt, umwandeln in das, was wir brauchen und die notwendigen Ergebnisse einfahren."
Conference League als Schlüssel zur guten Stimmung
Auch der weitere Verlauf der Conference League wird dabei eine bedeutende Rolle spielen. Dass es ein entsprechendes Endergebnis in der Bundesliga braucht, um auch nächstes Jahr sicher wieder bei der europäischen Sause dabei zu sein, bleibt klar.
Aber Katzer betont die Bedeutung des bisher Erreichten und des noch Möglichen auf der großen Bühne: "Wir haben etwas Historisches erreicht. Das muss man herausheben. Sicher kann man über die schlechten Dinge sprechen, da sind wir auch ganz offen. Die kann man auch nicht wegdiskutieren. Aber wir haben eine riesige Chance und auf das müssen wir uns am Donnerstag fokussieren."
Zumindest konnte sich Rapid in der bisherigen Saison an den Aufgaben im internationalen Geschäft fast noch immer hochziehen. Vielleicht gelingt das auch in Stockholm: "Wir brauchen vielleicht auch ein bisschen Glück, das war ja auch nicht dabei, muss man sagen. Aber am Ende liegt es an uns. Wir sind gut genug, dass wir die Woche positiv abschließen", bleibt Katzer überzeugt.