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Blau-Weiß Linz adaptiert das Saisonziel

Die Linzer überwintern nach einem starken Herbst überraschend in den Top-Sechs und wollen nun die erstmalige Teilnahme an der Meistergruppe.

Blau-Weiß Linz adaptiert das Saisonziel Foto: © GEPA

Eingebettet zwischen Ligakrösus Red Bull Salzburg und dem großen Stadtrivalen LASK kann Blau-Weiß Linz in der Winterpause den Blick auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga genießen.

Die Elf von Gerald Scheiblehner ist nach den Herbst-Spielen die große Überraschung und liegt mit drei Punkten Guthaben in den Top-Sechs, die nach dem Grunddurchgang Mitte März die Meistergruppe bilden. Mitten im Rennen um die begehrten sechs Plätze ist auch der TSV Hartberg.

Die Linzer ließen den Überraschungen gegen Salzburg (2:0) und Rapid (1:0) am Sonntag einen 2:1-Heimsieg gegen Austria Klagenfurt (alle Infos >>>) und damit den dritten Erfolg in den jüngsten vier Partien folgen. So kann sich Blau-Weiß höhere Ziele als nur den sicheren Klassenerhalt setzen, die erstmalige Teilnahme an der Meistergruppe ist keine Utopie.

"Wichtig war, dass wir den Abstand nach hinten vergrößert haben. Wenn man nach 16 Runden 23 Punkte hat, dann ist es nicht verboten, dass man über die Top-Sechs redet", erklärte Trainer Gerald Scheiblehner, der sich selbst damit auch begehrt gemacht hat.

Scheiblehner: Vertragsverlängerung oder Ilzer-Nachfolger?

Im November lockten die Grasshoppers aus Zürich, der Erfolgstrainer erhielt aber vom Club keine Freigabe, sondern den Wunsch nach vorzeitiger Vertragsverlängerung. Gespräche dahingehend stehen an.

"Der Verein ist bei meinem Vertrag an der Reihe, wir werden uns bis Weihnachten sicher zusammensetzen. Bis dahin werden wir keine Wasserstand-Meldungen abgeben", sagte Scheiblehner, der in Graz auch als Nachfolger von Sturm-Trainer Christian Ilzer gehandelt wird.

Gerne spricht er dagegen über seinen Torjäger. Ronivaldo war am Sonntag einmal mehr Matchwinner, nach 0:1-Rückstand bewerkstelligte er durch ein Elfmetertor (39.) und seinen elften Saisontreffer (67.) die Wende.

Ronivaldo will "bis 42 spielen"

Der 35-Jährige führt damit die Torschützenliste gemeinsam mit Sturm-Angreifer Mika Biereth an. "Ronivaldo hat einen unglaublichen Herbst gespielt und er macht in gewissen Spielen den Unterschied aus", lobte Scheiblehner.

Der eingebürgerte Stürmer wird die Weihnachtszeit in Brasilien verbringen und will dann den Angriff auf die Meistergruppe fortsetzen. "Unsere Leistung war top, vorne und hinten waren wir sehr stark heute.

Mit den Top-Sechs sind wir sehr zufrieden, aber die Saison ist noch nicht zu Ende, wir müssen einfach so weitermachen", sagte der Routinier, der noch länger im Blau-Weiß-Trikot auf Torjagd gehen will. "Ich möchte, dass wir verlängern. Ich will bis 42 spielen", sagte Ronivaldo.

Pacult hakt Meistergruppe ab

Ganz anders die Gemütslage bei den Klagenfurtern nach vier Niederlagen hintereinander. In den jüngsten fünf Spielen nur (drei) Treffer per Elfmeter, keiner aus dem Spiel und 15 Gegentore. Mit Ben Bobzien nur ein Spieler, der in den bisherigen 15 Matches mehr als ein Tor erzielt hat - die Zahlen sind ernüchternd.

"Bei uns ist im Sommer sehr viel passiert und es scheint, dass wir diese Lücke nicht so schließen konnten. Wir brauchen über die Top-Sechs nicht mehr reden. Aber es wird für uns nicht einfach", resümierte Peter Pacult.

Der Trainer-Routinier hat die Kärntner nach dem Aufstieg 2021 zweimal in die Meistergruppe geführt, muss sich nun aber auf den Kampf um den Klassenerhalt in der Qualifikationsgruppe einstellen. Zunächst steht aber noch das Nachtragsspiel am 14. Dezember in Salzburg auf dem Programm.

Hartberg in Lauerstellung

Der TSV Hartberg hat die erneute Teilnahme an der oberen Hälfte nach der Ligateilung noch fest im Visier. Am Sonntag begingen die Steirer ihre Weihnachtsfeier als 3:0-Sieger (zum Spielbericht >>>).

"Wir gehen mit einem guten Gefühl und in guter Ausgangsposition in die Winterpause", hielt Trainer Manfred Schmid nach "Bigpoints" gegen den GAK fest. Drei Punkte fehlen auf die Linzer. Über Verstärkungen wird nachgedacht.

"Wenn es finanziell möglich ist, werden wir versuchen, noch Qualität dazu zu holen", sagte Schmid.

Poms verkürzt GAK-Winterurlaub

Der GAK bot am Jahresende des Wiederaufstiegs die schwächste Leistung unter Neo-Trainer Rene Poms. "Wir haben alles vermissen lassen, ich habe keinen kämpfen und beißen gesehen. Wenn wir weiter so spielen, werden wir uns anschauen", schimpfte Führungsspieler Dominik Frieser nach einer Partie ohne nennenswerte Torchance.

Sein Trainer stimmte ihm zu. "Zu wenig Laufbereitschaft und Energie kann ich nicht akzeptieren", meinte Poms enttäuscht. "Wir haben kaputt gemacht, was wir in den letzten Wochen aufgebaut haben."

Mit zwei Punkten Vorsprung auf Schlusslicht Altach gilt es für den GAK in den verbleibenden sechs Runden bis zur Punkteteilung, eine gute Ausgangsposition für die Qualigruppe zu schaffen.

Der Winterurlaub schmolz durch die Leistung um drei Tage, am 3. Jänner nehmen die Grazer das Mannschaftstraining wieder auf, wie Poms erklärte. "Es gilt, die versalzene Suppe auszulöffeln."


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