Etwas mehr als ein Jahr lang - in der Zeit von Juni 2006 bis Juni 2007 - war DFB-Legende Lothar Matthäus Co-Trainer von Red Bull Salzburg.
In der neuesten Ausgabe des "Bild"-Podcasts "Phrasenmäher" rechnet der 58-Jährige nun gewissermaßen mit den Verantwortlichen beim österreichischen Serienmeister ab. Besonders kritisiert Matthäus dabei die Vorgangsweise im Hinblick auf die Vermarktung.
So soll der deutsche Rekordnationalspieler 2006 sogar bereits als Cheftrainer festgestanden sein, letztendlich wurde jedoch Trainer-Legende Giovanni Trapattoni als Coach verpflichtet.
Auf die eingespielte Frage von Bayern-Coach Niko Kovac, weshalb Matthäus Kovac damals als Cheftrainer von Salzburg im Trainingslager der kroatischen Nationalmannschaft besucht habe, später jedoch Giovanni Trapattoni Kovac' neuer Coach wurde, antwortet Matthäus: "Lieber Niko, ganz einfache Antwort: 'Bei Salzburg ist ja nicht das Ergebnis das Wichtigste, sondern das Ergebnis, das die Dose erzielt, nämlich die Red-Bull-Dose."
Trapattoni soll laut Matthäus damals zu Marketing-Zwecken verpflichtet worden sein: "Und da in Italien der Markt sehr schlecht gelaufen ist für Red Bull, musste man dort natürlich eine neue Marketingstrategie fahren. Und da Trapattoni als Trainer frei war, hat man ihn zu Red Bull Salzburg geholt, um die Dose in Italien wieder auf Vordermann zu bringen, die Verkaufszahlen zu verbessern."
Als weiteres Beispiel nennt Matthäus auch den japanischen Ex-Innenverteidiger Tsuneyasu Miyamoto, der geholt wurde, obwohl die Salzburger auf dieser Position bereits überbesetzt waren: "Miyamoto war der Rudi Völler des japanischen Fußballs und da ist die Dose auch nicht so gelaufen. Miyamoto sollte die Japaner auf die Dose aufmerksam machen, es war eine Marketing-Geschichte", erklärt der Fußball-Experte weiters.