Es brodelt beim LASK!
Als wäre es nicht genug, dass man in dieser Bundesliga-Saison sportlich noch überhaupt nicht in die Bahn gefunden hat - am Samstag musste man sich mit einem 1:1 bei der Admira zufrieden geben (Spielbericht >>>) - muss sich die Vereinsführung auch noch mit unguten Nebengeräuschen abseits des Platzes auseinandersetzen.
Noch viel ärgerlicher ist es, dass diese Nebengeräusche von Leuten aus den eigenen Reihen verursacht werden. So soll LASK-Sportdirektor Radovan Vujanovic laut der "Kronen Zeitung" vor dem Oberösterreich-Derby gegen die SV Ried Details zur LASK-Aufstellung ausgeplaudert haben.
"Wenn ich alles kommentieren würde, was da drinnen steht, dann würde ich nicht fertig werden. Darum haben wir es uns gespart, auf diese Gerüchte zu reagieren", versucht LASK-Präsident Siegmund Gruber das Geschehene bei "Sky" runterzuspielen.
Vujanovic geht nicht auf Gerüchte ein
"Aber eines kann ich sicher sagen: Es ist keine Raketenwissenschaft, wenn unsere Innenverteidiger ausfallen, zu wissen, wer dort spielen wird", will Gruber dem Inhalt auch nicht zu viel Bedeutung beimessen.
Vujanovic selbst will sich zu den Berichten auf Nachfrage von "Sky" erst gar nicht äußern: "Ich kommentiere es nicht, weil für mich ist es nicht notwendig. Wenn wir über Dinge sprechen, die nichts mit Fußball zu tun haben, finde ich das nicht richtig."
Dass die Kommentare von Vujanovic innerhalb des Vereins wohl wirklich kaum Thema waren, zeigt vermutlich auch die Reaktion von Cheftrainer Wieland: "Ich habe den Artikel nicht gelesen, deswegen fällt es mir schwer, ein Urteil darüber zu fällen. Natürlich habe ich es am Rande mitbekommen, aber ich schließe mich da meinem Sportdirektor an. Ich bin für andere Aufgaben da, nicht, um Zeitungsartikel zu kommentieren."
Schnappt Muhr Vujanovic den Posten weg?
Informations-Leak hin oder her - die Besetzung von Radovan Vujanovic als Sportdirektor des LASK gilt nicht erst nach den kontroversen Berichten als umstritten.
So wurden zuletzt unter anderem auch Gerüchte laut, wonach der erst kürzlich als Technischer Direktor verpflichtete Ralf Muhr im Gespräch wäre, Vujanovic vielleicht schon bald als Sportdirektor zu ersetzen.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
"Diese Frage stellt sich nicht", versucht Gruber den Gerüchten schnell Wind aus den Segeln zu nehmen. "Der Ralf ist nicht als Sportdirektor für den LASK verpflichtet worden und auch nicht dafür, dass er Radovan Vujanovic in irgendeiner Art und Weise untergräbt, sondern ganz im Gegenteil. Die Verpflichtung von Ralf Muhr war sogar die Idee von ‚Vujo‘ und nicht von mir", führt der Präsident fort.
Fan-Eklat im Derby? "Man kann nicht für alle Deppen die Verantwortung übernehmen"
Auch die sportliche Misere ging selbstverständlich nicht spurlos an Siegmund Gruber vorbei. "Dass unsere Leistungen und unsere sportlichen Ergebnisse nicht das widerspiegeln, was wir gerne hätten, das ist klar", so der Präsident.
Dass die Unzufriedenheit auch auf die Fans übergeschwappt ist, zeigte sich vor allem vergangenes Wochenende im Oberösterreich-Derby, als LASK-Anhänger feiernde Ried-Spieler mit Bier-Bechern bewarfen und eine Unterbrechung erzwangen.
Gruber beteuert, das Verhalten der eigenen Fans nicht gutzuheißen: "Ich möchte mich hier auch nochmal entschuldigen. Das sind Vorkommnisse, die wollen wir in keinem Fußballstadion sehen. Wir wissen, man kann nicht für alle Deppen im Stadion die Verantwortung übernehmen."
Gruber: "Die meisten Fehler passieren im Erfolg"
Um die Fans wieder auf die richtige Seite zu ziehen, brauchen die Linzer aber wohl wieder bessere Ergebnisse. Nach den erfolgreichen Jahren dürfte sich auch eine gewisse Sättigung breit gemacht haben.
"Wir haben vielleicht etwas von diesem Siegeswillen und diesem Hunger verloren", denkt der LASK-Präsident. "Das ist jetzt nicht schlimm, dass man das jemandem vorwirft. Nach Erfolgen wird man eben teilweise satt."
"Die meisten Fehler passieren im Erfolg, das ist uns sicherlich auch ähnlich ergangen. Hier müssen wir vielleicht auch wieder hungrige, mentalitätsstarke Spieler bringen", sieht Gruber auch seinen Sportdirektor gefordert.
