Die Gewinner der abgelaufenen Saison beim FK Austria Wien kann man an einer Hand abzählen. Manprit Sarkaria zählt definitiv dazu.
Dem 23-Jährigen ist im Laufe der vergangenen Spielzeit der Durchbruch gelungen, bei den Young Violets in der HPYBET 2. Liga in die Saison gestartet, war der Wiener ab November nicht mehr aus der Startelf der Profis wegzudenken, genoss das volle Vertrauen des nunmehrigen Ex-Trainers Christian Ilzer.
Die Austria hat rechtzeitig reagiert, die Option auf eine Vertragsverlängerung bis Sommer 2021 gezogen. Nichtsdestoweniger ist die Zukunft des Offensivspielers offen – wollen die finanziell schwer angeschlagenen Veilchen Geld mit Sarkaria verdienen, könnte dieser Transfersommer mehr oder weniger ihre letzte Chance sein. Laut "transfermarkt.at" hat sich der Marktwert Sarkarias im Laufe der Saison von 350.000 Euro auf 950.000 Euro fast verdreifacht.
Von den Spielern am linken Flügel ist Sarkaria Bundesliga-weit in Sachen "Erfolgreiche Offensivaktionen", "Torvorlagen" und "Torschüsse" pro 90 Minuten jeweils hinter Salzburgs Dominik Szoboszlai auf Rang zwei zu finden.
Verlängern oder ins Ausland?
„Er ist ein dynamischer Spieler mit Stärken im Eins-gegen-Eins – solche Spielertypen sind aktuell gefragt. Es gibt Vereine aus praktisch allen Ligen, die sich mit ihm beschäftigen – darunter sind auch Klubs aus der deutschen Bundesliga“, verrät sein Berater Reza Mostafaie.
Allerdings ist auch eine Vertragsverlängerung in Wien-Favoriten gut möglich. Sein Manager versichert: „Die Austria ist unser erster Ansprechpartner, wir stehen in ständigem Austausch. Mani fühlt sich bei der Austria sehr wohl. Er kommt aus einer bodenständigen Familie, wir wollen nichts überstürzen. Seine sportliche Entwicklung ist wichtig, nicht das Geld.“
"Es gab eine Anfrage vom indischen Verband, aber das ist kein Thema. Sein Ziel ist es, für das ÖFB-Team aufzulaufen."
Im Winter gab es eine Anfrage aus der englischen Championship, auch Klubs aus der Major League Soccer haben schon angeklopft. Doch Sarkaria will nicht in die USA, eine größere Liga in Europa ist das Ziel.
Es wird spannend
Während der Corona-Pause hat sich der FSV Mainz 05 intensiv mit dem Youngster beschäftigt, auch Sassuolo-Scouts saßen schon auf der Tribüne, um den Offensivspieler genauer unter die Lupe zu nehmen. Zudem soll es Anfragen aus Spanien und der Schweiz geben, auch ein österreichischer Top-Klub hat sich mit ihm beschäftigt.
Gut möglich, dass sich die Austria in ein paar Wochen mit Angeboten konfrontiert sieht. Mostafaie, der den Kicker seit drei Jahren berät, meint: „Die nächsten zwei Monate werden sehr spannend, die Transferzeit in Europa startet erst Ende August so richtig.“
Eine sehr konkrete Anfrage hat Sarkaria, Sohn indischer Eltern, übrigens bereits abgelehnt, wie sein Manager verrät: „Es gab eine Anfrage vom indischen Verband, aber das ist kein Thema. Sein Ziel ist es, für das ÖFB-Team aufzulaufen.“
Vier Tore und vier Assists hat der Wiener in der Saison 2019/20 in 25 Pflichtspielen für den FAK verbucht. In der kommenden Saison soll es noch besser werden. "Er hat extremes Potential, ist bei weitem noch nicht am Limit. Er hat noch viel Luft nach oben", denkt Mostafaie und weist darauf hin, dass sein Schützling erst im Alter von 17 Jahren vom SC Großfeld zu den Veilchen gewechselt ist, also nur eine ganz kurze Akademie-Ausbildung hinter sich hat.
Inzwischen befindet sich Sarkaria auf der sportlichen Überholspur. Wohin ihn diese führt, steht in den Sternen.