Der LASK muss und will Mitglieder des diesjährigen Erfolgs-Kaders nicht verkaufen.
Steine in den Weg legen möchte man begehrten Spielern jedoch auch nicht, wenn eine große Liga aus dem Ausland ruft, wie Präsident Siegmund Gruber im LAOLA1-Format „Fußball Total – der Talk“ bekundete.
Einer der Leistungsträger, die immer wieder als Kandidaten für einen Transfer genannt werden, ist Maximilian Ullmann.
Und der Linksverteidiger ist trotz Vertrags bis 2021 auch alles andere als abgeneigt, wie er im Gespräch mit LAOLA1 zu Protokoll gibt: „Ehrlich gesagt bin ich bereit für den nächsten Schritt. Es muss das Ziel eines jeden Spielers sein, in eine große Liga zu kommen.“
Agreement mit dem LASK
Der 22-Jährige bestätigt ein entsprechendes Agreement mit dem LASK: „Mit dem Verein ist besprochen, dass sie mir keine Steine in den Weg legen. Ich bin guter Dinge, dass es diesen Sommer klappen wird.“
An Interessenten sollte es nicht mangeln. Im Verlauf des Frühjahrs wurde Ullmann etwa mit Hertha BSC Berlin und den Young Boys in Verbindung gebracht.
Ob es eine Tendenz gibt? „Es ist kein Wunschkonzert. Bis jetzt gibt es lose Anfragen, also heißt es einmal abwarten – im Zweifelsfall auch bis nach der U21-EM. Dort probiere ich, meine Leistung zu bringen, beim Verein habe ich sie jetzt ein Jahr lang relativ gut abgerufen.“
Von Marco Rose geadelt
Auch national blieb seine gute Saison nicht verborgen. „Ullmann ist ganz sicher einer für Salzburg“, adelte ihn etwa der scheidende „Bullen“-Coach Marco Rose.
"Das ehrt mich schon, denn Marco Rose ist ein großartiger Trainer, der mit Red Bull Salzburg auch Großartiges geleistet hat. Man freut sich, wenn man so etwas hört."
„Das ehrt mich schon, denn Marco Rose ist ein großartiger Trainer, der mit Red Bull Salzburg auch Großartiges geleistet hat. Man freut sich, wenn man so etwas hört“, strahlt Ullmann.
Auffällig war, dass der Oberösterreicher, der unweit der aktuellen LASK-Heimstätte in Pasching aufgewachsen ist, sich von den aufkommenden Gerüchten nicht den Kopf verdrehen ließ und trotzdem konstant seine Leistung gebracht hat.
„Wenn keine festen Angebote da sind, bringt es sowieso nichts zu spekulieren, sondern du musst weiter Gas geben. Es war eine Ehre zu lesen, dass der Verein oder der Verein an mir interessiert ist. Dann haust du noch ein paar Prozent mehr raus, da du es beweisen willst. So gesehen ist es mir nicht schwer gefallen, dass ich mein Spiel durchziehe“, will er diesem Umstand jedoch nicht zu viel Bedeutung beimessen.
Generell sei es von „Typ zu Typ unterschiedlich“, ob man sich durch Transfer-Gerüchte ablenken lasse: „Ein paar Spieler machen sich vielleicht extrem einen Kopf darüber. Was ist wann und wie? Bei mir ist es so, dass ich mich geehrt fühle, wenn ich so etwas höre oder lese. Für mich heißt es dann allerdings auch, dass ich noch mehr geben muss.“
LASK-Höhenflug mitgeprägt
Dies ist gelungen. Der scheidende LASK-Trainer Oliver Glasner nominierte Ullmann in jedem einzelnen Pflichtspiel in dieser Saison in die Startelf.
Wäre er in der letzten Liga-Runde gegen die Austria nicht zur Pause ausgewechselt worden, wäre ihm das Kunststück gelungen, keine einzige Saison-Minute zu verpassen – weder in Bundesliga, noch in Cup und Europacup.
„Und das ohne eine Gelbe Karte zu kassieren“, lacht der Unverzichtbare.
„Ich probiere einfach, Woche für Woche meine Leistung auf dem Platz zu bringen und auch unter der Woche im Training hart zu arbeiten, damit sich das am Feld widerspiegelt. Ich bin froh, dass mir das in dieser Saison geglückt ist“, erklärt Ullmann, der seit fünf Jahren das LASK-Trikot trägt.
