Für die Wiener Austria steht zwischen den sportlichen Highlights gegen Red Bull Salzburg (3:3) und dem Derby am Sonntag gegen Rapid ein noch wichtigerer Termin an.
Am Donnerstag gibt die Fußball-Bundesliga die Lizenz-Entscheidungen in erster Instanz für die Saison 2023/24 bekannt. Nachdem die finanziell angeschlagene Austria 2021 und 2022 die Spielgenehmigung erst im zweiten Anlauf erhalten hat, hofft man in Favoriten, dass man diesmal die Hausaufgaben erledigt hat.
Die Austria schleppt Verbindlichkeiten in Höhe von 64,4 Millionen Euro mit und musste dem Senat 5 (Lizenzausschuss) daher einen von einem Wirtschaftsprüfer beglaubigten Halbjahresabschluss sowie eine positive Fortbestandsprognose vorlegen.
Nachdem eine Austria-Investorengruppe zu Jahresbeginn laut Medienberichten ein finanzielles Loch von bis zu fünf Millionen Euro gestopft haben soll, gibt man sich bei den Violetten vorsichtig optimistisch.
Spielerverträge nach wie vor in der Schwebe
"Wir hoffen natürlich alle, dass uns das schon im ersten Wurf gelingen wird. Das ist auch das große Ziel gewesen", sagte Sportdirektor Manuel Ortlechner am Sonntag gegenüber "Sky".
"Aufgrund der Historie der letzten zehn Jahre traue ich mich fast behaupten, dass wir der Verein sind, der mit Abstand am meisten beäugt wird. Da ist nicht nur eines, sondern zwei, drei, vier Augen auf den Verein gerichtet. Das ist auch in Ordnung so, dass nehmen wir auch so hin. Wir müssen auch mehr abliefern", umriss Ortlechner die Lage.
Sportlich wie strukturell verharrt die Austria ob des schwebenden Lizenzverfahrens seit Wochen im Ausharr-Modus. Vertragsverlängerungen von wichtigen Akteuren wie den Kapitänen Lukas Mühl und Manfred Fischer hängen mit dem Okay vonseiten des Senat 5 zusammen.
Man sei in Gesprächen, hielt Ortlechner jüngst fest. "Aber da schwingt auch die Entscheidung mit der Lizenz mit."
Krisch-Abschied an Lizenz geknüpft?
Unruhe kam im März auch auf, als von einer vorzeitigen Ablöse von Vorstand Gerhard Krisch berichtet wurde. Der Aufsichtsrat dementierte eine bereits fixierte Entscheidung. Mit Erlangen der Lizenz könnte das Thema wieder hochkochen.
Im Fall einer Verweigerung droht jedenfalls erneut ein Bangen. Innerhalb von acht Tagen können die betroffenen Klubs dann neue Dokumente vorlegen und Einspruch beim Protestkomitee einlegen. Das Gremium fällt dann bis Ende April ein Urteil in zweiter Instanz.
Insgesamt 33 Mannschaften haben die Spielberechtigung für die Bundesliga oder die 2. Liga beantragt. Aus der 2. Liga aufsteigen wollen Tabellenführer SKN St. Pölten (45 Punkte), der im Vorjahr ebenfalls erst in zweiter Instanz erfolgreich war, und die Verfolger Blau Weiß Linz (44) und GAK (43). Auch die bereits abgeschlagenen Klubs FAC (28) und die Admira (26) haben Anträge für die oberste Liga eingereicht.