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Das ist Rapids neue "Hardware" im Prater

Eröffnet! Der Trainingsbetrieb der Hütteldorfer steigt weiter im Prater, aber jetzt an neuer Stelle. Die neuen Voraussetzungen:

Das ist Rapids neue Foto: © GEPA

Personell wurden beim SK Rapid Wien in den letzten Monaten viele Weichen gestellt, nun ist auch ein zentraler Schritt in Sachen Infrastruktur erledigt: Die Eröffnung des "Körner Trainingszentrums powered by VARTA".

Ein wichtiger Zusatz, denn die Batterie-Firma von Michael Tojner - der das Sponsor-Engagement seines Unternehmens explizit von seiner Präsidiums-Tätigkeit getrennt wissen will - hat ein Zehn-Jahres-Agreement abgeschlossen und liefert einen wichtigen finanziellen Beitrag zum Betrieb des neuen Rückgrats der sportlichen Entwicklungen, während auch die Stadt Wien mit einem zusätzlichen Rasenplatz samt Flutlichtanlage unterstützte.

Auf 3.285 Quadratmetern Gesamtfläche, quasi im Schatten des Ernst-Happel-Stadions, finden sich neben dem Hauptgebäude des Komplexes insgesamt sechs Rasen- und drei Kunstrasenplätze mit Rasenheizung und -kühlung.

Die weiteren Fakten: Zwölf Kabinen, zwei Waschküchen, fünf Trainergarderoben, vier Besprechungsräume, zwei Aufenthaltsräume, ein Schlafraum, zwei Schiedsrichtergarderoben, zwei Trainer- sowie neun MitarbeiterInnen-Büros, zwei Dachterrassen sowie Physiotherapie-Räume und ein Arzt-Zimmer stehen ebenso zur Verfügung wie eine moderne Kraftkammer, mit deren Gerätschaften wie einem Schwebelaufband für die Rehabilitation rekonvaleszenter Spieler auch sportwissenschaftliche Testungen durchgeführt werden können. Dazu kommt ein Wellnessbereich mit Sauna, Dampfbad und Infrarotkabine.

Summa summarum: Trainingsbedingungen, wie sie Rapid zuvor nicht zur Verfügung standen. Die keine Wünsche, aber ebensowenig Ausreden in diesem Bereich offen lassen.

Ein "Vorinvestment", das sich auszahlen soll

Auch die ökologische Seite des Projekts wird bei der Eröffnung hervorgehoben. Rasenbeheizung und -kühlung werden mit einem System vorgenommen, das sich des Grundwassers bedient und mit Fernwärme aufgeheizt wird. Die Temperatur wird dabei konstant auf 15 Grad gehalten. Dazu kommt eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und Ventile in den Duschen, die den Wasserverbrauch reduzieren.

Alles Investitionen, die sich auf lange Sicht lohnen sollen. Wie das Trainingszentrum als ganzes zur budgetären Vorleistung für späteren Output betrachtet wird: Die optimale Ausbildung von Eigenbauspielern, die Transfererlöse bringen sollen. 

"Es ist jetzt einmal ein Vorinvestment, das Rapid getätigt hat. Wir hätten diese Millionen auch in den Kader investieren können. Aber wenn sich alle bestmöglich reinhauen und von den Jungen bis zur Profimannschaft nützen, dann wird es sich nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig und wirtschaftlich rentieren", ist Präsident Alexander Wrabetz gegenüber LAOLA1 überzeugt.

"Und in ein paar Jahren werden uns die Spielerverkäufe jener, die hier groß geworden sind, zeigen, dass das auch funktioniert hat."

Barisic freut sich über Balkon - und Kraftkammer

Über welches "Gimmick" sich der Rapid-Trainer im neuen Trainingszentrum am meisten freut? "Darüber, dass ich vom Balkon herabschauen und sehen kann, ob die Spieler individuell trainieren", meint Zoran Barisic leicht scherzhaft.

Die Kraftkammer sei auf jeden Fall ein enormes Upgrade: "Drüben im Happel-Stadion war sie 200-300 Meter von der Spielerkabine entfernt. Da musstest du die Spieler an die Hand nehmen, was Vor- und Nachbereitung betrifft. Jetzt haben wir sie gegenüber der Garderobe. Und ich gehe davon aus, dass die Spieler hier auch nach dem Training noch länger am Platz ausharren werden."

Markus Katzer hat noch einen recht frischen Vergleich mit den Gegebenheiten zu seiner Spielerzeit: "Da hatten wir einen Platz zur Verfügung und wenn es von den Witterungsbedingungen her nicht gegangen ist, waren wir gleich am Kunstrasen. Außerdem ist die Kraftkammer zirka zehnmal so groß wie jene, die wir damals hatten, was extrem wichtig für die Entwicklung der Spieler ist."

Auch in Sachen Transferverhandlungen kann der Sportdirektor die neuen Voraussetzungen als Argument heranziehen, wie er selbst betont.

Es sind nur die Voraussetzungen für das, was zählt

Denn gute Bedingungen zur Weiterentwicklung sind im internationalen Wettstreit um Talente und Spieler, die den Unterschied machen können, schon lange ein relevanter Faktor. Jetzt will Rapid nicht mehr nur mit einem recht neuen Stadion punkten, sondern auch in diesem Bereich.

Und damit wirtschaftliche wie sportliche Fortschritte gleichermaßen machen.

Denn, wie Präsident Wrabetz es formuliert: "Die Hardware ist jetzt 'state of the art'. Aber beim Fußball geht es um die Software, die Spieler, die sich hier gut entwickeln können."

Modern und nachhaltig: Das ist Rapids neue Trainingsstätte

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