Es will nicht richtig laufen beim LASK. Gute Phasen werden zu oft von schlechten gestört, billige Fehler führen in vielen Fällen zu Gegentoren, die den Linzern schon so einige Punkte kosteten. So auch gesehen bei der 1:3-Niederlage gegen Sturm Graz, als die Oberösterreicher eine über weite Strecken engagierte und teils dominante Vorstellung zeigen, den Rasen in der Raiffeisen-Arena trotzdem punktelos verlassen.
"Wir hatten das Spiel 65 Minuten klar im Griff. Es war ein Schnittspiel, das auch bei 0:0 klar auf der Kippe war, eher zu unseren Gunsten. Wir hatten die besseren Chancen, sind gut aus der Pause gekommen, hatten den Stangenschuss von Flecker. Dann war die spielentscheidende Szene in der 65. Minute, so darf man einfach nicht verteidigen. Das war ein schwerer, individueller Fehler", fasst LASK-Trainer Dominik Thalhammer das Spiel zusammen.
Der angesprochene schwere Fehler ging erneut auf die Kappe von Neuzugang Dario Maresic. Eigentlich als Ersatz für Langzeit-Kapitän und Abwehrchef Gernot Trauner verpflichtet, patzte Maresic nun zum wiederholten Male und sorgte für Ärger bei seinem Trainer. Dass Maresic nämlich überhaupt auf dem Feld stand, hatte mit einem verletzungsbedingten Wechsel zu tun. Yannis Letard musste bereits in Halbzeit eins mit Wadenproblemen vom Feld - die er bereits beim Aufwärmen spürte, Maresic aber trotzdem vorgezogen wurde. Wieso, zeigt sich dann in Durchgang zwei.
"Es ein Out-Einwurf von Sturm, wo wir zu lange gebraucht haben, uns zu organisieren. Dann haben sie unseren Rücken angespielt, aber die Situation wäre noch zu klären gewesen – das haben wir nicht getan. So darf man einfach nicht verteidigen, wenn man im Spitzenspiel so einen Fehler macht, geht es leider in diese Richtung", spricht Thalhammer über die besagte 65. Minute.
Zweckoptimismus beim LASK
Dass die Niederlage aber nicht nur Negatives mit sich brachte, hält Thalhammer im "Sky"-Interview ebenfalls fest und spricht vor allem die Rückkehr von Marko Raguz an, der nach langer Verletzungspause in der Schlussphase wieder mitmischte.
Auch spielerisch konnte der LASK immer wieder überzeugen, ließ gegen die starke Grazer Defensive zwar die Durchschlagskraft vom Europacup-Auftritt gegen Vojvodina Novi Sad vermissen, kam aber trotzdem zu guten Gelegenheiten.
"Wir dürfen nicht alles am Ergebnis festmachen. Es waren auch gute Dinge dabei, so wie in den letzten Wochen zuvor", erklärt Thalhammer und hadert, dass Aufwand und Ertrag nicht übereinstimmen: "Wir haben eine wirklich gute Mannschaft mit viel Potenzial, aber belohnen uns aktuell nicht so, wie es möglich wäre."
Die Möglichkeit wieder für positive Schlagzeilen zu sorgen, gibt es für die Oberösterreicher bereits am Donnerstag im Conference-League-Playoff gegen St. Johnstone.
"Wir müssen das heutige Spiel gut verarbeiten und abschließen. Gegen St. Johnstone wird es ein sehr direktes und intensives Spiel, darauf müssen wir uns jetzt konzentrieren", gibt Thalhammer die Marschroute für die kommende Woche vor.