Beginnend in der 2. Liga hat er den Höhenflug des Klubs miterlebt und zuletzt auch mitgeprägt. Wenn ihm dies 2014 jemand prophezeit hätte, hätte er es nicht geglaubt:
„Ein ähnliches Interview durfte ich schon vor einem Jahr geben, damals war ich nach meiner ersten Bundesliga-Saison der Verteidiger mit den meisten Toren. Wenn mir das jemand davor gesagt hätte, hätte ich es auch nicht geglaubt. Denn in meiner Entwicklung war es ein schwieriger Weg. Ich habe mit dem Verein wirklich alles mitgemacht.“
Auf dem Weg zum Alaba-Konkurrenten?
Glasner habe daran maßgeblichen Anteil: „In der 2. Liga war es eine schwierige Phase für mich, dort bin ich nicht so oft zum Einsatz gekommen. Aber in der Bundesliga habe ich dann das Vertrauen bekommen, und ich denke, ich habe es zu 100 Prozent zurückgezahlt. Die ständige Arbeit an mir selbst ist auch ein großer Faktor, genauso hat das steigende Selbstvertrauen großen Anteil.“
Seit geraumer Zeit steht Ullmann auch im Blickfeld des ÖFB-Nationalteams, für die EM-Qualifikations-Spiele gegen Slowenien und Nordmazedonien hat ihn Teamchef Franco Foda zum wiederholten Male auf die Abrufliste nominiert.
"Das A-Nationalteam ist ein riesengroßes Ziel von mir."
„Das A-Nationalteam ist ein riesengroßes Ziel von mir“, unterstreicht der Linksverteidiger, „ich bin jetzt zum vierten Mal auf Abruf, habe auch schon einmal mit dem Teamchef telefoniert – das war, als ich das erste Mal auf Abruf dabei war.“
Auch hier würde gelten, dass er sich Woche für Woche mit guten Leistungen aufdrängen möchte. Sollte es mit einer Beförderung klappen, würde auf seiner Position mit David Alaba jedoch die schwerstmögliche Konkurrenz warten.
„Das stimmt“, lacht Ullmann, „aber in einem A-Nationalteam ist der Konkurrenzkampf auf jeder Position extrem. Für mich wäre es einfach eine Riesen-Ehre, wenn ich da einmal dabei sein könnte.“
Das größte Tool des U21-Nationalteams
Sich weiter in Fodas Blickfeld spielen kann sich der Oberösterreicher bei einer anderen wichtigen Mission in Rot-Weiß-Rot, nämlich der U21-Europameisterschaft in Italien.
„Man kann uns einiges zutrauen, weil wir als Mannschaft geschlossen auftreten werden. Ich bin guter Dinge, dass wir überraschen können“, meint Ullmann, für den die Mannschaft von Teamchef Werner Gregoritsch eine spezielle Truppe ist:
„Ich würde sagen, unser größtes Tool ist der enorme Teamgeist, denn jeder stellt seine persönlichen Sachen hinten an und ordnet sich dem Team unter. Das war auch in der Qualifikation unsere größte Stärke. Wenn es Rückschläge wie eine Niederlage gegeben hat, sind wir immer gestärkt rausgekommen und haben uns gesagt: Jetzt erst recht. Als wir schon abgeschrieben wurden, wollten wir es ganz Österreich noch einmal beweisen, dass wir zu den besten Nationen dazugehören.“
Geburtstag am Tag des Eröffnungsspiels
Das EM-Eröffnungsspiel gegen Serbien am 17. Juni ist für Ullmann in doppelter Hinsicht ein besonderes Datum, fällt es doch genau auf seinen 23. Geburtstag.
„Das schönste Geschenk wäre ein Sieg gegen Serbien“, schmunzelt Ullmann, der hofft, dass gute Leistungen einen Hype in der Heimat auslösen:
„Ich denke, dass schon so etwas wie damals bei der U20-WM 2007 möglich ist, dazu kommt die Nähe zu Italien. Wir hoffen, dass viele Zuschauer aus Österreich hinreisen und wir eine gute Leistung zeigen werden.“