news

Gollowitzer will mit Austria "um den Meistertitel kämpfen"

Neo-Präsident Kurt Gollowitzer richtet neben sportlichen Erfolgen seinen Blick auf die wirtschaftliche Stabilität. Das sind seine Ziele mit der Austria:

Gollowitzer will mit Austria Foto: © GEPA

Kurt Gollowitzer übernimmt beim Bundesligist Austria Wien als Präsident in unruhigen Zeiten.

Finanzielle Sorgen und damit verbunden auch sportliche Fragezeichen bestimmten bei den "Veilchen" die vergangenen Monate. Der Neo-Vereinschef will den Turnaround schaffen. Mehr Geld für den sportlichen Bereich will Gollowitzer aufstellen. Als Ziel gab der 50-Jährige die Top Drei aus. Auch ein Titel ist kein Tabuthema.

98,67 Prozent der ordentlichen Austria-Mitglieder gaben Gollowitzer am Montagabend ihre Zustimmung. Seine Kür war ein Formalakt.

Vorgänger Frank Hensel hatte den Posten zur Verfügung gestellt. Die Amtszeit des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Rewe International AG wird als durchwachsen in die Geschichtsbücher des Klubs eingehen. Dass sich Hensel in der Öffentlichkeit rar machte, sorgte für keine Pluspunkte in seiner Wahrnehmung. Auch sein Abgang verlief still. Ein öffentliches Statement gab es nicht.

Gollowitz hat zahlreiche Ziele

Gollowitzer will nun alle an Bord holen. Er werde ein sehr aktiver Präsident sein, "einer, der gerne kommuniziert", kündigte der Geschäftsführer der Wien-Holding an. Umsätze steigern, Sponsoren an den Klub binden und weitere dazugewinnen - das Aufgabengebiet ist klar abgesteckt: Der laut eigener Aussage glühende Austrianer soll seine Kontakte nutzen, um wirtschaftliche Stabilität beim Traditionsverein zu schaffen.

"Die finanzielle Situation ist allgemein bekannt. Wir haben eine hohe Last an Verbindlichkeiten, die uns seit dem Stadionbau begleiten. Es wird notwendig sein, dass wir die signifikant in den nächsten Jahren reduzieren", sagte Gollowitzer am Montagabend.

Die wirtschaftliche Stabilität soll der Grundpfeiler sein, damit sportlich ein Schritt nach vorne getan wird. "Ich hätte gerne eine sportlich erfolgreiche Austria, die unter den Top Drei mitspielt und hin und wieder um den Meistertitel mitkämpft, wenn es möglich ist", erklärte Gollowitzer.

Nur "30 Prozent" des Budgets wandern in den Sport

Dafür muss mehr Geld in die Entwicklung der Mannschaft investiert werden. Wie Sport-Vorstand Jürgen Werner bereits anmerkte, herrscht bei der Austria ein Ungleichgewicht.

Große Summen des Budgets wandern nicht in den sportlichen Bereich. "Bei uns ist es so, dass wir 70 Prozent für die Verwaltung ausgeben und knapp 30 Prozent für den Sport selbst. Da muss es das Ziel sein, das Sportbudget auf über 50 Prozent zu bekommen in den nächsten ein, zwei Jahren", erklärte Gollowitzer.

"Die Austria ist immer noch ein Fußballverein, das wichtigste Gut, das wir zu verkaufen haben, ist am Platz. Wenn wir dort erfolgreich sind, und da sind noch Investitionen notwendig, wird auch alles rundherum funktionieren", führte der Jurist aus.

Prinzipiell gelte es, sportlich und wirtschaftlich Jahr für Jahr einen Schritt nach vorne zu machen. Die Amtszeit von Gollowitzer läuft nun vier Jahre.

Krisch-Nachfolger "so schnell wie möglich" finden

Entscheidungen in der Führungsebene muss der gebürtige Burgenländer bald treffen. Der 2024 auslaufende Vertrag von Finanz-Vorstand Gerhard Krisch wird nicht mehr verlängert. Ein Nachfolger soll laut Gollowitzer "so schnell wie möglich" gefunden werden, damit dieser mit Beginn der neuen Saison mit an Bord ist.

Noch diese Woche soll das Anforderungsprofil geschärft werden. Bewerbungen gebe es bereits, so Gollowitzer. Ob Krisch seinen Vertrag erfüllt, ist laut Medienberichten offen.

Als neuer Präsident ist Gollowitzer auch als Brückenbauer gefragt. Dass in den diversen Gremien des Vereins alles andere als Einigkeit herrscht, liegt per se auf der Hand.

In den vergangenen Monaten herrschte aber oft der Eindruck vor, dass persönliche Befindlichkeiten der Entwicklung im Weg stehen. "Ich wünsche mir, dass es mir gelingt, verschiedenen Gremien und Stakeholder, die wir im Verein haben, unter einen Hut zu bekommen", merkte Gollowitzer an. Er war hoffnungsvoll: "Ich denke, dass ich das hinbekommen werde."

Kommentare