"Ich habe immer noch Gänsehaut", jubelt Robert Zulj nach dem 2:0-Sieg im Linzer Derby.
Nach 26 Jahren gab es wieder einmal ein Bundesliga-Derby in Oberösterreichs Hauptstadt. Mit dem LASK darf sich bis zum nächsten Wiedersehen mit dem FC Blau-Weiß Linz der große Favorit als die Nummer eins in Linz betrachten.
Kapitän Zulj höchstpersönlich sorgt mit dem zweiten Tor für die Vorentscheidung und zeigt sich nach dem Schlusspfiff ob des ersten Saison-Siegs entsprechend erleichtert:
"Den Ausschlag gegeben hat, dass wir das gemacht haben, was uns stark macht: Wir haben Fußball gespielt und auf gut Deutsch gesagt, die Eier in die Hand genommen. Wir haben den Ball flach gelassen und kombiniert. Letztendlich weiß dann auch jeder in Österreich, dass wir die Qualität haben."
War das die Initialzündung?
Das Thema sei eher, diese Qualität Woche für Woche auf den Platz zu bringen. Das ist beim 1:1 zum Auftakt gegen Rapid und bei der 0:2-Pleite bei Sturm Graz nicht wie erhofft geglückt.
Entsprechend sei vor dem Derby durchaus bereits Druck zu spüren gewesen, wie der 31-Jährige bestätigt. Könnte im Umkehrschluss dieser Sieg gegen den Lokalrivalen nun die Initialzündung für den LASK gewesen sein?
Zulj: "Hoffentlich. Wir wollten heute in erster Linie gewinnen und dabei natürlich eine gute Leistung zeigen. Ich glaube, dass uns beides gelungen ist. Das soll uns jetzt nicht hemmen, sondern eine breitere Brust geben. Trotzdem wird uns nichts geschenkt. Nächste Woche spielen wir in Tirol - ein superschweres Spiel, auf das wir uns wieder gut vorbereiten und mindestens so gut wie heute spielen müssen."
Zulj rettet Ehre der Offensivspieler
Zulj erzielte das dritte Tor der Athletiker in dieser Bundesliga-Saison. Die ersten beiden gingen auf das Konto der beiden Innenverteidiger Felix Luckeneder und Philipp Ziereis.
"Nach dem Tor von 'Zier' habe ich mir schon Sorgen gemacht, dass nur mehr die Innenverteidiger treffen. Hoffentlich ändert sich das bald", grinst der Spielführer, der in Minute 49 nach herrlicher Kombination mit Lenny Pintor die Ehre der schwarz-weißen Offensivspieler gerettet hat.
"Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann dass es ab in zwei Wochen jeden dritten Tag in der Raiffeisen Arena so zugeht wie heute."
"Ich habe den Ball im Zwischenraum gekriegt, aufgedreht und auf Lenny weitergespielt. Er sieht mich perfekt im Rückraum, ich nehme den Ball mit und mache ihn technisch sehr sauber rein. Das ist, was meine Stärke vor dem Tor ist. In solche Räume muss ich öfter kommen."
So sollte es immer sein in der Raiffeisen Arena
Dass der LASK in dieser Szene überhaupt so viel Platz zum Kombinieren vorgefunden hat, führt Zulj auf das starke Rausspielen zurück: "Wenn du hinten mutig bist, sauber und technisch gut rausspielst, ergibt sich irgendwo der Raum. In diesem Fall war es vor der Kette, das haben wir perfekt genutzt."
Alles in allem sei es eine gute Leistung gewesen, trotzdem würde es weiterhin Raum für Verbesserung geben.
Nur schwierig zu steigern ist das Ambiente, schließlich war das neue LASK-Stadion ausverkauft und beiderseits von motivierten Fan-Gruppen gefüllt.
Entsprechend wünscht sich Zulj: "Riesen-Respekt an jeden Schwarz-Weißen, der gekommen ist. Wenn ich mir etwas wünschen darf, dann dass es ab in zwei Wochen jeden dritten Tag in der Raiffeisen Arena so zugeht wie heute."