Der TSV Hartberg hat schlechte Karten in der Hand.
Nach dem 2:4 bei der Wiener Austria (Spielbericht >>>) sind die Steirer Achter, haben drei Punkte Rückstand auf den sechstplatzierten SK Sturm und das klar schlechtere Torverhältnis als die Konkurrenz. Zudem spricht die Formkurve mit nur einem Punkt aus den beiden Meisterschaftsspielen im neuen Jahr nicht unbedingt für den Aufsteiger.
Trainer Markus Schopp hat eine Teilnahme an der Meister-Runde sogar schon abgehakt. "Ich bin froh, dass das Thema für uns erledigt ist", sagt der Coach ein wenig überraschend.
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Schopp weiter: "Für mich war es immer so etwas, das über uns geschwebt ist, wo die Spieler klarerweise immer mitbekommen haben, dass das noch möglich ist. Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen: Wir haben uns letzte Woche gegen St. Pölten das Tor quasi selbst gemacht, diesmal haben wir gegen einen Gegner gespielt, der nicht um diese Tore besser war. Wir haben es einfach nicht auf die Reihe gekriegt, uns so diszipliniert und klar zu präsentieren, dass wir den Anspruch hätten, oben dabei zu sein."
"Das ist zu viel des Guten"
Er will aber auch festgehalten wissen: "Das ist kein Vorwurf an die Mannschaft, das ist einfach etwas, das man akzeptieren muss. Die Mannschaft hat eine extrem interessante Entwicklung hinter sich, hatte im Winter wieder Veränderungen. Wenn man die Fehler hernimmt, die gegen St. Pölten und die Austria passiert sind, ist das zu viel des Guten, um den Anspruch zu haben, da oben dabei zu sein."
Sein Kapitän Siegfried Rasswalder glaubt indes noch an die Sensation: "Wenn wir die nächsten beiden Spiele gewinnen, ist vielleicht noch etwas möglich." Gleichzeitig betont der Routinier aber, dass das Saisonziel ein ganz anderes ist: "Vor der Saison hat uns keiner zugetraut, dass wir zwei Runden vor Schluss noch diese Chance haben. Unser Ziel ist weiterhin der Klassenerhalt."
Der Ärger über die vergebene Chance bei den Veilchen trübt jedenfalls die Stimmung der Hartberger. "Gegen zehn Mann darf man normalerweise nie drei Gegentore kassieren. Das war für die Austria zu einfach, daran müssen wir arbeiten", ist Rasswalder zerknirscht.
Den Außenverteidiger wurmt der Spielverlauf: "Ein Unentschieden zur Pause wäre verdient gewesen, die Gelb-Rote hat uns einen zusätzlichen Schub gegeben. Dann machen wir wirklich das 1:1 – schöner kann es nicht laufen. Eine Minute später kassieren wir ein sehr dummes Gegentor, dann ist die Partie ein bisschen gekippt. Blöder kann es nicht laufen."
Schopp sieht es ähnlich: "Wir haben verdient den Ausgleich gemacht, nachher aber einfach zu viele Fehler in der Defensive gemacht und den Gegner dadurch wieder ins Spiel kommen lassen. Das wäre nicht nötig gewesen. Die Austria hat dann so viel Qualität, um aus wenig Möglichkeiten viel zu machen. Der Sieg geht in Ordnung."