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LASK: Nur eine Ergebnis-Krise?

Saison des LASK wird immer mehr zum Desaster. Was Ismael dennoch positiv stimmt:

LASK: Nur eine Ergebnis-Krise? Foto: © GEPA

Eine Saison, in welcher der LASK die längste Zeit völlig zurecht überwiegend positiv besprochen werden konnte, entwickelt sich immer mehr zum Desaster.

Erst kostete die peinliche Causa rund um den mit einem Abzug von sechs Punkten sanktionierten Verstoß gegen die Corona-Regeln jede Menge Sympathien, nun sind die Linzer sportlich nicht wiederzuerkennen.

Wobei: Trifft letzeres tatsächlich so zu?

Geht es nach Trainer Valerien Ismael handelt es sich mehr um eine Ergebnis-Krise als um eine Leistungs-Krise.

"Wir hatten jetzt vier Spiele und ich habe keine Mannschaft gesehen, die besser als wir war", erklärt der Franzose bei "Sky", das ist eine Phase im Fußball, die vorkommt. Wenn es nicht läuft, hast du Dreck am Schuh."

Warum Ismael trotzdem stolz ist

Gerade in solchen Phase dürfe man sich nicht unterkriegen lassen, betont der 44-Jährige. In diesem Zusammenhang stimmt ihn gerade das Auftreten bei der 1:3-Niederlage im Schlager beim FC Red Bull Salzburg zuversichtlich.

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Zumindest jenes nach dem kapitalen Fehlstart mit zwei Gegentoren in den ersten zehn Minuten: "Den Anfang haben wir verpennt. Aber von der 25. Minute bis zum 1:3 waren wir in unserem Matchplan, den wir umsetzen wollten, voll im Soll. Zweite Halbzeit haben wir es geschafft, noch mal einen draufzulegen - und das stimmt mich einfach positiv. Ich bin nach wie vor stolz auf meine Mannschaft, ich bin stolz auf die Jungs. Sie hauen alles rein."

Dennoch fehlt derzeit neben dem angesichts diverser Aluminiumtreffer notwendigen Glück einiges von der Selbstsicherheit und Selbstverständlichkeit, wie man die Oberösterreicher im Saisonverlauf vor der Corona-Zwangspause gekannt hat.

In den vier Spielen seit dem Restart stehen drei Niederlagen einem Remis gegenüber. Nachdem der SK Sturm Graz das Steirer-Derby in Hartberg gedreht hat, steht man als einziger Teilnehmer der Meistergruppe noch ohne Sieg da.

Besonders bitter: Der aussichtsreiche Salzburg-Herausforderer von gestern weist heute bereits 14 Punkte Rückstand auf die "Bullen" auf. Selbst wenn man die sechs abgezogenen Punkte wieder zurückbekommen würde, wäre man einen Zähler hinter Rapid nur Dritter.

Gestiegene Zahl an Gegentoren

Auffällig ist die gestiegene Anzahl an Gegentreffern. Neun Verlusttore kassierte der LASK in der Meistergruppe bisher, in den 22 Runden des Grunddurchgangs waren es nur deren 20.

"Als Tormann ist es natürlich nie schön, wenn man oft hinter sich greifen muss. Momentan ist es so, dass jeder kleine Fehler gleich mit einem Gegentor bestraft wird", erläutert Alexander Schlager.

Der ÖFB-Goalie erinnert daran, dass man auch während des sportlichen Hochs bisweilen defensive Fehler eingestreut habe, die jedoch nur selten bestraft wurden: "Momentan erlauben wir uns nicht viel, aber was wir uns erlauben, führt zum Gegentor. Wir müssen schauen, dass wir wieder fehlerminimierender spielen, dann wird das positive Gefühl sicher zurückkommen."

Auch Schlager steht derzeit stellvertretend dafür, dass das positive Gefühl abhanden gekommen ist. Zumindest in Salzburg war seine Überform, die ihn ins Tor des Nationalteams katapultiert hat, nicht zu erkennen - beim ersten und dritten Gegentreffer musste man seine Beteiligung diskutieren.

"Ich möchte das auf jeden Fall verbessern und bin froh, dass solche Szenen passieren, weil ich nur so etwas lernen kann", zeigt sich der 24-Jährige selbstkritisch.

Es fühlt sich nicht gut an

Während es hinten nicht gänzlich rund läuft, hadert man vorne mit dem Abschlusspech, das auch in Salzburg wieder zu Tage trat.

Die Gefahr, dass sich die Mannschaft angesichts der mageren Ergebnisse mental brechen lasse, ordnet Torschütze Marko Raguz dennoch als gering ein:

"Sicher ist es schwierig, wenn man nach vier Spielen nur einen Punkt hat. Aber unsere Mannschaft ist mental so stark, wir bleiben immer dran, bringen unsere Basics immer auf den Platz. Ich bin überzeugt, dass es in den nächsten Wochen auch mit den Ergebnissen wieder bergauf geht."

Das glaubt auch Ismael, der sicher ist, dass die Ergebnis-Krise bald ein Ende hat: "Die momentane Situation fühlt sich nicht gut an, aber die Leistung stimmt. Mit den Ergebnissen sind wir natürlich nicht zufrieden, aber es gibt noch sechs Spiele. Das Gute ist, wir haben keine Zeit viel nachzudenken."

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