Konrad Laimer ist zweifelsohne einer der aktuellen Salzburger Leistungsträger - selbst Austria-Trainer Thorsten Fink lobte ihn nach dem 4:1 gegen die "Veilchen".
Umso überraschender fehlte der 19-Jährige Tage zuvor in der Startelf zum Auftakt der EL-Gruppenphase gegen Krasnodar (0:1), Oscar Garcia ließ ihn 90 Minuten auf der Bank.
„Am Anfang war ich sicherlich überrascht, aber ich habe die Entscheidung des Trainers dann so hingenommen und abgehakt“, sagt der Mittelfeldspieler gegenüber LAOLA1.
Spurlos ging diese Entscheidung freilich am Jungspund nicht vorbei, nachdem er sich seit einigen Wochen in Top-Form befindet.
"Sicher ist man verärgert"
„Ein wenig verärgert ist man sicher, man will immer jedes Spiel spielen. Vor allem bei so einem wichtigen Spiel will der gesamte Kader spielen. Aber es können nur elf spielen.“
Trainer Oscar Garcia begründete seinen Entschluss mit den vielen Partien, die Salzburg dieser Tage zu bewältigen hat.
Zuvor beim 4:0 gegen die Admira, einem aktuell schwächeren Gegner, spielte Laimer durch.
Insofern löste die Entscheidung des Spaniers, ihn ausgerechnet im internationalen Bewerb zu schonen, Kopfschütteln aus. Zumal der Ersatz mit Diadie Samassekou keinesfalls gleichwertig ausfiel.
"Jeder ist heiß auf diese Spiele!"
„Ich hatte viele Spiele gespielt und habe viele vor mir. Ich kann nicht jedes Spiel spielen und habe deswegen eine Partie Pause bekommen. Vielleicht war es gut, vielleicht auch nicht", sagt Laimer, um sich dann diplomatisch zu geben.
„Jeder ist heiß auf die internationalen Spiele, vor allem mit der Hammer-Gruppe, die wir haben. Ich hoffe einfach, dass ich die nächsten Spiele dran komme.“
Die nächste Europacup-Partie ist freilich das Highlight der Gruppenphase - das Gastspiel auf Schalke am 29. September.
Das will sich der Blondschopf nicht auf der Bank geben müssen.
„Natürlich. In so einem Stadion mit so einer Atmosphäre und solchen Fans – das ist einfach ein riesiges Spiel und da will jeder von uns spielen.“
Man darf gespannt sein, ob Oscar Garcia ihn nicht auch in Gelsenkirchen schont - schließlich steht vier Tage zuvor das Gastspiel in Altach (4.) und drei Tage später die Heimpartie gegen Tabellenführer Sturm an.
Es läuft
Unabhängig davon läuft es für Laimer unter dem Katalanen, der seit Beginn seiner Ära auf den Mittelfeldspieler setzt. „Für mich läuft es super. Ich bekomme das Vertrauen vom Trainer und das ist das Wichtigste", so der lauffreudige Balleroberer, der sich im Offensivspiel verbessern will.
„Es ist noch viel Luft nach oben. Mein letzter Pass und meine Torgefahr sind sicher etwas, das es zu verbessern gilt. Aber ich bin noch immer jung. Ich muss weitermachen und weiter an mir arbeiten.“
Sollte es so weitergehen, steht dem nächsten Schritt nichts im Wege. Zumal sein Vertrag im Sommer ausläuft und Laimer auch nach wie vor keinen Stress hat, zu verlängern.
In jüngerer Vergangenheit konnte Salzburg seine Jungstars noch immer binden, beim Prototyp der fußballerischen Red-Bull-Evolution, dessen nächster logischer Schritt Leipzig wäre, scheint das zu misslingen. Ein ablösefreier Wechsel - die Ausbildungsentschädigung wäre ein schwacher Trost - steht im Raum.
"Alles offen", sagt Laimer weiterhin über seine Zukunft und denkt auch nicht über Leipzig nach.
"Bei denen läuft es. Über so etwas habe ich noch nie nachgedacht, das tue ich auch nicht. Ich bin hier und das Wichtigste ist das nächste Spiel."
Vielleicht liegt Laimers nächste Station aber auch außerhalb der Welt von Red Bull. 2015 war vor seiner Vertragsverlängerung Dortmund an Laimer dran.