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LASK-Sportchef: "Haben besseren Kader als letztes Jahr"

Radovan Vujanovic erklärt die Gründe, warum Keito Nakamura eventuell auch in der kommenden Saison in Linz kicken könnte und wie es um weitere Neuzugänge steht.

LASK-Sportchef: Foto: © GEPA

Der LASK steht vor einer spannenden Spielzeit 2023/24.

Als Dritter der Vorsaison haben die Stahlstädter zum einen ein Fixticket für die Rückkehr in den Europacup in der Tasche, zum anderen eine starke Saisonleistung zu bestätigen.

Gelingen soll das unter Thomas Sageder, der Dietmar Kühbauer an der Seitenlinie beerben wird, sowie mit einem Kader, dem wohl der ganz große Umbruch erspart bleibt.

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Mit Kapitän und ÖFB-Torhüter Alexander Schlager mussten die Athletiker zwar einen schmerzhaften Spielerverlust Richtung Salzburg hinnehmen, ansonsten blieb es auf der Abgangsseite bisher allerdings recht ruhig.

Dafür wurde mit Ivan Ljubic, Jörg Siebenhandl (beide Sturm Graz), Andres Andrade (Arminia Bielefeld) und Sanoussy Ba (RB Leipzig) Verstärkung für sowohl die Breite als auch die Tiefe des Kaders verpflichtet.

"Ich glaube, dass wir einen besseren Kader als letztes Jahr haben", findet deshalb Radovan Vujanovic, seines Zeichens Geschäftsführer Sport beim LASK, bei der Pressekonferenz zum Linzer Trainingsauftakt auf der Gugl.

Der 41-Jährige nennt als Gründe für dieses Empfinden, dass bisher so gut wie alle Leistungsträger gehalten werden konnten, die Mannschaft in dieser Form mittlerweile seit einem Jahr zusammenarbeitet und sich dementsprechend eingespielt hat sowie die Qualität der Neuzugänge.

"Werden Nakamura nicht verschenken"

Ob mit Ende des Transferfensters, welches - anders als in Österreich - in den europäischen Topligen überhaupt erst in einer Woche offiziell öffnet und erst mit Ende August schließt, noch immer alle Leistungsträger an Bord sein werden, ist momentan aber freilich offen.

Speziell um Keito Nakamura gab es in den vergangenen Wochen viele Gerüchte. Von Feyenoord Rotterdam über Borussia Dortmund bis sogar hin zum FC Liverpool wurden gleich mehrere Top-Vereine mit dem jungen Japaner in Verbindung gebracht.

Auch Angebote dürften für den Linksaußen schon eingetrudelt sein - allerdings noch keine, die den Vorstellungen Vujanovics entsprechen.

"Wir werden ihn nicht verschenken. Wenn das daherkommt, was wir für die richtige Summe halten, werden wir entgegenkommen, ansonsten werden wir ihn nicht verkaufen", spricht der Linzer Sportchef ein Machtwort in Sachen Nakamura.

Vujanovic hält fest: "Unter einer zweistelligen Millionensumme werden wir nicht sprechen." Dasselbe gilt übrigens auch für Marin Ljubicic.

Lawal bleibt trotz Siebenhandl-Verpflichtung Nummer eins

Anders als bei Nakamura waren Vujanovic und Co. bei Alexander Schlager die Hände gebunden. Der 27-Jährige konnte nicht von einer Vertragsverlängerung in Linz überzeugt werden und wechselt nun ablösefrei zum FC Red Bull Salzburg.

Lawal wird die künftige Nummer eins des LASK sein, Siebenhandl sein Ersatz
Foto: © GEPA

Schon im Herbst 2022 kündigte Vujanovic an, dass bei einem Abgang Schlagers Tobias Lawal seine Chance im Kasten der Athletiker bekommen wird. 

Der Serbe steht weiterhin zu seinem Wort: "Lawal wird unser Einser. Natürlich muss er sich beweisen, aber wir sind überzeugt von ihm."

