Emotional, hitzig und torreich: Der LASK und der klare Tabellenführer Red Bull Salzburg haben den Zuschauern am Sonntag in Pasching zum Abschluss der 12. Runde der Bundesliga viel geboten. Spielbericht >>>
Das 3:3 war leistungsgerecht, beide Lager konnten damit gut leben. "Es war Werbung für den österreichischen Fußball", waren sich Salzburgs Trainer Marco Rose und LASK-Coach Oliver Glasner einig.
Obwohl die "Bullen" zum zweiten Mal in Folge nach dem 1:1 gegen Innsbruck nicht gewannen, wurde der Vorsprung von zehn Punkten in der Tabelle nicht kleiner.
Der LASK arbeitete sich auf Rang zwei, da St. Pölten beim WAC 0:1 verlor. "Es war wichtig, keine drei Punkte auf den LASK zu verlieren, dass der Vorsprung zumindest gleich bleibt", sagte Salzburgs Mittelfeldspieler Xaver Schlager. Das Sieg-Ziel blieb unerfüllt. "Ich weiß deshalb nicht ob wir zufrieden sein können. Nach dem Auf und Ab in dem Spiel können wir aber sicher gut damit leben", verlautete der ÖFB-Teamspieler.
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Auch im 21. Pflichtspiel der Saison blieb die Rose-Truppe unbesiegt, in der Liga stehen neben zehn Siegen die jüngsten Remis' zu Buche. Jenes am Sonntag kam aufgrund des Traumstarts der Salzburger in der TGW Arena überraschend zustande. Nach den Treffern von Munas Dabbur (12./Elfmeter) und Amadou Haidara (27.) hatten nicht mehr viele auf die Linzer gesetzt. "Im Fußball ist es relativ häufig so, dass Einzelaktionen ein Spiel wieder scharf machen können", analysierte Rose.
Das 1:2 (30.) resultierte aus einer Standardsituation, Gernot Trauner köpfelte nach einer Michorl-Ecke ein. "Da haben wir nicht gut verteidigt, das hat dem LASK Aufschwung gegeben", sagte Salzburgs Coach. Der Ausgleich noch vor dem Pausenpfiff durch Thomas Goiginger (45.) war verdient. Der 25-Jährige bezwang Cican Stankovic aus sehr spitzem Winkel mit einem wuchtigen Abschluss. Aus ähnlicher Distanz hatte er auch schon in der Europa-League-Qualifikation gegen Lilleström getroffen gehabt. "Ich probiere das oft, diesmal ist er ins Kreuzeck gegangen", jubelte der Offensivspieler, der mit dem Punkt leben konnte.
Nach Yusuf Otubanjos sehenswertem 3:2-Treffer (58.) lag das Ende von Salzburgs ungeschlagener Serie in der Luft. Es war der zweite Gegentreffer der Salzburger, der durch einen ruhenden Ball eingeleitet wurde. "Es ist so, dass Standards ein Dosenöffner sein können, deswegen sollten wir das Thema aufmerksam weiterverfolgen und angehen", verlautete Rose. Smail Prevljak (84.) bewahrte die Gäste aus leichter Abseitsposition vor einer Niederlage.
Im Duell zweier Pressing-Teams gab es also keinen Sieger. "Es war zu erwarten, dass es vor allen Dingen über Intensität geht, wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die Pressing-Fußball spielen", meinte Rose. Das war auch für sein Gegenüber, zugleich Ex-Salzburg-Co-Trainer, wenig überraschend. "Es war ein sehr intensives Spiel, du hast kaum zwei Ballkontakte schaffen können. Alles in allem war es top für österreichische Verhältnisse", resümierte Glasner.
Vor allem was Aggressivität, Laufbereitschaft, Einsatz und Wille betrifft, war es ein Leckerbissen. Spielerisch gibt es Luft nach oben. "Der LASK hat gut verteidigt, wir haben oft keine Mittel gehabt, um durchzukommen", wusste Stefan Lainer. Davon kann auch die Konkurrenz ein Lied singen, der LASK ist mit nur zehn Gegentoren gemeinsam mit St. Pölten die Nummer eins der Liga. "Sie haben nicht nur uns das Leben schwer gemacht und stehen zurecht am zweiten Platz", lobte Lainer den Gegner.
Zeit zum Durchschnaufen bleibt keine, bereits am Mittwoch sind die Linzer im Cup-Achtelfinale in Altach zu Gast. "Zu Hause haben wir Altach in der Liga mit einem Punkt beschenkt, dort wollen wir gewinnen", gab Glasner die Marschroute vor. Auch Salzburg muss ins "Ländle", tritt mit Austria Lustenau bei einem Zweitligisten an. "Es ist schon in Ordnung, dass es in dem Rhythmus so weitergeht, wir da nicht rauskommen", hält Andreas Ulmer die neuerliche "englische Woche" für gut. Rose warnte vor allem vor dem "sehr guten und treffsicheren" Ex-Austrianer Ronivaldo. Der Brasilianer hat bereits zehn Saisontore auf dem Konto.