Am Freitag gingen einige Referees anonym mit brisanten Vorwürfen zu den Missständen im heimischen Schiedsrichterwesen an die Öffentlichkeit.
Als ein Beispiel diente der Umgang mit Dieter Muckenhammer nach der Partie Salzburg gegen Sturm.
In diesem Spiel wurden zwei Hand-Elfmeter für die Grazer via VAR aberkannt. Ein Eingreifen soll - gegenteilig zur öffentlichen Kommunikation - intern als falsch beurteilt, dies jedoch nicht verschriftlicht worden sein, um eine mediale Verwertung des Fehlers zu verhindern.
Muckenhammer bricht Schweigen
Muckenhammer spricht nun erstmals öffentlich über die Vorkommnisse und nimmt sich in der "Kleinen Zeitung" zuvorderst selbst in die Pflicht:
"Ich hätte bei meiner Entscheidung bleiben sollen. Danach war das gute Spiel zerstört. Ich habe mich bei Sturm auch entschuldigt."
An diesem Wochenende musste er das Landesliga-Spiel Traun gegen Naarn leiten.
Die Nichtberücksichtigung für die Bundesliga führt er einerseits auf einen nicht bestandenen Fitness-Test nach einer Erkrankung zurück, gleichzeitig betont er: "Ich bekam eine Nachdenkpause verordnet."
Schiedsrichter-Boss Robert Sedlacek hatte in Zusammenhang mit dieser Causa dementiert, dass es Sanktionen wie Zwangspausen für Referees überhaupt gibt.
Bei manchen Referees werde nicht so genau hingeschaut
Muckenhammer schließt sich jedoch im Prinzip der öffentlich gewordenen Kritik an.
Dass bei einigen Kollegen alles in die Waagschale gelegt und bei anderen "nicht so genau hingeschaut" werde, sei gelebte Praxis in der Schiedsrichter-Kommission.
Er plädiert für mehr Transparenz, die für mehr Fairness sorgen würde.