Martin Pucher, ehemaliger Chef der pleitegegangenen Mattersburger Commerzialbank und Ex-Boss des Fußball-Clubs SV Mattersburg, soll entgegen eigener Behauptungen bei Wetten auf Fußballspiele Millionen verspielt haben.
Das berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" unter Berufung auf Ermittlungsakten. Demnach soll Pucher zwischen 1994 und 2014 einen Betrag von 1,8 bis 2,7 Millionen Euro verzockt haben.
Pucher hatte Medienberichten zufolge bei Einvernahmen angegeben, alleine vor 1999 rund 60 Millionen Schilling und insgesamt rund sieben Millionen Euro im "Toto" gewonnen zu haben.
3.000 Quicktipps auf einzelne Spiele?
In einem im November von der "Soko Commerz" des Bundeskriminalamts übermittelten Zwischenbericht an die fallführende Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) heißt es, dass "vielmehr Hinweise festgestellt wurden, dass Pucher durch die Lotto-Toto-Spiele hohe Verluste erlitten hat, wodurch eine mögliche Mittelverwendung aus veruntreuten Vermögenswerten der Commerzialbank Mattersburg AG nicht ausgeschlossen werden können".
Zu diesem Schluss kamen die Ermittler laut "profil", indem sie Puchers langjährige Toto-Annahmestelle einvernommen und Belege - so noch vorhanden - ausgewertet haben.
Neben Toto mittels Systemschein soll der Ex-Chef der burgenländischen Skandalbank auch Lotto in bemerkenswertem Umfang gespielt haben: Bei einzelnen Spielen habe er 2.000 bis 3.000 Quicktipps abgegeben. Der Glücksspiel-Ermittlungsstrang wurde dem kolportierten Zwischenbericht vorläufig eingestellt, da weitere Ermittlungen zu dieser Thematik den Behörden offenbar nicht zielführend erschienen.