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LASK: Weitere Anzeigen in Trainings-Causa möglich

Trainer oder Vize-Präsident könnten noch belangt werden:

LASK: Weitere Anzeigen in Trainings-Causa möglich Foto: © GEPA

Der Traininigs-Skandal des LASK, der unerlaubt mehrere Mannschaftstrainings abgehalten hatte, wird Österreichs Fußball wohl noch länger beschäftigen. Während der Verein mit einem Abzug von sechs Punkten bestraft wurde und damit in der Tabelle auf den zweiten Platz abgerutscht ist (alle Infos >>>), sind weitere Konsequenzen gegen Mitarbeiter der Oberösterreicher nicht ausgeschlossen.

"Wir warten die Langfassung des Urteils und die Gesprächsprotokolle ab. Anhand der Zeugenaussagen werden wir entscheiden, ob und wen wir anzeigen", erklärt Liga-Boss Christian Ebenbauer gegenüber der APA. Der Zeitraum wird mit sieben bis zehn Tagen bemessen.

Trainer Valerien Ismael und Vize-Präsident Jürgen Werner, die beide in die verbotene Durchführung der Mannschaftstrainings involviert waren, könnten dadurch noch bestraft werden.

Unmut über Urteil

In die Urteilsfindung war Ebenbauer nicht eingebunden. "Die Senate agieren und entscheiden unabhängig", sagt der Wiener. Dennoch wurde der Liga-Chef in vielen Mails von erbosten Fans für das ihrer Meinung nach zu geringe Strafmaß hart kritisiert. "Das gehört zum Job dazu, ich habe das schon mehrmals miterlebt. Für die Allgemeinheit ist es schwierig zu unterscheiden, wer wofür verantwortlich ist", zeigt sich der 44-Jährige gelassen.

Schwerer treffen Ebenbauer die negative Außenwirkung des LASK-Verhaltens. "Ich persönlich finde es schade, dass der Erfolg, dass die beiden höchsten Ligen wieder spielen, durch diesen Umstand getrübt ist."

Eine Erhöhung des Strafrahmens ist jedenfall ausgeschlossen. "Es gibt ein Verschlechterungsverbot. Die Strafe kann nicht höher ausfallen als in erster Instanz", sagt Ebenbauer. Dies gelte auch für die dritte und letzte Instanz, das Ständige Neutrale Schiedsgericht.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Europacup-Ausschluss noch Thema

In der ÖFB-Präsidiumssitzung am Freitag wurde über die Möglichkeit diskutiert, den LASK nicht für die kommende Europacup-Saison zu nennen. Das Ansinnen wurde zumindest vorerst ad acta gelegt, ist aber nicht gänzlich vom Tisch. ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer betont in diesem Zusammenhang gegenüber der APA: "Der ÖFB hat vollstes Vertrauen in die unabhängigen Gremien der Bundesliga. Zu einem laufenden Verfahren geben wir keine Stellungnahme ab."

Der Nationalverband ist für die Nennung der Europacup-Starter an die UEFA zuständig. Sollte im Rahmen einer Präsidiumssitzung ein Antrag, etwa von einem Landesverband, eingebracht werden und Zustimmung finden, wäre der LASK international nicht dabei. Zu guter Letzt ist auch eine Sanktionierung der Oberösterreicher durch die UEFA nicht völlig ausgeschlossen.

Der Cause droht allerdings eine unfreiwillige Verlängerung am Grünen Tisch. Da der Instanzenweg erst Mitte August und damit Wochen nach dem geplanten Liga-Finish beendet sein könnte, fällt möglicherweise das Ständige Neutrale Schiedsgericht die Entscheidung über den Meistertitel und die Verteilung der Europacup-Plätze.

Dieses Szenario würde der Liga-Vorstandsvorsitzende Christian Ebenbauer gerne vermeiden. "Ich hoffe, dass alles unternommen wird, damit das Urteil schnellstmöglich Rechtskraft hat." Der LASK zieht wegen seines Sechs-Punkte-Abzugs und der 75.000-Euro-Geldstrafe vor das Protestkomitee, das in zweiter Instanz in etwa vier Wochen entscheidet.

"Ich hoffe, dass die Sache nach dem Protestkomitee beendet ist", meint Ebenbauer.

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