Austria Lustenau darf jubeln! Die Vorarlberger feiern in der 23. Runde der Admiral Bundesliga mit einem knappen 1:0-Auswärtserfolg den perfekten Einstand in die Qualifikationsgruppe (Spielbericht >>>).
Worauf Lustenau-Coach Markus Mader heute besonders stolz sei? "Auf den Auftritt der Jungs, wie wir heute agiert haben und wie wir versucht haben, vor allem in der ersten Halbzeit, Fußball zu spielen." In der zweiten Hälfte habe man dann alles Mögliche versucht, um kein Gegentor zu bekommen. "Das hat die Truppe super gemacht", sagte er bei "Sky".
In gewisser Weise wurde das Glück auch erzwungen. Hartberg kam kurz nach der Pause zu guten Ausgleichschancen. "Ich habe schon oft gehört, dass man im Abstiegs-Play-off viele dreckige Siege landen und das Glück erzwingen muss. Das hat die Mannschaft zu hundert Prozent umgesetzt."
VAR abermals Gesprächsthema
Vor allem in der 48. Spielminute war das Glück aufseiten der Gäste. Providence wurde im Strafraum zu Fall gebracht. Wie die Wiederholung zeigte, hätte es einen Elfmeter geben müssen. Der VAR schaltete sich allerdings nicht ein. "Für mich ist es ein Elfmeter, sie müssten die Szene überprüfen. Ich weiß nicht, warum sie das nicht getan haben", sagte Providence nach dem Spiel.
"Es gibt ja einen VAR, der genau für solche Situationen da ist. Wenn er sich nicht einmal einschaltet, dann gibt es mir zu denken. Ich bin keiner, der das als Ausrede hernehmen möchte, aber wenn man sich da nicht einschaltet, dann sollte man die ganze Sache mit dem VAR vielleicht wirklich überdenken", hat auch Hartberg-Trainer Markus Schopp wenig Verständnis für die Entscheidung.
"Jetzt, nachdem ich die Szene gesehen habe, war es ein Foul", gibt auch Lustenaus Mader zu.
Seit vielen Monaten Feuer am Dach
Die Heimniederlage ist allerdings nicht nur ein Produkt des nicht gegebenen Elfmeters. Die Steirer ließen im zweiten Spielabschnitt auch die Chancenverwertung vermissen, wie "Sky"-Experte Walter Kogler herausstreichte.
"Ich habe es ein bisschen anders gesehen. Lustenau hat es in der zweiten Halbzeit, auch dem Resultat bedingt, sehr diszipliniert gestaltet. Wir waren schon in der ersten Halbzeit sehr bemüht und bis zum Tor die bessere Mannschaft", hielt Schopp fest. "Es waren Chancen da, aber wenn du gegen so eine kompakte, defensiv gut organisierte Mannschaft spielst, muss einfach einer drinnen sein. Das war heute nicht der Fall."
Ob nun schon Feuer am Dach sei? "Feuer am Dach ist seit vielen, vielen Monaten. Wir wissen, wie die Situation ist", fand Schopp klare Worte. "Eines muss uns nachdenklich stimmen: Dieses permanente, Woche für Woche wiederholende Chancen kreieren, aber keine Tore machen. Auf der anderen Seite wenig zuzulassen, aber es ist dann trotzdem eine Niederlage."
Matchwinner Grujcic
Ein anderes Stimmungsbild herrscht selbstredend bei den Vorarlbergern. Darijo Grujcic konnte sich mit einem direkt verwandelten Freistoß zum Matchwinner krönen.
Wie sich das erste Bundesligator anfühle? "Es fühlt sich überragend an. Jeder Spieler, der in der Bundesliga spielt – besonders, wenn es das erste Jahr ist –, freut sich über den ersten Treffer", zeigte sich Grujcic nach dem Spiel glücklich.
Hätte Hartberg die Chance direkt nach der Halbzeit genutzt, wäre es wahrscheinlich eine "Zitterpartie" geworden. Nun gehe man aber mit einem "unbeschreiblichen" Gefühl ins Derby gegen Altach.
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