Der 23-jährige Eigenbauspieler des LASK gilt als großes Torwartjuwel, bekam in der Endphase der Vorsaison bereits Spielpraxis und schaffte es dadurch sogar auf die Abrufliste von ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick.

Auch die ablösefreie Verpflichtung von Jörg Siebenhandl ändert nichts an der Rolle Lawals. "Mit Siebenhandl bekommen wir einen erfahrenen Torhüter dazu, der für die jungen Torhüter ein Mentor sein wird - aber nicht als Nummer eins", so Vujanovic zu dieser Personalie.

Andrade, Ljubic und Ba: Spannende Neuzugänge in Linz

Durchaus einen Anspruch auf einen Stammplatz wird indes Andres Andrade stellen. Der Mann aus Panama hat bereits während seiner ersten Ära beim LASK bewiesen, dass in ihm ein äußerst vielversprechender Verteidiger steckt.

2021 verließ der Linksfuß Österreich zunächst leihweise in Richtung Arminia Bielefeld, die damals noch in der deutschen Bundesliga spielte. 2022 griff eine Kaufpflicht, die Arminia überwies 1,25 Millionen Euro für Andrade nach Linz. Nun, nachdem die Bielefelder bis in die 3. Liga durchgereicht wurden, dürfte der LASK um einen Bruchteil dieser Summe zugeschlagen haben.

Vujanovic schwärmt über den Rückkehrer: "Zu Andrade muss ich nicht viel sagen. Er war hier Leistungsträger, ist dann nach Deutschland gewechselt. Wir sind froh, dass wir ihn bekommen konnten. Er hat nicht nur fußballerische Qualität, sondern weiß auch, um was es hier in Linz geht."

Ba, Siebenhandl und Ljubic - drei der bisherigen Linzer Neuzugänge
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Auch Ivan Ljubic dürfte wenig Anlaufzeit benötigen, wie nicht nur sein Treffer direkt im ersten Testspiel zeigt. Der 26-Jährige Mittelfeldallrounder "ist physisch sehr stark, kennt die Liga und kann auf ein paar Positionen spielen", so Vujanovic.

Noch eine Unbekannte ist hierzulande indes Sanoussy Ba. Der DFB-U19-Teamspieler gilt bei seinem Stammverein RB Leizpig als großes Außenverteidiger-Talent und soll auf Leihe beim LASK auf hohem europäischen Niveau den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen.

"Mit Ba haben wir einen sehr guten jungen Spieler von RB Leipzig bekommen, der im DFB-Pokal-Finale bereits im Kader stand. Er kann mehrere Positionen spielen, ein sehr spannender Spieler", äußert sich Vujanovic auch zum vierten Sommer-Neuzugang.

Kone und Pintor "sehr interessante Spieler"

Dass es bei nur vier Neuen im Linzer Kader bleibt, scheint unwahrscheinlich. Mit Moussa Kone (aktuell Olympique Nimes) und Lenny Pintor (aktuell AS Saint-Etienne) wird der LASK momentan mit zwei Offensivneuzugängen aus Frankreich in Verbindung gebracht.

Ersterer ist ein 26-jähriger senegalesischer Stürmer mit hoher Grundgeschwindigkeit, Letzterer ein 22-jähriger Linksaußen, für den Olympique Lyon einst fünf Millionen Euro auf den Tisch legte und der bis zur U20 französischer U-Nationalteamspieler war, ehe ihn eine Kreuzbandverletzung ausbremste. Beide Spieler verbindet, dass sie in jungem Alter als große Talente galten, ihre Karriere zuletzt aber nicht nach Wunsch verlief.

Die Gerüchte um Kone und Pintor will Vujanovic zwar nicht kommentieren, er lässt aber durchblicken, dass eine Vollzugsmeldung bei beiden nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen dürfte: "Das sind zwei interessante Spieler, aber sie haben noch nicht unterschrieben."

