Seit Montagabend ist es amtlich. Thomas Letsch bleibt über die Saison hinaus Trainer der Wiener Austria. Der Deutsche erhält bei den Veilchen einen neuen Vertrag bis Sommer 2020 plus Option.
"Wir haben mit Thomas eine sehr gute Zusammenarbeit begonnen. Er kennt die Mannschaft und den Klub sehr gut. Wir haben einen sehr guten Plan entwickelt. In der Abwägung aller Themen, die wir in die Trainer-Gespräche mitgenommen haben, haben wir für uns klar erkannt, dass Thomas Letsch in unserer Situation die beste Lösung ist", erklärt AG-Vorstand Markus Kraetschmer.
Entscheidung am Montag gefallen
Die Entscheidung pro Letsch ist schlussendlich erst am Montag nach einem Meeting einer kleinen, ausgewählten Runde von Aufsichtsrat-Mitgliedern und dem Deutschen gefallen.
"Es war den Leuten sehr wichtig, in einem persönlichen Gespräch seine Ideen zu diskutieren. Thomas hat das sehr positiv aufgenommen, denn er möchte alle in das Boot mitnehmen", so Kraetschmer, der von intensiven letzten Wochen berichtet: "Ich habe in meiner Funktion als Vorstands- und Wolfgang Katzian als Aufsichtsratspräsident sehr viele Gespräche, auch Einzelgespräche geführt."
Die Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem 49-Jährigen ist aber erst der Anfang, denn "es wartet sehr viel Arbeit in der Kaderzusammenstellung."
Kraetschmer spricht von Neustart
Kraetschmer nimmt dabei das Wort "Neustart" in den Mund. "Wir müssen den Kader umbauen. Verträge laufen aus, einige Spieler konnten nicht verlängert werden, einige Optionen werden nicht gezogen. Daher müssen wir alles daran setzen, dass der Kader bis zum Trainingsstart relativ weit entwickelt ist."
Die Abgänge von Raphael Holzhauser und Felipe Pires sind fix. Die Kaufoptionen auf Ibrahim Abdullahi Alhassan, Jin-Hyun Lee und Ruan werden wohl nicht gezogen. Auch bei Patrizio Stronati (Option auf Verlängerung) deutet vieles auf einen Abschied hin. Zudem enden die Verträge von Osman Hadzikic, Stefan Stangl, Petar Gluhakovic (Option) und David de Paula. Neu begrüßen wird man im Sommer Maximilian Sax von der Admira.
Laut dem langjährigen Austria-Funktionär wird der Neustart jedenfalls für "jeden spürbar sein." Das liegt zum großen Teil auch an der Rückkehr in die neue Generali-Arena.
"Die Mannschaft wird rund um den 18. Juni auf den neuen Trainingsplätzen, mit neuen Kabinen, mit neuen Möglichkeiten das Training aufnehmen", verrät Kraetschmer.
Fortgeschrittene Spielerverhandlungen
Welche Spieler bis dahin engagiert werden, ist noch offen. Laut des violetten AG-Vorstands könnte es aber schon sehr bald die ersten Vollzugsmeldungen geben.
"Wir haben konkrete Vorstellungen, haben am letzten Wochenende einige Spiele und Spieler beobachten können. Wir führen Gespräche mit diversen Spielervertretern und Spielern. Wir sind guter Dinge, dass wir bald den einen oder anderen Abschluss machen können."
Der verpasste Europacup erschwert jedoch manche Verhandlungen. "Es war der eine oder andere Akteur dabei, der gerne international spielen möchte. Das fehlt uns als Argument."
Lob für Letsch
In punkto Kaderzusammenstellung lobt Kraetschmer vor allem den Einsatz von Letsch in den letzten Wochen.
"Thomas hat den aktuellen Kader mit uns sehr gut analysiert, auch Positionen definiert. Er hat sich immer so verhalten, als würde er schon fix in die neue Saison gehen. Das ist ihm hoch anzurechnen."
Welche (Spieler)-Wünsche Letsch hat, verrät er nicht. Er sagt nur abschließend: "Das Wichtigste ist, aus den Spielern, die wir haben plus den Neuen, eine Mischung zu finden, die ausgewogen ist. Die fußballerische Qualität muss stimmen, es müssen aber auch richtige Typen sein. Es ist wichtig, dass wir ein Team sind, das bereit ist, alles für die Austria zu geben. Es muss eine Ehre sein, für diesen Verein zu spielen!"