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LASK hadert nach WSG-Remis mit "Geschenken"

Die Linzer sparen nicht mit Kritik am Schiedsrichter.

LASK hadert nach WSG-Remis mit Foto: © GEPA

Sechs Tore, zwei Elfmeter, Chancen en masse und zwei Platzverweise - einen davon nach Spielende für LASK-Trainer Thalhammer. Die Partie zwischen dem LASK und der WSG Tirol hatte wahrlich einiges zu bieten.

Vor allem die Heimischen waren nach Schlusspfiff mehr als bedient und haderten mit den Elfmeter-Entscheidungen von Schiedsrichter Felix Ouschan. Zweimal wurde Gernot Trauner ins Laufduell mit einem Tiroler Angreifer geschickt, zweimal ging der Gegenspieler zu Boden und zweimal ertönte die Pfeife von Ouschan.

Für Trauner unbegreiflich, wie er im "Sky"-Interview nach Schlusspfiff erläuterte: "Wenn ich die Szenen nach dem Spiel sehe, spiegelt das mein Gefühl wider, dass das eigentlich keine Elfmeter sind."

Noch deutlicher wurde im Nachgang des Spiels sein Trainer. Nach seiner Gelb/Roten Karte zwar schon etwas abgekühlt, war er mit den Entscheidungen des Unparteiischen alles andere als zufrieden. "Die Fehlentscheidungen muss man ansprechen - insbesondere beim zweiten Elfmeter. Das war spielentscheidend."

Verständnis dafür gab es vonseiten des Gegners aus Tirol, Trainer Thomas Silberberger: "Ich glaube, es war ein tolles Spektakel aus Sicht des neutralen Zuschauers - aus der LASK-Sicht vielleicht weniger."

Nur beim Schiedsrichter wollte der angesprochene LASK die Schuld für die abgegebenen Punkte aber nicht suchen, auch wenn Trauner vielsagend meinte: "Das waren Geschenke, die heute verteilt worden sind. Beim ersten haben wir eines verteilt, dann hat der Schiedsrichter etwas mitgeholfen."

Slapstick-Einlage und Ende der Torsperre

Dass die von Thalhammer angesprochene Szene in der 80. Minute spielentscheidenden Charakter hatte, muss sich der LASK aber zu einem großen Teil auf die eigene Kappe heften. Nach guter Anfangsphase der Tiroler übernahmen die Linzer immer mehr das Kommando, kassierten nach etwas mehr als 20 Minuten aber einen kuriosen Gegentreffer.

Unglücksrabe Petar Filipovic, der den Ball völlig unbedrängt an seinem Tormann vorbei in die Maschen wuchtete, sprach nach Abpfiff von einem "Black-Out."

"Gassi (Anm. Tormann Alexander Schlager) kommt heraus, schreit, als ich zum Ball gehe und ich versuche den Ball zur Ecke zu köpfen. Ich komme da nicht ganz herum und er geht unglücklich ins Tor", beschrieb Filipovic die Szene.

Sein verletzter Teamkollege Philipp Wiesinger führte in der Halbzeitpause aus, dass es sich wie so oft in den vergangenen Wochen um einen "unglücklichen und vermeidbaren" Gegentreffer handle, der ins Gesamtbild der letzten Wochen passe.

Die Highlights der Partie LASK gegen WSG Tirol samt Slapstick-Eigentor und umstrittener Elfer-Entscheidungen:

(Text wird nach dem VIDEO fortgesetzt)

Das lange Warten auf ein Erfolgserlebnis

Das "Gesamtbild" oder "die derzeitige Lage" wurde von Spielern und Verantworlichen nach Spielende auffallend oft ins Treffen geführt. Die nun schon sechs Spiele andauernde Sieglos-Serie hinterlässt bei den Oberösterreichern augenscheinlich ihre Spuren.

Umso wichtiger wäre da ein Erfolgserlebnis, wie auch Thalhammer bestätigte.

"Wenn man in Phasen kommt, in denen es lockerer wird, kommen wieder solche Situationen wie heute am Spielfeld. Diese muss man dann aber auch annehmen und nur darum geht es. Das sind schwierige Phasen, aus denen muss man irgendwie herauskommen und wenn man das schafft, kommt man auch gestärkt heraus."

Diese "lockeren Phasen" waren aus Sicht der Schwarz-Weißen gegen die WSG teilweise zu sehen. Der schön herausgespielte Ausgleich zum 1:1 durch Eggestein löste merklich den Knoten und bereitete den Weg für eine starke zweite Hälfte.