"Heißes Interesse" an Weiterverpflichtung von Taloverov

Interesse besteht auch an einer Weiterverpflichtung von Maksym Taloverov. Der Defensivallrounder war im Frühjahr von Slavia Prag ausgeliehen und half immer dort aus, wo es gerade brannte.

Momentan nimmt der 22-jährige Ukrainer mit sechs Punkten aus zwei Spielen und noch keinem Gegentor äußerst erfolgreich an der U21-EM in Rumänien und Georgien teil.

An Taloverov bestehe laut Vujanovic "heißes Interesse, aber es muss alles passen". Der baumlange Abwehrspieler möchte zwar gerne in Linz bleiben, allerdings konnte man sich noch nicht mit seinem Klub Slavia Prag einigen. Eine weitere Leihe ist für die Tschechen kein Thema, der LASK müsste laut Vujanovic eine Ablösesumme für Taloverov hinblättern.

Grundsätzlich ist der Serbe mit dem aktuellen LASK-Kader zufrieden, aber "wir haben natürlich Ideen". "Wir" inkludiert in diesem Fall auch Neo-Coach Thomas Sageder, der für den pressingorientierten Fußball, den er künftig wieder spielen lassen will, natürlich auch die passenden Spielertypen benötigt.

Die Suche nach den "sehr ausformulierten Spielerprofilen"

Wir werden keinen Innenverteidiger, der 1,30 Meter groß ist, oder einen Flügelspieler mit 25 km/h Spitzengeschwindigkeit verpflichten. Es gibt sehr ausformulierte Positionsprofile, nach denen wir suchen.

Thomas Sageder

"Es gibt Positionen, auf denen gewisse Eigenschaften gut sind. Als plakatives Beispiel werden wir keinen Innenverteidiger, der 1,30 Meter groß ist, oder einen Flügelspieler mit 25 km/h Spitzengeschwindigkeit verpflichten. Es gibt sehr ausformulierte Positionsprofile, nach denen wir suchen", verrät Sageder.

Allzu groß wird die sommerliche Shoppingtour im schwarz-weißen Linz aber wohl nicht mehr ausfallen. Momentan ist beim LASK jede Position doppelt bis dreifach besetzt - die rekonvaleszenten Tobias Anselm, Yannis Letard und Philipp Wiesinger, die am Freitag anders als die (U-)Nationalspieler Marin Ljubicic, Andres Andrade und Keito Nakamura bereits mit der Mannschaft mittrainierten, noch nicht einberechnet.

Sageder kann neben den Neuzugängen mit Husein Balic (SCR Altach), Filip Twardzik (Spartak Trnava) und Efthymios Koulouris (Alanyaspor) nämlich auch auf drei Leihrückkehrer zurückgreifen. Während Balic laut "Oberösterreichischen Nachrichten" wohl keine Zukunft in Linz haben wird, sollen Twardzik und Koulouris laut Vujanovic eine neue Chance in schwarz-weiß bekommen.

Vujanovic: "Wollen Linz und Österreich europäisch gut repräsentieren"

Einen großen Kader benötigt der LASK ob der anstehenden Aufgaben auch. Durch die bereits fixierte Teilnahme am Playoff zur Europa League warten auf die Athletiker neben Bundesliga und ÖFB-Cup im kommenden Herbst acht internationale Spiele. Sowohl national als auch international sind die Ziele klar definiert:

"Ich habe erwähnt, dass wir einen besseren Kader als letzte Saison haben, deswegen werden alle lachen, wenn ich oberes Playoff sage, aber das ist unser Ziel. Wir wollen einen Europacupplatz erreichen, im Cup überwintern und den LASK für Linz und Österreich europäisch gut repräsentieren", legt Vujanovic den Fahrplan für die kommenden sechs Monate dar.

Mit der aktuell tatsächlich sehr hohen Athletiker Kaderqualität dürfte dieses Vorhaben unter einem guten Stern stehen.


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