Der erste Schlager des Bundesliga-Wochenendes zwischen dem LASK und Rapid ging mit 2:1 an die Gäste (Spielbericht).
Damit gewannen die Wiener auch das dritte Duell in diesem Jahr, nach einem 2:1-Sieg im Frühjahr im Cup-Halbfinale und einem 1:0 im August in der Liga.
"Wir haben drei Mal knapp verloren, aber wir sind als Aufsteiger immer knapp dran, wenn uns dann einmal ein Punkt oder ein Sieg gelingt, stimmt die Entwicklung des LASK", blickt Oliver Glasner bereits Richtung 2018.
Zu viel Risiko vor der Pause
Der LASK-Trainer sah wie sein Gegenüber Goran Djuricin zwei unterschiedliche Hälften. In der einen regierte Rapid, in der anderen der LASK.
"Wenn wir in der ersten Hälfte nur 30 Prozent der Zweikämpfe gewinnen, dann weiß ich was los ist, nämlich Erstens, dass wir uns nicht durchsetzen können, und Zweitens nicht gegen Altach spielen, sondern gegen Rapid, das fünf Mal in Serie kein Gegentor bekam. Sie sind sehr stabil. Wir haben vor der Pause zu viel Risiko genommen, dadurch wurden wir zweimal ausgekontert. Da sieht man aber auch die Qualität von Rapid", erklärt Glasner.
Sein Stürmer Rene Gartler sagt, man habe die erste Hälfte nicht verschlafen, sondern "Rapid hat das nicht schlecht gemacht, wir sind nicht ins Pressing gekommen, haben aber vor allem zwei Konter kassiert und waren 0:2 zurück. Nach der Pause waren wir klar besser, aber nicht effektiv."
Der Ex-Rapidler scheiterte selbst mit einer dicken Chance an Rapid-Goalie Richard Strebinger. Glasner sieht die Leistungsschwankungen seines Teams nicht schlimm, macht diese an der fehlenden Bundesliga-Erfahrung fest.
"Bruno hat in Altach gegen den 17-jährigen Valentino Müller gespielt, da war er überragend. Heute ist ihm weniger gelungen, weil er auch gegen Stephan Auer gespielt hat, der schon mehrere Bundesliga-Saisonen gespielt hat."
Das Positive an der Niederlage
Thomas Murg spielte unter Glasner 2014/15 in Ried seine erste volle Bundesliga-Saison. "Mittlerweile spielt er seine vierte und er ist schon viel weiter. Wir geben unseren Spielern die nötige Zeit", betont Glasner, der die Niederlage gelassen hinnahm und eben nicht nur Negatives sieht.
"Positiv war unser Lerneffekt in der zweiten Hälfte mit einer besseren Absicherung. Da haben wir die Rapid-Konter im Keim erstickt, doch leider unsere Chancen nicht genützt. Schade, dass sich meine Spieler nicht belohnt haben. Wenn man die gesamten 90 Minuten sieht, wäre ein Unentschieden verdient gewesen. Meine Mannschaft resigniert nie und versucht alles, was im Tank ist, rauszuholen."
Das honorieren auch die Fans, die am "Verbannungsort" Pasching gemeinsam mit den Gäste-Anhängern für ein volles Stadion sorgten.
Abgesehen von einem Vorfall Stunden vor dem Spiel (Massenschlägerei) abseits des Stadions gab es laut Polizei und dem LASK keine Probleme rund um die Partie selbst, auf die sich die LASK-Fangemeinde schon wochenlang spürbar freute. Auch aufgrund der tradtionellen Rivalität beider Klubs.
"Das ist ein Top-Spiel"
So erlebte in diesem Jahr nach langjähriger Abwesenheit ein Schlager eine Renaissance. LASK-Rapid - diese Duelle tun auch dem Produkt Bundesliga gut, da sind sich die Trainer einig.
"Alleine von der Zuschauerkulisse her kann man das als Top-Spiel werten. Auch aufgrund der Tradition und der Stärke des LASK zählt es dazu", erklärt Rapid-Trainer Djuricin.
"Schon beim Cup-Spiel im Frühjahr habe ich erwähnt, wie stark der LASK ist. Man darf aber auch nicht vergessen, dass es der Aufsteiger ist und den Spielern noch die Bundesliga-Erfahrung fehlt."
Glasner hält zum Duell zwischen der Nummer 1 von Oberösterreich und der aktuellen von Wien fest: "Es ist eine Bereicherung für die Liga.“
Hexenkessel TGW-Arena
Ob die TGW-Arena eine solche ist, werden wohl einige Fans bezweifeln. Doch für den Moment hat sie für den LASK die richtige Größe und bietet sicher mehr Heimvorteil als die Gugl. Dort, wo die Laufbahn und die offene Seite keine echte Fußball-Atmosphäre aufkommen lassen.
Auch wenn der LASK die zweite Heimniederlage in dieser Saison kassierte, fühlt sich der LASK in der TGW-Arena hörbar wohl. "Es ist geil, die Fans sind hautnah dran, es ist ein echter Hexenkessel und es macht Spaß, hier zu spielen", hält Gartler diesbezüglich fest.
Glasner schätzt den sportlichen Output: "Die Gegner kommen mit viel Respekt in die TGW-Arena."
Und so wird auch Rapid in den nächsten Jahren wieder kommen - zu den nächsten Schlagerspielen.