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"Es ist an der Zeit, wieder zu spielen!"

Neben Stefan Maierhofer fordern auch Vereins-Bosse und Trainer baldigen Neustart:

Foto: © GEPA

Große Einigkeit herrschte am Montagabend bei der ServusTV Show „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ über einen möglichen Neustart der österreichischen Bundesliga.

„Lasst’s uns bitte diesen Spielplan absolvieren“, appelliert beispielsweise WSG-Tirol-Stürmer Stefan Maierhofer an die österreichische Regierung, das von der Liga vorgeschlagene Konzept doch noch durchzuwinken.

„Ich bin bereit, die Saison wieder aufnehmen zu können. Als Spieler und Sportler willst du einfach ein Ziel verfolgen. Es ist an der Zeit, wieder zu spielen. Der vorgeschlagene Plan ist hervorragend.“

Die Bundesliga legte in der vergangenen Woche dem Gesundheitsministerium seine Pläne zum Neustart der vorerst pausierenden Bundesliga-Saison vor.

Dies scheiterte allerdings an der Frage, was passiert, wenn ein Spieler positiv auf das Coronavirus getestet wird.

"Situation ist sehr prekär"

Das Gesundheitsministerium forderte eine 14-tägige Quarantäne für alle "Kontaktpersonen", also die gesamte eigene Mannschaft, aber auch des gegnerischen Teams bei positiven Tests rund um Spiele.

Tritt der Fall ein, stünde die Liga vor einer möglichen weiteren Unterbrechung oder auch dem endgültigen Abbruch der Saison - mitsamt den erheblichen Mehrkosten, die durch Coronatests und Spiele ohne Publikum entstehen.

„Die Situation ist sehr prekär“, befindet Austria-Geschäftsführer Markus Kraetschmer. „Wir haben in den letzten Wochen ein tolles Konzept entwickelt und hatten dann am Donnerstag eine große Enttäuschung, weil zunächst ein positives Signal von Kogler ausgesendet wurde und dann der Keulenschlag mit der 14-tägigen Quarantäne kam. So können wir unmöglich einen Wettbewerb planen.“

Salzburgs Reiter an Kraetschmers Seite

Unterstützung erhält der Wiener dabei von Salzburg-Geschäftsführer Stephan Reiter: „Die Quarantäne-Regelung macht einen planbaren Spielbeginn unmöglich. Gestern hat Herr Anschober wieder eine offene Tür angekündigt.“

„Am Mittwoch haben wir unsere Bundesliga-Konferenz und ich hoffe, dass wir bis dahin wieder das eine oder andere Signal bekommen, wie wir weitermachen können. Wir müssen am Freitag schließlich auch eine Lizenzierung für die neue Saison abgeben“, fordert Reiter eine rasche Entscheidung seitens der Politik.

Kraetschmer: „Klarheit, Planbarkeit und Perspektive – darum geht es! Wir haben intensiv daran gearbeitet, um unsere Liquidität erhalten zu können. Aber derzeit können wir nicht einmal für die nächste Saison den Fans eine Saisonkarte anbieten, weil wir nicht wissen, was passiert, wenn wir in der 2. Runde einen Corona-Fall haben. Im schlimmsten Fall bricht unser ganzes System zusammen. Wir brauchen eine funktionierende Meisterschaft.“

Herzog und Struber ebenfalls für baldigen Neustart

Israel-Teamchef Andreas Herzog würde sich ebenfalls einen baldigen Wiederbeginn wünschen: “Es ist derzeit nun mal eine Ausnahme-Situation. Am Anfang war ich auch der Meinung, dass Geisterspiele nichts können, nach den letzten Wochen lechze ich aber jetzt danach. Ich hoffe, dass wir ähnlich wie in Deutschland beginnen und bald wieder Fußball bei uns sehen können.“

Auch Herzog kann der Forderung des Gesundheitsministers nichts abgewinnen: „Den vorgeschlagenen Fall kann man vergessen. Im österreichischen Fußball ist es ja auch insofern einfacher, weil keine großen Reisen notwendig sind.“

Der derzeit in Österreich weilende Barnsley-Coach Gerhard Struber sieht ebenfalls keinen Grund, die heimischen Fußball-Fans noch länger warten zu lassen: „Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen wieder einen Weg finden werden, den Betrieb wieder aufnehmen zu können. In England ist es noch schlimm, aber in Österreich sind die Zahlen stark gesunken. Mittlerweile würde ich mir wünschen, dass der nächste Step gemacht wird, um die gesamte Fußball-Branche wieder in Betrieb zu nehmen. Da braucht’s schlaue Ideen und mutige Entscheidungen.“

Maierhofer legt auch Wert darauf, dass es beim von der Liga vorgeschlagenen Konzept auch keine großen gesundheitlichen Risiken gibt: „Die Sicherheit steht natürlich über allem. Das ausgearbeitete Konzept ist aber wirklich perfekt“, so der WSG-Tirol-Stürmer, der darauf verweist, dass sich dies trotz der Geisterspiel-Kritik auch viele österreichischen Fans wünschen würden. „Ich werde auch in Österreich auf den Straßen immer wieder darauf angesprochen, dass wir bald wieder Fußball spielen sollen.“

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