Der ehemalige DFB-Star Miroslav Klose hatte seinen ersten Posten als Cheftrainer im Profifußball beim SCR Altach in Österreich inne.
In Vorarlberg war dem Weltmeister von 2014 allerdings nicht der ganz große Erfolg vergönnt. Mit einem Punkteschnitt von 0,83 wurde er als Tabellenletzter im März 2023 nach 24 Partien vor die Tür gesetzt. Jetzt spricht er im Interview mit der "tz" über seine Zeit in Altach.
"Gespräche mit meinem Ex-Klub Altach haben mir gezeigt, dass es wichtig ist, dass die Dinge, die besprochen wurden, nach Dienstantritt auch umgesetzt werden. Dort ist leider vieles nicht eingetreten, was abgemacht war. Das ist auch ein Learning", spricht er über nicht eingehaltene Versprechen.
Klose bereut frühe Kapitänswahl
In seiner Zeit in Vorarlberg führte er ein Tagebuch über Punkte, die gut oder weniger gut liefen. Dabei nennt er ein brisantes Beispiel. "Bei der Vergabe der Kapitänsbinde hätte ich mir in Altach mehr Zeit nehmen sollen. Ich höre mir gerne auch die Meinung der Menschen, die schon länger im Verein sind, an und nehme sie mit ins Boot. So habe ich das auch in Altach gemacht. Aber die Kapitäns-Entscheidung habe ich vielleicht zu früh getroffen", so Klose.
Bereits wenige Tage nach seinem Amtsantritt ernannte er Innenverteidiger Jan Zwischenbrugger zum Kapitän. Sein Vorgänger Netzer beendete die Karriere.
Nach der Ablöse von Klose wurde Lukas Jäger zum Kapitän, dieser führte die Truppe allerdings bereits davor schon aufs Feld. Zwischenbrugger fehlte in den ersten Spielen des Frühjahrs verletzungsbedingt.
Klose wird wohl nicht Co-Trainer der Schweiz
Klose blickt aber in die Zukunft, möchte so schnell wie möglich einen neuen Job antreten. Bei Kaiserslautern durfte er, wie er sagt, sich vorstellen, wurde dann aber nicht eingestellt. "Es heißt, wenn man lange zuhause sitzt, fällt einem die Decke auf den Kopf. Demzufolge ist sie bei mir schon längst draufgefallen… (lacht) Ich möchte so schnell wie möglich eine neue Aufgabe annehmen", so der Ex-Altach-Coach.
Mit dem Co-Trainer-Posten in der Schweiz wird es aber wohl eher nichts. "Eigentlich ist zu 99 Prozent für mich klar, dass ich Chefcoach und die Nummer eins sein möchte", so der 45-Jährige.