Erstmals seit einigen Spielen kamen die Linzer offensiv wieder zu einer Vielzahl an nennenswerten Möglichkeiten und erstmals seit 11. April erzielte die Thalhammer-Elf wieder mehr als einen eigenen Treffer.

Doch auch diese Tatsachen reichten dem LASK nicht zu den befreienden drei Punkten. Kapitän Trauner: "Es tut weh, wir haben alles rausgehaut, alles am Platz gelassen. Auch in Unterzahl haben die Burschen noch gekämpft, aber es hilft alles nichts, wenn am Ende nicht drei Punkte dastehen."

"Puls 200" und "verteilte Geschenke"

Den Höhepunkt hatte sich das Spiel in Pasching aber für den Schlussakt, die letzten 20 Minuten, aufgehoben. Goiginger hatte den LASK zuvor noch sehenswert in Führung geschossen, richtig dramatisch wurde es dann ab Minute 70.

Der erste Elfmeterpfiff von Ouschan nach Trauner-Foul an Joker Pranter war zumindest umstritten. Selbst der Gefoulte wollte sich nicht festlegen: "Von meinem Gefühl her habe ich den Ball auf der linken Seite und er trifft mich mit seinem rechten Fuß. Ich habe es so empfunden, dass ich den Ball weggespielt habe und er hat mich dann getroffen, ich kann mich aber auch täuschen."

Der Elfmeterpfiff und der folgende Frederiksen-Treffer läutete die 10-Minuten-Achterbahnfahrt für LASK-Kapitän Trauner aber erst ein.

Nach Holland-Einwurf brachte das Linzer Urgestein seine Mannschaft nämlich erst noch in Führung - beim Torjubel konnte man sehen, wie viele Steine vom schwarz-weißen Herzen kurzzeitig abfielen - nur um dann, quasi im direkten Gegenzug, einen zweiten Elfmeter zu verursachen und mit Gelb/Rot vom Platz zu fliegen.

Dass sich der gefoulte "LASK-Spezialist" Frederiksen diese Chance nicht entgehen ließ und im vierten Saisonspiel zum fünften Mal gegen die Oberösterreicher einnetzte passte da ins Bild. 

Hoffen auf den VAR

Dieser Treffer hätte so aber wohl nicht fallen dürfen, denn das gepfiffene Vergehen von Trauner am Dänen war auch mit TV-Bildern nicht zu erkennen. Der LASK-Defensivstratege bestätigte diesen Eindruck: "Beim zweiten (Anm. Elfmeter) war es überhaupt nichts, da berühre ich ihn nicht einmal und er fällt einfach hin. Sie haben immer versucht, im Strafraum etwas herauszuholen, auch zum Schluss noch einmal."

Thalhammer, der wie sein Kapitän im Spiel am Mittwoch gegen den WAC zum Zusehen verdammt ist, fühlte nach dem Spiel - nach eigener Aussage mit Puls bei ungefähr 200 - mit seinem Abwehrchef mit: "Ich glaube es waren Szenen, die weiß ich nicht wie oft im Strafraum passieren. Wenn man anfängt, dass man die ahndet, dann kann man zum Fußball spielen aufhören."

Auch Silberberger wusste, dass die getroffenen Entscheidungen nicht zu seinen Ungunsten ausfielen: "Wir können natürlich darüber reden, dass wir bevorteilt wurden, aber ich bewerte es heute nicht. Solange wir nicht den VAR haben, können wir immer diskutieren. Am Ende des Tages gleicht es sich aus."

Nachdem sich die Wogen etwas geglättet hatten, wollte man sich aber auch beim LASK wieder auf das Wesentliche, sprich die nächsten Spiele, fokussieren. Thalhammer: "Wir müssen die Ursachen bei uns suchen. Wir haben bei 2:1 die Chancen, den Gegner auszuknocken, hatten dann sogar in Unterzahl die Chancen, das entscheidende Tor zu machen. Daher bleiben wir auch bei uns."

Angesichts einer Vielzahl an umstrittenen Entscheidungen der Männer in Schwarz in den vergangenen Wochen, ist die Social-Media-Abteilung des LASK mit der Sehnsucht nach der Einführung des Video Assistant Referees (VAR) wohl nicht alleine. Ob dann aber wirklich Besserung garantiert ist, sei mit einem Blick in Europas Top-Ligen aber einmal dahingestellt.

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