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Nach Derby-Eklat: Minister Kogler fordert Stadionverbote

Sportminister Werner Kogler reagiert auf die Ausschreitungen im Anschluss an das Wiener Derby. Er plädiert für eine "rigorosere Nutzung von Stadionverboten".

Nach Derby-Eklat: Minister Kogler fordert Stadionverbote Foto: © GEPA

Die Ausschreitungen nach dem Wiener Derby zwischen dem SK Rapid und Austria Wien lässt die Politik nach härteren Maßnahmen rufen.

"Diesem kriminellen Treiben muss endlich Einhalt geboten werden, bevor weitere Menschen verletzt werden, bevor auch der Fußball noch mehr Schaden nimmt", erklärte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) in einem Statement. Kogler fordert so wie der ehemalige Fußball-Bundesligavorstand Peter Westenthaler rigorosere Stadionverbote.

Er sei "gleichermaßen schockiert wie empört", sagte Kogler zu den Vorfällen, die sich am Sonntagabend im Allianz Stadion in Hütteldorf abgespielt hatten. Im Heimstadion von Rapid attackierten sich die Fans beider Lager unmittelbar nach dem Spiel mit Böllern und Pyrotechnik, stürmten auf den Platz und lieferten sich Schlägereien.

Kogler hält Ausschluss von Gästefans beim Derby für "überlegenswert"

"Ich erwarte mir von den Vereinsverantwortlichen, dass all jene, die für Böller- und Pyrotechnik-Attacken auf einen Familiensektor und andere gemeingefährliche Taten verantwortlich sind, wo immer möglich, zur Rechenschaft gezogen werden", so Kogler.

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

Der Grünen-Politiker spricht sich dafür aus, die Unruhestifter aus den Stadien zu verbannen. "Eine von mehreren unausweichlichen Maßnahmen muss - da gehe ich mit der Forderung der Wiener Polizei konform - die rigorosere Nutzung von Stadionverboten sein. Überlegenswert wäre definitiv auch, Gästefans bei Wiener Derbys bis auf Weiteres auszuschließen. Diese sinnlose Aggression und Gewaltbereitschaft im Stadion muss enden!", so Kogler.

Westenthaler: "Wie kommen überhaupt die Feuerwerkskörper in die Stadien?"

Stadionverbote sind auch für den ehemaligen FPÖ- und BZÖ-Politiker Westenthaler eine notwendige Maßnahme. Der ORF-Stiftungsrat, von Dezember 2002 bis August 2004 Vorstand der Fußball-Bundesliga, empfahl der Bundesliga "nach England zu schauen".

In der Premier League sei es gelungen, "die Hooligans und Radaubrüder" endgültig aus den Stadien zu entfernen, "weil man sehr, sehr strenge Strafen verhängt hat, nämlich tatsächlich lebenslange Strafen". Das müsse in Österreich auch kommen, das werde sich nicht vermeiden lassen.

Westenthaler zweifelte aber zugleich daran, dass dies exekutierbar sei. "Denn man sieht ja, dass nicht einmal die grundlegendsten Sicherheitsvorkehrungen" in einem Stadion durchgeführt werden würden.

"Wie kann es sein, dass minutenlang Fans auf den Rasen strömen und sich dort bekämpfen", so Westenthaler am Rande einer Pressekonferenz auf Journalistenanfrage. "Und wie kommen überhaupt die Feuerwerkskörper in die Stadien?" Das seien "grundlegende Versagen der Sicherheitsstrategien".



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