Die Corona-bedingte Fußball-Unterbrechung hat Stefan Haudum etwas ausgebremst.
Der LASK-Mittelfeldspieler, der im Jänner 2019 von Blau-Weiß Linz zu den Athletikern wechselte, spielte in den letzten fünf Bundesliga-Spielen dreimal über die volle Distanz und debütierte gegen Manchester United auf internationalem Parkett.
Im Interview mit "lask.at" spricht Haudum über seine persönliche Entwicklung, seine Feuertaufe gegen ManUnited und Uni-Prüfungen während der Europa-League-Zeit. Außerdem lüftet er ein Geheimnis, das mit Marko Raguz zu tun hat.
Frage: Du hast in den letzten fünf Bundesliga-Spielen dreimal über die volle Distanz gespielt. Wie bist du generell mit deiner persönlichen Entwicklung zufrieden?
Haudum: Es freut mich sehr, dass ich zu diesen Einsätzen gekommen bin. Natürlich ist es toll, seine Chance zu bekommen und signalisieren zu können, dass man bereit ist. Dabei gibt es selbstverständlich immer Dinge, die man verbessern muss. Grundsätzlich bin ich aber zufrieden, wie es gelaufen ist.
Frage: Generell hat man bei dir den Eindruck, dass du immer bereit bist, sofort "funktionierst". Wie schafft man das?
"Meine Geduld und das Bewusstsein, dass irgendwann eine Chance kommt, die man nützen muss, haben mir hier geholfen."
Haudum: Das ist nur möglich, wenn man stets bei 100 Prozent ist, egal ob man spielt, auf der Bank sitzt oder trainiert. Meine Geduld und das Bewusstsein, dass irgendwann eine Chance kommt, die man nützen muss, haben mir hier geholfen.
Frage: Immer wieder hörte man in den letzten Jahren, dass sich neue Akteure erst an die Spielweise der Mannschaft gewöhnen müssen. Wie ist es dir vor gut einem Jahr damit gegangen?
Haudum: Das war für mich (kam aus der 2. Liga, Anm.) schon ein Schritt. Ich habe durchaus eine gewisse Zeit lang gebraucht, um mich an das Tempo im Training zu gewöhnen. Eine derartige Intensität kannte ich zuvor nicht.
Frage: Das Heimspiel gegen Manchester United war zugleich deine Feuertaufe auf der internationalen Bühne. Was nimmst du von diesem Ereignis mit?
Haudum: Aufgrund der allseits bekannten Umstände war es schon sehr eigenartig, ungewohnt und auch schwierig. Die Mannschaft hat aber meiner Meinung nach eine gute Leistung gebracht, das Ergebnis ist sicherlich zu hoch ausgefallen. Wenn man mit ein paar Tagen Abstand darauf blickt, ist es schon etwas Besonderes, im Achtelfinale der UEFA Europa League gegen Manchester United zu spielen.
Frage: Wie bewertest du als Absolvent der Fußballakademie Linz die Entwicklung der nunmehr AKA LASK Juniors in den letzten Jahren?
Haudum: Hier hat sich seit dem Einstieg des LASK schon einiges getan. Vor allem die Durchgängigkeit und die Chance der Talente, den Sprung in den Erwachsenenfußball zu schaffen, ist als sehr positiv anzusehen.
Frage: Neben deinem Beruf als Profifußballer bist du auch Student der Wirtschaftswissenschaften. Wie bringst du das unter einen Hut?
Haudum: In letzter Zeit war es aufgrund unserer internationalen Spiele natürlich schwieriger, hier habe ich beispielsweise auch die Zeit im Flugzeug oder im Bus zum Lernen genutzt. Ich habe dennoch versucht, dranzubleiben und trotzdem einige Prüfungen zu absolvieren, was mir auch gelungen ist.
Frage: Durch die Corona-Krise kannst du nun wahrscheinlich stärker deinen studentischen Verpflichtungen nachkommen?
Haudum: Natürlich hat man dafür jetzt mehr Zeit. Ich absolviere selbstverständlich mein Trainingsprogramm, einen Teil der restlichen Zeit versuche ich mit meinem Studium ebenfalls sinnvoll zu nutzen. Nun habe ich beispielsweise die Gelegenheit, meine Bachelorarbeit zu schreiben.
Frage: Leider kommen auch wir um diese Frage aktuell nicht herum: Wie gehst du persönlich mit der Corona-Krise um?
Haudum: Wir befinden uns in einer schwierigen, ungewohnten Situation. Ich denke aber, dass man das Ganze trotzdem als Chance begreifen muss. Wichtig ist, dass man die Zeit nun nicht vergeudet, sondern sinnvoll nutzt. Selbstverständlich müssen wir geduldig sein, zuhause bleiben und die Anweisungen befolgen.
Frage: Gibt es etwas, das wir von Stefan Haudum noch nicht wissen?
Haudum: Ich denke, dass viele nicht wissen, dass ich kroatische Wurzeln habe und Marko (Raguz, Anm.) und ich Cousins sind.