Am dritten Spieltag der Admiral Bundesliga trennen sich der Wolfsberger AC und SC Austria Lustenau mit einem 1:1-Unentschieden (Spielbericht >>>).
Am Ende dürfen sich die Kärntner über den Punkt freuen. Der WAC dominierte die erste Hälfte zwar klar, ließ die vielen Chancen jedoch ungenutzt.
So schlugen die Vorarlberger zu Beginn der zweiten Hälfte zu, Namory Cisse besorgte das 1:0. 20 Minuten vor dem Ende hätten die Lustenauer sogar auf 2:0 erhöhen können. Anthony Schmid scheiterte vom Punkt aus jedoch an WAC-Tormann Hendrik Bonmann.
In der Nachspielzeit glichen die Lavanttaler wiederum per Elfmeter aus. Der eingewechselte Bernhard Zimmermann verwandelte und sicherte den Wolfsbergern damit einen Punkt. Mit dem Unentschieden zeigte sich die Rapid-Leihgabe am "Sky"-Mikrofon aber nicht ganz zufrieden.
"Gibt normalerweise keine Zweifel, wer die Partie gewinnt"
"Wenn man sich die erste Hälfte mit den Chancen anschaut, gibt es normalerweise keine Zweifel, wer die Partie gewinnt. Dass uns das dann so aus den Händen geht, ist unglaublich." Am Ende durfte sich der WAC bei Zimmermann bedanken, der in der fünften Minute der Nachspielzeit Verantwortung übernahm und den Elfmeter zum 1:1 verwandelte.
Dabei saß der 21-Jährige zunächst noch auf der Bank und kam nach rund einer Stunde ins Spiel. Das war angesichts des intensiven Spiels am Mittwoch gegen Austria Klagenfurt so geplant. Demnach will er nicht lange darüber nachdenken, ob er eine der zahlreichen Chancen in den ersten 45 Minuten genutzt hätte.
"Egal wer da vorne spielt, die Tore musst du einfach machen. Ich weiß nicht, ob ich sie gemacht hätte, das ist jetzt auch wurscht. Im Endeffekt muss man froh sein, dass wir noch einen Punkt mitgenommen haben, wenn das Spiel so entgleist. Das darf uns nicht mehr passieren."
"Mehr enttäuscht als glücklich über den Punkt"
WAC-Cheftrainer Manfred Schmid fehlen nach dem Spiel gar "einfach die Worte". "Es war ein unglaubliches Spiel. Wir haben ein Top-Spiel abgeliefert in der ersten Hälfte. Du musst zur Pause eigentlich führen. Am Ende müssen wir glücklich sein mit dem Punkt, obwohl wir die klar bessere Mannschaft waren."
Die Hoffnung auf den Ausgleich habe der 52-Jährige allerdings nie verloren. "Wir hatten Chancen im Minutentakt, ich habe immer daran geglaubt, dass das passieren könnte."
Wolfsberg-Offensivspieler Florian Rieder kann dem Spiel auch Positives abgewinnen. "Wenn wir so weiterspielen wie in der ersten Halbzeit, werden wir eine richtig geile Saison haben. Da bin ich fest davon überzeugt. Wir haben eine unglaubliche Qualität und ich glaube, das hat man in der ersten Halbzeit gesehen."
Grund zur Freude für Cisse
Seine Qualität unter Beweis stellen konnte auch Neuzugang Namory Cisse. Was dem 20-Jährigen bei seinem Premierentreffer in der heimischen Bundesliga durch den Kopf ging? "Sehr viele Emotionen, weil es mein Startelf-Debüt war. Es hat sehr sehr lange gebraucht, bis ich in der Bundesliga spiele, weswegen ich sehr dankbar für den Treffer bin."
In der ersten Hälfte waren die Vorarlberger allerdings klar unterlegen. Das sprach Kapitän Matthias Maak am "Sky"-Mikrofon deutlich an.
"Die erste Halbzeit, das müssen wir uns eingestehen, war viel zu wenig – eigentlich gar nichts. Da müssen wir froh sein, dass wir mit 0:0 in die Pause gehen. Dann haben wir einen Lucky Punch kurz nach der Halbzeit, wo wir das 1:0 machen und kämpfen das eigentlich super über die Zeit. Durch den Elfmeter dann das 1:1 zu bekommen, ist bitter, aber irgendwo verdient."
Mader mit Kader-Qualität nicht zufrieden
Noch schärfere Worte fand Coach Markus Mader, der den WAC über die gesamte Spielzeit als klar bessere Mannschaft sah.
"Wir waren nur am Reagieren und sind nur dem Ball nachgelaufen. Wir mussten extrem leiden beim Verteidigen, weil wir uns überhaupt nichts zugetraut, ohne Selbstvertrauen gespielt haben. Derjenige, der den Ball geführt hat, war der ärmste Spieler am Platz, weil er nicht wusste, was er damit machen soll. Das war so enttäuschend, ich bin bedient."
Besonders bitter war einerseits der verschossene Elfmeter, andererseits der verursachte Strafstoß in der Nachspielzeit. "Das machen andere Mannschaften besser. Die sind einfach abgebrühter, cleverer. Wir schaffen das momentan nicht."
Gleichzeitig ließ Mader anklingen, dass er sich noch die eine oder andere Verstärkung wünscht. "Ich stelle mich immer vor die Spieler, auch heute wieder. Sie haben alles probiert und gekämpft, aber irgendwann muss ich sagen, dass heute vielleicht die individuelle Qualität im Kader nicht passt. Ich möchte hoffen, dass bald Qualität dazukommt, sonst wird das ein schweres Jahr."
Nur gut, dass Sportkoordinator Alexander Schneider vor dem Auswärtsspiel ankündigte, dass noch "zwei, drei Spieler kommen" sollen.