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Schopp: "Um den LASK muss man sich keine Sorgen machen"

Neo-Cheftrainer Markus Schopp blickt seiner Zeit beim LASK positiv entgegen - zunächst hat er jedoch eine "total unzufriedene Mannschaft" vorgefunden.

Schopp: Foto: © GEPA

Mit der offiziellen Präsentation am Dienstag wurde beim LASK die Ära Markus Schopp eingeläutet.

Der 50-jährige Grazer hat den TSV Hartberg zuletzt in die Meistergruppe geführt, beim LASK soll er nach dem missglückten Saisonstart für eine Trendwende sorgen.

Nicht wenige waren überrascht, dass Schopp Hartberg während der Saison in Richtung Linz verlässt. Im Zuge einer Pressekonferenz teilt der 50-Jährige seine Beweggründe mit:

"Der LASK ist für mich eine unglaublich spannende Herausforderung. Der Verein hat riesengroße Ambitionen und das ist etwas, das sich mit meinen Vorstellungen gedeckt hat. Deswegen freut es mich, dass ich da sein und mit den Jungs arbeiten darf."

Der LASK als "richtig interessante Möglichkeit"

Bereits mehrmals schwirrte der Name Schopp über Linz, einen Austausch soll es jedoch in der Vergangenheit nicht gegeben haben. "Ich kann sagen, dass ich mit dem LASK bis dato noch nie Kontakt hatte. Es hat weder im Sommer, noch in einer anderen Transferperiode einen Kontakt zum LASK gegeben", weist Schopp die Gerüchte, wonach er den Athletikern schon mehrmals abgesagt habe, zurück.

Die Möglichkeit, beim LASK als Trainer und Sportdirektor zu übernehmen, hat sich spontan ergeben. "Was jetzt passiert ist, war unglaublich kurzfristig und war so bestimmt auch nicht geplant. Es war eine Situation, die sich aufseiten des LASK ergeben hat, und dann so mit meiner Situation zusammengeprallt ist, dass ich gesagt habe, das ist eine richtig interessante Möglichkeit, die sich da auftut. Deshalb habe ich dann auch die Möglichkeit ergriffen, zum LASK zu gehen."

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Seit dem Abgang von Oliver Glasner im Sommer 2019 durften sich gleich sechs Trainer beim LASK versuchen, länger als 14 Monate war jedoch keiner im Amt.

Schopp führt das auf die gestiegene Erwartungshaltung zurück: "Beim LASK ist über die letzten Jahre vieles entstanden. Bei einem Traditionsklub mit dieser Infrastruktur steigt natürlich die Erwartungshaltung. Das ist etwas, mit dem man arbeiten muss."

Schopp fand eine "total unzufriedene Mannschaft" vor

Auch mit dem vorhandenen Spielermaterial muss Schopp arbeiten, deshalb war es für ihn wichtig, sich in den ersten Tagen "ein Bild von der Mannschaft zu machen". Der 50-Jährige ist davon überzeugt, dass im Kader mehr steckt, als bislang abgerufen werden konnte:

"Es ist eine total unzufriedene Mannschaft, die mit der Entwicklung nicht zufrieden war, wie die Spiele gelaufen sind. Der Anspruch jedes Einzelnen ist, besser zu spielen, bessere Resultate zu haben und bessere Leistungen zu zeigen. Das spürt man natürlich."

An der Kaderqualität mangelt es seiner Meinung nach nicht. "Ich habe zu Beginn der Saison schon gesagt, dass der LASK aufgrund der Entwicklung und der Transfers ein ganz klares Statement setzt. Die Mannschaft will ganz oben andocken. Jetzt gilt es, alle Spieler fit zu bekommen. Wenn alle fit sind, ist das eine sehr interessante Mannschaft und dazu kommen, ein paar Junge, die interessante Anlagen haben und Druck erzeugen können", so Schopp im Gespräch mit LAOLA1.

Für den neuen Übungsleiter ist nun entscheidend herauszufinden, wer bereit ist "die Schritte mitzugehen", um wieder erfolgreich zu sein.

Schopp: "Mein Ziel muss es sein, die Mannschaft in die gefährliche Zone zu bringen"

Beim LASK möchte Schopp "noch viel mehr bewegen" als er in Hartberg bewegt hat. Auf die konkrete Spielweise angesprochen, meint der Neo-Cheftrainer: "Klar ist, dass jede Mannschaft so viele Tormöglichkeiten wie möglich herausarbeiten will. Das hat der LASK in den letzten Wochen nicht geschafft. Mein Ziel muss es sein, die Mannschaft in die gefährliche Zone zu bringen und dort für Abschlüsse zu sorgen. Ob das mit Ballbesitz oder langen Bällen passiert, darüber lässt sich streiten. Fakt ist: Die Mannschaft muss einen Weg finden, in die letzte Zone zu kommen."

Nach drei Punkten aus den ersten fünf Bundesliga-Spielen ist punkten angesagt, um den erneuten Sprung in die Meistergruppe zu schaffen. "Es sind schon noch sehr viele Runden zu spielen, aber wir haben schon einiges in den Wind gesetzt. Das bedeutet, dass wir uns klar sein müssen, dass wir uns auf der einen Seite entwickeln wollen, aber auf der anderen Seite müssen wir punkten, punkten, punkten. Das ist gegen keine Mannschaft einfach. Wir müssen ganz klar auftreten, unser Gesicht schärfen, wie wir auftreten wollen, sowohl offensiv als auch defensiv. Wenn uns das gelingt, dann weiß ich auch, dass die Qualität dieser Mannschaft absolut spürbar wird", so die Einschätzung des Neo-Cheftrainers. 

Der LASK ist am Samstag im Linzer Derby bei Stadtrivale Blau-Weiß Linz (ab 19:30 Uhr im LIVE-Ticker >>>) gefordert. Dort wird sich zeigen, ob die Linzer Schwarz-Weißen ihr Gesicht in der Länderspielpause schärfen konnten.


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